Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 10 Wochen alt. Ich stille ihn voll allerdings kann ich ihn nur mit Stillhütchen stillen. Seit seiner Geburt trinkt er zwischen jeder Stunde,1 1/2, 2 und nur sehr selten alle 3 Stunden. Ist dies zur Zeit Wetterabhängig oder normal? Es kommt auch schonmal vor, dass er an einer Brust 8-10 Min. trinkt und dann einschläft. Er wacht dann nach 15 Minuten oder sogar auch erst nach 1 1/2 bis 2 Stunden auf und trinkt dann an der anderen Brust. Tags- wie auch Nachts hat sich also noch kein fester Stillrhythmus eingestellt. Ist dies normal und ab wann kann ich damit rechnen, dass er mal alle 2 bis 3 Stunden kommt und auch Nachts etwas länger aushält? Es ist auch schon mal so, dass wenn ich ihn an beiden Brüsten ca. 8-10 Min. trinken gelassen habe und er auch gebäuert hat, dass er dann immer noch anstalten macht, dass er trinken will, ich ihn dann anlege und er dann aber eher mit der Brustwarze, bzw. mit dem Stillhütchen spielt, daß heißt mal an ihr kurz saugt und trinkt und dann lässt er sie wieder los und öffnet dann wieder den Mund als wolle er trinken. Dies kommt auch nach 15 Min oder einer Stunde schonmal vor, dass er trinken will und dann aber nur kurz saugt und dann einschläft. Dann habe ich das Gefühl, meine Brust ist ganz schlapp und nichts wäre da.Ist dies normal? Ich trinke täglich mindestens 5-6 Tassen Fenchel- Kümmel-Anis-Tee.Es kommt auch schonmal vor, dass er sehr unruhig trinkt, dann strampelt er immer mit einem Bein. Wie kann ich dieses Verhalten deuten? Es hieße eigentlich, dass Babys in diesem Alter wenige Wachphasen haben, er aber zur Zeit sehr wenig schläft und wenn nur an der Brust und dann auf dem Arm. Bekommt er vielleicht zu wenig MuMil und ist deswegen nicht satt und ein wenig unruhig? Entschuldigung für so viele Fragen, aber ich werde von so vielen Seiten so sehr verunsichert, dass ich bald nicht mehr weiß was ich machen soll. Der eine Rät mir dies der andere das. Für ihre Antwort und ihre Hilfe möchte ich mich im vorraus schonmal recht herzlich bedanken, da ich sehe, dass sie so viele Fragen zu beantworen haben. Ich bin erst vor kurzen auf ihre Rund-ums-Baby Seite gestoßen und sehr begeistert. Mit freundlichen Grüßen Maulwurf
Liebe Maulwurf, Ihr Baby ist ein noch recht junges Baby und sein Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und Ihrem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. Lassen Sie sich nicht verunsichern von wohlgemeinten RatSCHLÄGEN, denn das Verhalten Ihres Babys ist wirklich völlig normal! Abgesehen von einigen wenigen "Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der "regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterherjagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Solange das Kind gut gedeiht, können Sie es auch unbesorgt Ihrem Sohn überlassen, wie lange oder kurz er an der Brust trinkt. Das Einzige, worauf Sie sich bei einem Baby verlassen können, ist, dass Sie sich auf nichts verlassen können. Der "Rhythmus" eines Baby ist ständigen Änderungen unterworfen und keineswegs eine feste Größe. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa zehn bis zwölf Wochen zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Außerdem schlafen die meisten Babys sehr viel weniger als es von den Eltern angenommen wird. Babys sind soziale Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden erkunden und kennenlernen wollen und das geht nicht im Schlaf. Lassen Sie Ihr Kind an Ihrem Leben teilnehmen. Ein Tragetuch kann in dieser Situation ebenfalls sehr hilfreich sein. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Sie müssen übrigens auch keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Ich hoffe, der lange Text hat Sie jetzt nicht erschlagen, für weitere Fragen bin ich gerne da. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo bei uns ist das fast genauso wir können auch nur mit Stillhütchen.Diese plötzliche Unruhe mit strampeln, nicht mehr weiter trinken und aber trotzdem wollen und dann hastig mit Mäulchen am Hütchen rum fuchteln.Ich habe aber festgestellt manchmal ist es auch nur ein Pubs der nicht so leicht raus kommt, oder wenn ich Sie dann von der Brust abnehme und Sofort Schnuller gebe ist auch Ruhe,dann ist gut oder Sie meckert und saugt wenn sie dann wieder lieb ist ganz brav weiter.
Mitglied inaktiv
Hallo, laß Dich bloß nicht von Deiner Umgebung verunsichern. Wenn ich auf meine Mutter, Schwiemu und sonstige Personen gehört hätte, hätte ich wahrscheinlich schon in den ersten Wochen aufgegeben. Mittlerweile ist mein Sohn 4 1/2 Monate alt und ich stille weiterhin voll und auch jetzt bei der Hitze ohne Zugabe von Tee oder Wasser. Vertrau auf Dein Gefühl. Wir haben jetz noch keinen regelmäßigen Rhytmus. Länger als 3 Stunden hält er selten durch, meistens nur zwei und jetzt bei der Wärme holt er sich zwischendurch auch immermal nur ein paar Schlucke. Das Gefühl, daß sich die Brust schlapp und leer anfühlt hatte und habe ich auch oft. Ich konnte aber feststellen, daß beim Ansetzen der Handmilchpumpe immer noch Milch kam. Das war für mich immer sehr beruhigend. Ich wünsch Dir alles Gute und laß Dich nicht entmutigen.
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