k_ristina
Liebe Biggi! Zunächst einmal, vielen lieben Dank für deine bisherigen Antworten und Ratschläge. Es hat sich bei meinem Sohn etwas verändert und sobald etwas Anders ist, als wie bisher, dann weiß ich "Das ist normal und geht wieder vorbei"! So rede ich es mir immer ein, auch wenn es sehr anstrengend ist. Mein Sohn ist 6 Monate alt und hat seit seiner Geburt geclustert. Nach zirka 2,5 Monate wurden die Abstände tagsüber länger und es gab eine Phase, wo er in der Nacht nur 2x gestillt wurde. 1) Seit einigen Wochen ist es so, dass er tagsüber zirka 7-8x gestillt wird und zu Mittag seine Beikost bekommt (haben letzte Woche damit begonnen). Wenn er am Abend ins Bett geht, dann wird er von Anfang an in den Schlaf gestillt und sobald er eingeschlafen ist, bleibe ich noch mind. 20 min neben ihm liegen und verlasse dann das Zimmer. Ab diesem Zeitpunkt kommt er jede 1-1,5 Stunden, manchmal auch nach einer halben Stunde und trinkt nur ganz kurz (zirka 3 min.). Das geht die ganze Nacht so. Manchmal lege ich meine Hand auf seinen Bauch, damit er merkt, dass ich bei ihm bin oder ich versuche den "Kinn-Trick", aber er sucht immer wieder die Brust. Ich bin draufgekommen, dass es besser ist mit ihm gleichzeitig schlafen zu gehen, denn in der "kurzen babyfreien Zeit" wo ich im Haushalt etwas machen möchte oder nur duschen will, schaffe ich nicht viel. Kann es sein, dass dieses Verhalten wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass er jetzt das Krabbeln lernt, die Beikost etwas Neues für ihn ist und vielleicht auch schon die Zähne kommen und er alles in der Nacht vearbeiten muss? Oder steckt etwas Anderes dahinter? 2) Seit ein paar Wochen hat sich sein Schlafverhalten am Tag auch verändert. Als er zwei/drei Monate alt war, hat er tagsüber 3-4x geschlafen, aber nur an meiner Brust und zirka 1,5 Stunden lang, manchmal auch mehr/weniger. Ich bin dann mit ihm im Bett gelegen und habe gestillt. Ab dem vierten Monat wollte er nur noch in der Trage schlafen und das hat auch ganz gut geklappt. Bis vor ein paar Wochen hat er 3x am Tag in der Trage geschlafen. Es gab auch keine Einschlafschwierigkeiten, außer er befand sich im Entwicklungssprung. Nun ist es so, dass er Schwierigkeiten hat in den Schlaf zu finden bzw. sich zu beruhigen. Sobald ich merke, dass er müde ist, gebe ich ihn in die Trage (da es bis jetzt so funktioniert hat), doch dann fängt er an zu quengeln, wird sehr unruhig und müde. Ich habe schon versucht das Zimmer abdunkeln, auf einem Gymnastikball leicht zu hüpfen, mit ihm ins Bett legen, in den Kinderwagen zu legen, aber es hat nichts geholfen. Letztendlich kommt er wieder in die Trage und schläft doch ein. Leider schläft er dann nur 30-45min lang (ist danach noch immer sehr müde), aber geplagt haben wir uns hin und wieder mindestens eine Stunde lang! Dadurch er nur in der Trage schläft, kann ich mich auch nicht hinlegen, obwohl ich es zur Zeit sehr gerne würde (wegen den Nächten). Diese Nickerchen macht er nur vormittags und mittags und das Nickerchen am Nachmittag lässt er seit kurzem komplett aus. So kommt es vor, dass er von 13:30 - 14 Uhr sein letztes Nickerchen macht und um 16 Uhr müde ist und quengelt, aber nicht schlafen will. Zwischen 17 und 18 Uhr lege ich mich mit ihm ins Bett und dann schläft er ohne Probleme ein und ich bleibe bei ihm liegen. Mein Mann sagt immer, ich soll nicht so bald mit ihm schlafen gehen, weil er in der Früh eventuell bald munter wird und ich eigentlich auch schon um 17 Uhr schlafen gehe oder ich soll ihm die Brust nicht geben und er soll wieder munter werden. Diese Ratschläge habe ich nicht befolgt, denn wenn das Kind müde und hungrig ist, dann ist es so. Kann es sein, dass er das letzte Nickerchen nicht mehr benötigt oder soll ich den Schlaf hinauszögern, da er sonst um 17 Uhr schlafen geht? Von vielen Bekannten habe ich den Ratschlag bekommen, das Kind in sein Bett zu legen und es selber einschlafen lassen, sowohl am Tag als auch am Abend. