Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Still- oder Erziehungsproblem?

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Frage: Still- oder Erziehungsproblem?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, Timo ist jetzt sechs Monate alt. Beikost bekommt er noch nicht. Er ist zwar neugierig, verzieht aber das Gesicht, wenn er mal kurz „kostet“. Er trinkt schnell. Tagsüber ist er oft zu unruhig zum Trinken, ich denke die Umwelt ist zu interessant. Er holt das „im Schlaf“ nach. Nur leider hat er da tagsüber so seine Probleme mit. Er will eigentlich nur im Schlafzimmer richtig trinken. Sonst löscht er schnell seinen größten Durst um dann weiter zu quaken. Leider ist es im Schlafzimmer aber auch nicht immer so ruhig, wie nötig, da Lara herumturnt und gar nicht einsieht, warum sie leise sein oder doch lieber im Kinderzimmer spielen sollte. Wie regel ich es, dass der Kleine tagsüber zu seinem Recht kommt? Oder wird er doch nicht satt und braucht Beikost.? Aber die Milch fließt links, wenn ich rechts stille – auch sehr ärgerlich, und ich hasse Stilleinlagen. Nur meine ich, die Milchmenge müsste wohl reichen.? Hast du da noch Tipps für mich? Ich bin mal sehr neugierig (ob Timo das von mir hat?:-))! Stella


Biggi Welter

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? Liebe Stella, ich denke, dass es ein Entwicklungsproblem ist, denn Kinder haben immer wieder einmal Phasen, in denen sie leicht(er) ablenkbar sind und dann kann das Stillen deutlich schwieriger sein. Wenn es dann noch ein größeres Geschwisterkind gibt, das verständlicherweise nicht immer ruhig sein oder alleine in einem anderen Zimmer spielen mag. Es ist sicher nicht falsch, Timo weiter Beikost probieren zu lassen, wenn er sich offensichtlich dafür interessiert, doch es ist jetzt noch nicht unbedingt zu erwarten, dass er wirklich große Mengen essen wird. Falls es irgendwie machbar ist, dann suche dir in den nächsten Tagen ein paar ruhige Momente und nutze sie dazu, eure Tage zu durchdenken. Was gibt es, wo Du Zeit einsparen könnte, um sie für dich und deine Erholung zu nutzen? Wie kannst Du mit beiden Kindern gemeinsam etwas machen, so dass beide etwas von dir haben? Wie lässt sich euer Tag etwas strukturieren, ohne dass ihr dann gleich zu Sklaven von einem engen Zeitplan werdet? Beziehe die Große mit ein in die Dinge die Du tust und lass sie an der Betreuung des kleinen Bruders teilhaben. Sie kann dir zum Beispiel immer eine neue Windel bringen, wenn der Kleine gewickelt wird oder Du setzt sich mit beiden Kindern auf den Boden und die Große bekommt die Aufgabe die Seiten umzublättern, wenn ihr ein Buch anschaut. Gleichzeitig darf aber auch die „Große" klein sein, wenn ihm danach ist. Der so oft gehörte Satz „Du bis der Große" kommt bei dem Kind oft als Botschaft „Du bist nicht mehr so wichtig" an. Schau mal, ob es in eurer Umgebung einen verantwortungsvollen Teenager gibt, der mit den Kinder spielen kann, während Du in aller Ruhe etwas für dich tun (für DICH, keine Hausarbeit!!). Nimm - falls vorhanden - den Partner in die Pflicht. Und bitte mach dich von dem Gedanken frei, dass Du etwas falsch machst oder dass deine Kinder besonders „schwierig" sind. Wenn Mütter untereinander ehrlich wären und nicht immer gleich die „Mütterolympiade" eröffnet würde, dann würden viele Frauen erstaunt feststellen, dass es unzähligen anderen Müttern und Familien genau so geht wie ihnen selbst. Muttersein ist einer der schwierigsten und anspruchvollsten Berufe, die es gibt, nur dass es dazu keine Ausbildung mit Abschlussdiplom gibt. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine „Stillkiste". In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto - je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Das kann das Stillen ruhiger verlaufen lassen, weil das größere Kind (still) beschäftigt ist. Probiert das mal aus. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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o.t.


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