Angel82
Hallo Biggi, unser Kleiner ist knapp 4 Monate (kam 2 Wochen zu früh).Die Tage und Nächte waren bisher nie sehr ausgeglichen bzw das es oft längere PAusen zwischen den Stillmahlzeiten gibt. Seit etwas über einer Woche ist er nachts besonders unruhhig wird ständig wach, streckt sich, weinelt unruhig dahin (manchmal schon nach 1 Std). Ich gebe ihm dann immer die Brust zum Trinken und Nuckeln (Hunger hat er definitiv auch noch nachts) um zu versuchen ihn schnell wieder zu beruhigen (Mann sonst daneben genervt und kleine Tochter nebenan würde sonst evtl auch wach werden). Durch das ständige Bieten der Brust kann ich ihn so "abhängig" machen das er gar nicht länger schläft bzw länger ohne Nahrung nachts auskommt...? Da er doch 4 Monate wird hatte ich gehofft das die Nächte bald ruhiger bzw er mal 4 Stunden zumindest am Stück schläft da ich selbst nicht zur Ruhe komme. Auch wenn er schläft gehen oft die Füsse, Hände genau wie manchmal an der Brust.Oft schon bevor er zu trinken beginnt.(evtl kein wirklicher Hunger aber trotzdem Nuckeln wollen?). Ruhige Tagesabläufe sind auch schwer da wir eine sehr quirlige 3jährige Tochter haben. Zur Info Schnuller mag er nicht und Fläschchen hätten wir übungsweise (und für Notfälle) auch mal probiert (von mir und einer anderen Persone) aber er lutscht nur dran und trinkt nicht. Vielleicht hast du hier auch einen Tipp...? Späteres Abstillen wird sonst wieder schwer, genau wie schon bei unserer Tochter. Vielen lieben dank!
Kristina Wrede
LIebe Angel82, mach dir keine Vorwürfe: Es liegt nicht an dir, dass dein Kleiner nachts jetzt so unruhig ist und schlechter schläft als sonst. Das ist bei den meisten Kindern so - darum gibt es ja auch so unendlich viele Bücher zu diesem Thema. Wenn du ihm die Brust anbietest, machst du nichts verkehrt! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Helfen könnte dir ein gutes Tragetuch. Darin findet dein Kleiner die Geborgenheit und Nähe, die er zum Gedeihen ebenso nötig hat wie deine Milch. Aber du hast die Hände frei für die große Schwester, und kannst auch was im Haushalt erledigen :-) Ihr solltet möglichst alle zusammen Mittagsruhe halten. Wenn deine "Große" das auch noch braucht, leg dich mit beiden Kindern zusammen hin. So findest auch du etwas Ruhe, und ihr habt eine wundervolle Kuschelzeit zu dritt! Lieben Gruß, Kristina