Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist 7 Monate und bekommt morgens gegen 7:30 Uhr eine Flasche HA 1er Milch, mittags gegen 12 Uhr ein Gläschen Brei, gegen 16:30 Uhr eine Stillmahlzeit und ca. 18:00 Uhr wieder ein Gläschen Brei. Damit kommt sie tagsüber eigentlich gut hin. Wir legen sie dann gegen 19:/19:30 Uhr zum Schlafen. Und dann geht´s los. Sie kommt meist gegen 22:00 Uhr und dann im 2-Std.-Rhythmus. Dann trinkt sie auch richtig. Ich habe also nicht das Gefühl, dass es ausschließlich die Nähe ist, die sie sucht (sie schläft mit bei uns im Schlafzimmer in ihrem eigenen Bett). Frage: Kann es sein, dass meine Milch nicht mehr so nahrhaft ist oder ich einfach nur noch wenig habe, so dass sie einfach nicht satt wird? Da ich tagsüber arbeiten bin und keinen wirklichen Milcheinschuss mehr habe, pumpe ich auch nicht ab. Und wenn ich nach Hause komme, lege ich sie gleich an, das möchte sie und genießt es und mir und meiner Brust tut es auch gut (sie spannt dann schon, aber ist nicht mehr so prall wie noch vor 2 Monaten). Wäre es besser, tagsüber abzupumpen, um die Milchproduktion wieder etwas anzukurbeln? Eigentlich hoffe ich ja immer noch, dass sie langsam mal wieder etwas länger abends schläft. Wir waren schon mal bei 3 Uhr. Aber ich glaube sie hat einen Wachstumsschub und außerdem hat sie vor 3 Wochen den 1. und vor ein paar Tagen den 2. Zahn bekommen - spielt sicher auch ´ne Rolle. Danke für Deine Hilfe im Voraus. Viele Grüße, Diana
Liebe Diana, du kannst sicher sein, dass deine Milch nahrhaft genug ist. Nach sechs oder auch zwölf Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab diesem Zeitpunkt keineswegs plötzlich "schlechter" oder "weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. So lange dein Kind ausreichend zunimmt, bekommt es auch genügend Nahrung und ich denke, dass das Aufwachen nicht mit der Ernährung zusammen hängt. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
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