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür, da er schon sechs Monate alt ist und ich es ihm langsam beibringen soll. Ich habe es noch kein einziges Mal probiert, denn mein Sohn braucht mich. Ich frage mich nur, ob es einmal so sein wird, dass ich ihn ins Bett bringe, neben ihn liegen bleibe bis er eingeschlafen ist und ich dann ohne Probleme das Zimmer verlassen kann, denn manchmal brauche ich eine Pause, auch wenn ich ungern von ihm getrennt bin. 3) Bezüglich quengeln...Wenn sich mein Sohn gerade im Entwicklungssprung befindet, dann quengelt er viel mehr als sonst und ich weiß einfach nicht was er hat bzw. ich erkenne mein Kind nicht mehr und denke mir nur "Warum weiß ich nach 6 Monaten noch immer nicht was er hat"! Natürlich schaue ich ob er evtl. Hunger hat oder müde ist,.... doch jedes quengeln hört sich gleich an und egal was ich mache, er ist unzufrieden. Ich gehe mal davon aus, dass so ein Verhalten für diese Phase "normal" ist? Kann man das Quengeln mit weinen gleichstellen? Dadurch er fast nie weint (außer er hat sich wehgetan oder erschreckt), quengelt er nur. Soll man darauf auch gleich reagieren und nicht alleine lassen oder ist es in Ordnung wenn er kurz warten muss, weil ich gerade koche, wegräume,etc.? Über Ratschläge und deine Meinung bin ich sehr Dankbar. LG Kristina
Liebe Kristina, ich spüre Deine Unsicherheit und möchte Dir sagen, vertraue Dir und Deinem Kind! Du bist so feinfühlig und ich habe nicht den Eindruck, dass es Deinem Baby irgendwie schlecht geht. Probiere einfach aus kleine Änderungen durchzusetzen und wenn Dein Kind mal unzufrieden ist, dann ist das völlig in Ordnung! Du lässt Dein Kind ja nicht alleine weinen, sondern bist bei ihm. Vielleicht kannst Du den Abendschlaf tatsächlich etwas hinauszögern, manchmal klappt das. Auch da hab den Mut und zögere nicht, Dein Kind ist geborgen und sicher und lernt langsam, dass es Regeln gibt! Was macht einen Menschen denn wirklich stark? Dass unsere Bedürfnisse, Ängste, Schwächen ignoriert oder unterdrückt werden, oder dass sie wahrgenommen, akzeptiert, ernstgenommen werden und wir das bekommen, was uns gut tut? In der Bindungspsychologie unterscheidet man verschiedene Bindungstypen, wobei die "sichere Bindung" die ist, die für das Kind am besten ist. "Ein sicheres Bindungsmuster wird mit einer feinfühligen mütterlichen Eingehensweise auf die Bindungsverhaltensweisen ihres Kindes in Verbindung gebracht. Feinfühligkeit wird umschrieben als eine aufmerksame Wahrnehmung der Bedürfnisse des Kindes, die richtige Interpretation seiner Äußerungen und die prompte und angemesseneReaktion auf die kindlichen Signale (Ainsworth, Bell, & Stayton, 2003b, S. 193-200). (...) Die Kinder erleben so ihre Bindungsperson als verlässlich und vertrauenswürdig und sich selbst als jemanden, der etwas bewirken kann (Ainsworth, 2003, S. 322-325; Ainsworth, et al., 2003b, S. 193-200). (...) Eine sichere Bindung wird im Vergleich zur unsicheren Bindung als optimalere Bedingung zur kompetenten Bewältigung von anstehenden Entwicklungsaufgaben über den Lebenslauf hinweg gesehen (Grossmann, Keppler & Grossmann, 2003, S. 96)." Das ist mal ein bisschen Theorie, die dich darin bestärken soll, dass deine Herangehensweise für dein Kind keineswegs schädlich ist. Dein Kind darf auch mal Frust aushalten und Du musst nicht bei jedem Pieps springen. Im Grunde sind es wirklich in erster Linie Vorurteile und eigene Ängste, die die Kritiker bewegen. "Man tut das nicht" ist leicht gesagt, wenn du aber mal nachfragst, warum eigentlich nicht, dann wirst du oft keine wirklich "gute" Antwort bekommen... Ich kann dir ein schönes Buch empfehlen, mit viel Humor geschrieben: "In Liebe Wachsen" vom spanischen Kinderarzt Carlos Gonzáles, erschienen bei La Leche Liga Deuschland und auch dort im Shop zu bekommen (oder über den Buchhandel, amazon etc.). Dein Herz liegt richtig, lass Dich nicht verunsichern! Lieben Gruß, Biggi
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