Maluna
Liebe Biggi, Wir stehen gerade vor einer etwas schwierigen Situation und versuchen uns so gut wie möglich vorzubereiten. Vielleicht kannst du mir hierzu einige Fragen beantworten... Im Dezember kommt unser 2. Kind auf die Welt - leider mit einem Herzfehler. Soweit man das bisher sagen kann, hatten wir nochmal riesiges Glück im Unglück. Dieser Herzfehler kann ziemlich üble Folgen haben, unser Kind scheint jedoch nochmal glimpflich davongekommen zu sein, man macht uns große Hoffnung, dass sie mal ein ganz normales Leben ohne Einschränkungen führen kann. Dafür sind allerdings mehrere Eingriffe nötig. Der erste muss noch stattfinden, bevor wir aus dem KH nach Hause dürfen. Wenn alles gut läuft, dürfen wir 3 Wochen nach der Geburt erstmal nach Hause. Wir haben allerdings noch eine weitere Tochter, die am ET auch erst 18 Monate alt sein wird. Zudem ist sie ganz stark auf mich fixiert. Sie war noch nie länger als Max 2,5 Stunden mit Papa alleine. Sie will immer nur zu mir... Jedenfalls möchte ich die Kleine stillen. Die Große darf wegen corona nicht auf Station dabei sein, Fahrtzeit zwischen der Klinik und unserem zu Hause ist eine Stunde. Letztendlich sehen wir keine andere Lösung als dass mein Mann und ich täglich in wechselschicht hin und herfahren, so dass ich täglich mal bei beiden Kindern sein kann. Dazu hätte ich folgende fragen: - Ist es möglich, dass die Kleine von mir gestillt wird und wenn ich bei der Großen bin von meinem Mann mit abgepumpter Milch versorgt wird? Ich frage wegen Saugverwirrung... - Ich muss also zwangsläufig viel abpumpen. Habe mal gelesen, dass keine Pumpe die brust so gut entleert wie ein saugendes Baby. Ist das wahr? Wenn ja, was kann ich tun, um trotzdem eine ausreichende Menge zusammen zu bekommen, damit mein Mann genug Milch für mehrere Stunden dabei hat? - Wie transportiert man das? In muttermiöchbeuteln eingefroren in der kühlbox? Oder nicht einfrieren und nur kühlbox? - Ich besitze von Kind 1 noch eine elektrische milchpumpe (ein pumpset, von lansinoh). Damals bin ich gut damit klar gekommen, habe aber längst nicht so viel pumpen müssen wie jetzt (nur mal für den rückbildungskurs 1x/woche). Wäre eine geliehene Pumpe auf Rezept besser oder bekomme ich da auch nicht mehr Milch heraus? - Hast du noch einen anderen Tipp für uns oder etwas das wir in dieser besonderen Situation beachten müssen? Ich glaube, ich habe nixh gar nicht alle Herausforderungen auf dem Schirm... Falls relevant: stillen hat bei meiner Großen gut geklappt, sie hat zwar viel geclustert aber ich habe sie satt bekommen. Zudem hat meine brust auf die ganze Stillzeit sehr unempfindlich reagiert, milchstau, entzündete brustwarzen oder so waren nie ein Thema... Zumindest nicht bevor die Zähne kamen. Sorry für die vielen Fragen. Ich freue mich sehr auf deine Antworten. Zudem würde es mich auch interessieren, ob es überhaupt realistisch ist, unter diesen Bedingungen auf pulvermilch zu verzichten. Wenn es jedoch eine Möglichkeit geben sollte, würde ich sie gerne nutzen. Und trotzdem auch noch für unsere andere Tochter da ein... habe schon jetzt das gefühl, in dieser Zeit keinem der Kinder ausreichend gerecht werden zu können...
Liebe Maluna, es tut mir leid, dass du mit solchen Herausforderungen klar kommen musst, aber ihr könnt das schaffen! Wichtig ist, dass du dir eine Ansprechpartnerin vor Ort suchst, die dir beistehen kann, wenn es zu Problemen kommt! Frag doch mal in der Klinik nach, ob es dort evtl. eine ausgebildete Stillberaterin auf der Station gibt. Ansonsten würde ich mir an deiner Stelle eine gute Pumpe mit Doppelpumpset verschreiben lassen. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Evtl. könntet ihr eine alternative Fütterungsmethode wählen, damit das Kind keine Saugverwirrung entwickelt, allerdings ist das nicht in jeder Klinik erlaubt. Probiert es einfach aus und wenn es zu Problemen kommt, können wir immernoch nach einer Lösung suchen. Du kannst eingefrorene Milch mitgeben oder aber auch frische gekühlte Milch in Beuteln mitgeben, besprich das am besten mit der Station. Wichtig ist es jetzt, dass du versuchst, möglichst gelassen zu bleiben. Wenn du möchtest, schreib mir deine Nummer an biggi@die-welters.de, dann können wir auch in Ruhe telefonieren! Ganz ganz liebe Grüße, ich wünsche euch von Herzen alles Gute! Biggi
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