Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, im Juni erwarten wir unser 2. Kind. Beim ersten Kind, Silvester wird sie 2 Jahre alt, konnte ich nicht lange stillen, weil sich meine Brustwarzen entzündet haben und ich große Schmerzen hatte. Jede Stillmahlzeit war ein Kampf mit Schmerzen und Tränen. Nach 3 Wochen warf ich das Handtuch und habe Flaschennahrung gefüttert. Ich hatte dabei immer ein schlechtes Gewissen, weil ich meiner Tochter nur das Beste geben wollte. Zwei Jahe später behaupte ich einfach, daß es schief gegangen ist, weil man sehr unerfahren war und sich auch nicht intensiv genug mit dem Stillvorgang auseinandergesetzt hat. Ich möchte das beim 2. Kind besser machen und veruschen, voll zu stillen. Im Krankenhaus sagte man mir damals, daß ich keine optimalen Brustwarzen zum Stillen habe. Jetzt meine Frage: Wie kann ich mich und meine Brüste, Brustwarzen konkret aufs Stillen vorbereiten??? Massagen??? Wechselduschen??? Können sie mir ein Buch empfehlen, was sich reaalitätsnah mit diesem Problem beschäftigt??? Ich habe etwas in diesem Forum gelesen und stellte fest, daß ich nicht allein mit diesem Problem bin. Herr Dr. Bluni hat mich auf dieses Forum aufmerksam gemacht und ich hoffe, daß Sie mir bei meinem Problem behilflich sein können!!! Vielen Dank im voraus, Gruß GAbi
Liebe Gabi, die früher empfohlenen Prozeduren zum Vorbereiten der Brust auf die Stillzeit sind in der Zwischenzeit weitgehend als überholt erkannt worden. Viele Frauen machen gar nichts zur Vorbereitung, andere möchten ihre Brust in den letzten Wochen der Schwangerschaft massieren. Als Grundregel gilt: Seien Sie liebevoll zu Ihrer Brust. Tun Sie nichts, was Ihnen unangenehm ist. Während der Schwangerschaft bewirken Hormone, dass die Brust sich auf die Stillzeit einstellt. Die Haut wird geschmeidiger und elastischer, um sich der Brustentwicklung anzupassen, während Brustwarzen und Brustwarzenhof sich vergrößern und die schützende Pigmentierung zunimmt. Die Montgomerydrüsen, kleine Erhebungen am Brustwarzenhof, sondern eine pflegende und schützende Substanz ab, die die Brustwarzen und den Brustwarzenhof vor Austrocknung und Abschuppung schützt. Daher ist sind Abhärtungsmaßnahmen wie Rubbeln mit Frotteetüchern und dergleichen nicht sinnvoll, denn dabei würde diese Schutzschicht entfernt. Um die Haut geschmeidig zu halten, sollten Sie Seife im Bereich der Brustwarzen und des Brustwarzenhofes vermeiden, da auch sie den natürlichen, hauteigenen, pflegenden Schutz entfernt und die Haut reizt. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftswochen, eine gute Geburt und diesmal eine problemlose und schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte auch das Problem mit den Brustwarzen, einige meinten sie seien so empfindlich da ich so helle haut habe (?) und ausserdem hab ich so flache Brustwarzen. Daher hab ich mir schon in der Schwangerschaft auf den Rat meiner Hebamme hin, Brustwarzenformer von Medela gekauft und sie regelmässig getragen. Es hat wunderbar funktioniert. Auch meine Brustwarzen wurden dann beim stillen immer besser und jetzt stille ich nun schon seit fast sieben monaten Problemlos. Anfangs war es sehr schmerzhaft, sie haben auch hin und wieder geblutet und meine Hebamme war stolz auf mich, dass ich das aushielt. Und ich hab von ihr aus der Aphotheke angerührte Salbe bekommen, die ich nach jedem stillen benutzt habe. Ich meine da war Lanolin, Olivenöl und Kokosfett drin. Ich wünsch dir viel Erfolg, ich stille so gerne und auch mit Anfangsschwierigkeiten klappt das irgendwann, wenn man nur will. Habe auch viel in dem Buch "das stillbuch" von hanah lottrop gelesen. LG Bine
Mitglied inaktiv
Vielen dank für die Ratschläge!!!Ich will es wirklich besser machen. Meine PLZ ist 57413..... Auch Dir Bine vielen DAnk für die Ratschläge
Mitglied inaktiv
Vielen dank für die Ratschläge!!!Ich will es wirklich besser machen. Meine PLZ ist 57413..... Auch Dir Bine vielen DAnk für die Ratschläge
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