Liebe Biggi,
da ich in 2 Wochen mit meiner Tochter (3 Monate)in die Heimat meines Mannes nach Jordanien reisen möchte , befürchte ich, daß ich wie immer unter Durchfall leiden werde (obwohl ich meistens bedenke, kein Leitungswasser zu trinken, keine Eiswürfel, nur geschältes Obst zu essen...).
Da ich nun aber noch voll stille, ist das wahrscheinlich problematisch wegen der Milchbildung, wenn der Körper durch eine Durchfallerkrankung zu sehr austrocknet, oder?
Wie kann ich dem vorbeugen oder welche MEdikamente kann ich trotz Stillen nehmen, wenn es wieder passiert?
Und was ist, wenn meine Tochter doch nicht mehr ausreichend Milch bekommen würde (auch wegen der Hitze)? Sollte ich dann zufüttern?
Danke im Voraus für Ihre Hilfe !!!
Liebe Grüße
Anja
Mitglied inaktiv - 01.07.2002, 09:17
Antwort auf:
Stillen bei Durchfall/ Reisen???
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Liebe Anja,
ich kann und darf Ihnen keine Medikamente empfehlen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Arzt darüber, mit welchen Präparaten Sie die Darmflora unterstützen können, um Durchfallerkrankungen vorzubeugen und welche Präparate Sie in Ihrer Reiseapotheke haben sollten, um im Bedarfsfall behandeln zu können. Sinnvoll ist in jedem Fall, wenn Sie eine Elektrolytlösung mit dabei haben, um sowohl den Flüssigkeitsverlust als auch den Salzverlust ausgleichen zu können, falls es zu einer Durchfallerkrankung kommt.
Gerade unter ungewohnten hygienischen Verhältnissen und bei ungewohnter Ernährung ist das Stillen für Ihr Kind die optimale Form der Nahrung. Sollten Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen an Durchfall erkranken, ist dies normalerweise KEIN Grund zum Abstillen oder für eine Stillpause. Im Gegenteil, das Weiterstillen schützt ihr Kind. Achten Sie dann darauf, dass Sie ausreichend trinken, Ihren Elektrolythaushalt ausgleichen und sich so viel Ruhe wie irgend möglich gönnen.
Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991).
Sollte tatsächlich der Fall eintreten, dass Sie so krank werden, dass die Milchmenge zurückgeht, muss vor Ort zusammen mit einer Ärztin/Arzt entschieden werden, ob eine Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung oder anderer Flüssigkeit erforderlich ist oder nicht.
Ich hoffe, dass Sie diesmal von Durchfall und anderen Erkrankungen verschont bleiben und einfach eine schöne Zeit mit Ihrer (Schwieger)Familie verbringen können.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 01.07.2002
