ständiges Stillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: ständiges Stillen

Hallo! mein Sohn (12 Wochen, 2 Tage) möchte so oft gestillt werden, dass mich mein Umfeld schon für irre hält. Ständig und überall und das alle 1,5 - 2 - 2,5 Stunden. Manchmal glaube ich, dass er so oft trinken möchte, weil er von meiner Milch nicht satt wird. Jeden Tag höre ich, dass ich ihm endlich die Flasche geben soll und ob ich nicht sehe, dass das Kind doch Hunger hat und nicht satt wird......Ich wehre mich zwar bin aber immer mehr heimlich am zweifeln. Ich MÖCHTE so sehr weiter erfolgreich voll stillen und zwar noch mind. 3 Monate. Kann das sein, dass er einfach mehr braucht und ich doch bald mit Beikost anfangen muss? Gewicht: niedrigstes 3.700g und höchstes (heute gewogen) 5.815g. Wie erkenne ich eigentlich wirklichen Hunger? Seine Unruhe und heftiges Nuckeln oder Daumen-/Faustlutschen deute ich oft als Hunger und gebe ihm die Brust, an der er dann auch heftig saugt. LG, Katinka

Mitglied inaktiv - 08.09.2009, 22:25



Antwort auf: ständiges Stillen

Liebe Katinka, wie viele der Menschen, die dich jetzt kritisieren, hat denn länger als 5 Monate erfolgreich gestillt - nur gestillt? Wer solche Aussagen macht weiß nicht wirklich viel über das Stillen. Denn: Es ist ganz normal, dass ein Baby in den ersten drei bis 4 Lebensmonaten so häufig trinkt. "Normal" sind 10 bis 12 Mal in 24 Stunden, und der 4-Stunden-Rhythmus, vom dem viele so gern reden, ist das "unnormale" und kommt aus der Zeit, in der es noch keine künstliche PRE-Milch gab. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt also überhaupt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Wie gesagt, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Die Erfahrung zeigt, dass je mehr eine Mutter versucht, den Trinkrhythmus ihres Babys zu steuern, desto weniger klappt es. Wenn sie jedoch die Bedürfnisse ihres Kindes so zeitnah wie möglich befriedigt, entwickelt das Kleine ein gesundes Urvertrauen und entspannt sich, denn es weiß, dass es bekommt was es braucht. Das beste, was du tun kannst, ist deinen kleinen Mann wirklich IMMER dann anzulegen, wenn sie trinken möchte. Sie weiß nämlich selbst am allerbesten, wieviel bzw. wie oft sie das Stillen braucht, und es gibt kein "Zuviel". Du wirst sehen, ganz von allein wird sich dann auch der Abstand zwischen den Stillmahlzeiten ausdehnen, wobei 3 Stunden bei älteren Stillkindern dann schon ein guter Durchschnitt ist. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 09.09.2009



Antwort auf: ständiges Stillen

Verschliess die Ohren vor deinem Umfeld!!!! Meine Kleine wollte auch so oft trinken - und jetzt ist sie 5 Monate und trinkt noch alle 3,5 bis 4 Stunden - und meistens nur eine Seite. Die Abstände werden größer werden. Dass sie so oft trinken wollte, hatte bei ihr auch mit Bauchschmerzen oder Blähungen zu tun - dann wollte sie Nuckeln und außerdem sind viele kleine Portionen besser für den unreifen Darm der ganz Kleinen als sich so voll zu hauen, wenn sie Bauchweh haben. Aber mit 12 Wochen lutschen sie nicht aus Hunger an Daumen oder Faust, sondern weil sie intensievst ihre Hände kennen lernen müssen und das geht nun mal mit dem Mund. Bald wird Dein Kleiner anfangen zu greifen und dafür muss er wissen wie seine kleinen Greifer funktionieren. Also nicht verzagen und auf Durchzug schalten! Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 09.09.2009, 00:20