Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

späte Probleme

Frage: späte Probleme

opheliaaa

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Hallo, wir haben ein paar späte Probleme was das stillen angeht und ich hoffe Sie können helfen. Mein Baby wird 9 Monate. Er bekommt 4 mal am Tag Brei und Fingerfood angeboten, aber stillen auch noch 3-4 mal am Tag. Ich stille auch noch sehr gerne. Aber da ich ab März leider wieder arbeiten gehen werde, muss er dann in die Betreuung. Die Eingewöhnung wird schon im Januar/Februar beginnen und schon kommen die Probleme. Mein größtes Problem ist, dass er nur beim stillen einschläft. Wenn wir es anders versuchen motzt er rum und steigert sich dann richtig rein bis er die Brust bekommt. Auch wenn der Papa versucht ihn ins Bett zu bringen. Ich weiß nicht wie wir ihm das abgewöhnen bzw. umgewöhnen können. Denn wenn er dann bei der Tagesmutter ist muss er ja auch Mittagsschlaf machen... und ich sehne mich so langsam auch mal wieder nach einen freien Abend. Das nächste Problem ist, dass er die Flaschennahrung nicht verträgt. Er bekommt rote Flecken um den Mund mit weißen Flatschen. Einmal ist sogar die ganze Oberlippe mit angeschwollen. Wir haben jetzt schon verschiedene Sorten probiert und auf alle reagiert er. Abgesehen davon trinkt er sie sowieso nicht. Bei Brei mit Milch, Butter o.ä reagiert er auch. Gibt es vielleicht irgendeine Babymilch auf die wir ausweichen können? Denn noch braucht er ja die Milch nebenbei (auch wenn er dann in der Betreuung ist). Das letzte große Problem ist, dass er seit 2 Monaten nachts sehr oft wach wird. Um 19 Uhr geht es ins Bett. Erst hab ich ihn immer auf dem Sofa gestillt und wenn er geschlafen hat, hab ich ihn in sein Bett ins Kinderzimmer gelegt. Wenn er dann zwischen 22-23Uhr wach geworden ist, hab ich ihn ins Schlafzimmer zu uns geholt und dann kam er noch 2 mal in der Nacht. Mittlerweile stille ich gleich im Schlafzimmer (wobei er dann einschläft), weil er ansonsten alle paar Minuten wach wird in seinem Bett und nur mit stillen wieder einschläft. Wenn ich ihn also in unserem Bett in den Schlaf gestillt hab (und dann in sein Beistellbett geschoben hab) wird er "nur" jede Stunde wach. Ich leg mich dann zu ihm und stille ihn wieder bis er einschläft. Dabei trinkt er dann auch jedesmal wieder. Nach dem 3. mal gehe ich meistens ins Bett. Die Nacht kommt er allerdings trotzdem jede Stunde! Das zehrt so an meinen Nerven... Ich dachte erst es wäre nur ein Schub, aber das ganze zieht sich jetzt schon 2 Monate und langsam bin ich wirklich am Ende. Es ist auch egal ob er gar keinen Abendbrei, oder ein halbes Glas gegessen hat. Schmelzflocken wollte ich auch schon probieren, aber die Flaschenmilch verträgt er ja nicht und abpumpen funktioniert leider nicht mehr richtig. es ist zum verzweifeln...


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Liebe Opheliaaa, ich kann dich so gut verstehen!! Aber so wirklich "frei" wirst du nie wieder werden, nicht mal wenn er Teenager ist, glaub mir! Trotzdem musst du natürlich nicht leiden! Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Eine Möglichkeit ist, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, dass Du das Stillen als unangenehm empfindest und dass Du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen in der Nacht einzuschränken. Überlegt gemeinsam, wie ihr nun zu einem harmonischen Ende finden könnt. Vielleicht indem ihr auf ein bestimmtes Datum hinarbeitet oder aber auch durch ganz klare Regeln, die auch lauten können „Es wird nur noch gestillt, wenn es dunkel ist“ oder „wir stillen nur noch am Morgen“. So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Kind spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Vor allem, weil dein Kleiner mit 9 Monaten noch sehr sehr jung ist und in einem Alter, in dem die Kleinen die Nähe einfach noch ganz dolle brauchen. Und nicht umsonst werden Babys schon seit Jahrtausenden an der Brust in den Schlaf begleitet, und schlafen schon immer (bis vor ca. 100 Jahren) nur in enger körperlicher Nähe zu einem anderen Menschen! Dein Kleiner wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Sohn ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es?? Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Lass mal testen ob er allergisch auf Kuhmilcheinweiß ist - danach hört sich das nämlich an. Dann heißt es erst einmal alles meiden was Kuhmilch enthält, eben halt auch Pre, Butter, fertige Breie usw. es gibt eine Spezialnahrung welche dann gegeben werden kann, nur ist die geschmacklich echt bah. Solange für dich also stillen OK ist, und er auch nicht darauf reagiert, wäre das der leichtere Weg. Wegen Betreuung, essen und schlafen, das kann dann völlig anders aussehen. Die Kinder unterscheiden recht gut ist Mama da, und damit auch die "Milchquelle" oder muss man Alternativen nutzen. Auch wenn er jetzt nicht so gut isst, viel stillt und auch stillt zum schlafen, das kann dann in der Betreuung völlig anders aussehen. Also da erst einmal in Ruhe abwarten was kommt - mehr kannst du eh kaum machen. Solltest Dich halt nur nicht verunsichern lassen. Unser war genauso wie Deiner - zumindestens nach deinen Schilderungen so als er mit 1nem Jahr zur Tagesmutter kam - und es hat in Hinsicht auf essen und schlafen anstandslos geklappt. Trotz meiner Sorge vorher und dauernden Sprüchen ich müsste doch abstillen, Fremdbetreuung und stillen verträgt sich nicht. Tja, allen Unkenrufen zum trotz hat es bei uns wie gesagt bestens hingehauen. Und jetzt mit 3 Jahren stillt er nur noch abends und morgens - und auch das immer weniger. Und da obwohl man essenstechnisch meinen könnte, er wäre nen Scheunendrescher bei den Mengen.


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