Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen als belohnung?!?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen als belohnung?!?

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hallo biggi, ich habe diese frage schon in einer mailingliste gestellt. aber ich möchte auch mal deine meinung hören. zacharias (19 monate) wird noch ca. 2-3x gestillt am tag. bin ich nicht da bzw. ist er bei oma kann er auch über 24std ohne mumi aushalten. als wir, zacharias, marielle, schwiegerma und ich, am samstag schwimmen waren hatten wir folgende situation: zacharias wollte grießbrei essen, der war aber in der hitze mehr flüssig als fest und deshalb sollte er ihn trinken. er kann das, macht er auch manchmal mit seinen joghurt. er wollte jedoch partout den grießbrei mit dem löffel essen, bei dem versuch ihn für die trinkvariante zu begeistern, hat er einen wutanfall bekommen. als er sich wieder einigermaßen beruhigt hat, wollte er gestillt werden (möchte er manchmal nach einen wutanfall, nicht immer). ablenken half nicht. er zerrte an meinem badeanzug und schrie "auf, auf". also habe ich ihn möglichst diskret gestillt (es haben wohl eh schon alle, die um uns herumsaßen geschaut). schwiegerma meinte nun ich würde ihn für seinen dickkopf "belohnen" wenn ich ihn stille und marielle wäre so nicht gewesen. leider verdrängt sie häufig, daß marielle auch so ein sturkopf ist. wenn sie mit ihrem anfall fertig ist kommt sie häufig kuscheln. aber bei marielle(3 jahre) war eh alles anders, sie wurde ja nicht mehr in dem alter gestillt. ist stillen eine "belohnung"? ich denke er will halt besonders "doll" mit mir kuscheln. marielle schmiegt sich auch richtig an mich, wenn sie kann "doll" mit mir kuschelt. übrigens, wenn zacharias sich arg wehtut, möchte er auch gestillt werden (muß aber wirklich was schlimmes sein). ihrer meinung nach "belohne" ich zacharias auch da noch mit dem stillen *kopfschüttel*. er such ja nur trost. also was sagst du dazu tschau katja


Biggi Welter

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? Liebe Katja, Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen. Lass dich nicht beirren und vertrau auf dein Gefühl. LLLiebe Grüße Biggi


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