Mitglied inaktiv
Hallo, bei meinem Sohn (7 Wochen) wurde gestern vom KIA Mundsoor festgestellt. Er bekam Mykoderm Mund-Gel verschrieben, welches ich 4x am Tag in seinem Mund auftragen soll. Da ich voll stille, mache ich mir nun Gedanken. Wahrscheinlich bin ich ebenfalls bereits infiziert, Symptome habe ich aber noch nicht feststellen können. Woran kann ich erkennen, ob der Pilz sich auf meine Brust übertragen hat? Darüber hat der KIA nämlich nichts geagt und ich habe vor lauter Schreck vergessen zu fragen. Vielen Dank im Voraus Petra
Liebe Petra, Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mutter (Brust) behandelt wird, auch wenn die Mutter, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einem Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. \bullet Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Ich wünsche euch, dass ihr den Soor bald überwunden habt und dann die Stillzeit noch lange genießen könnt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Petra, du mußt dich auf jeden Fall mitbehandeln, auch wenn bei dir keine Sypthome vorhanden sind. Anderenfalls überträgt dein Baby bei jedem Stillen die Erreger wieder auf dich und ihr schleppt die Infektion hin und her. Mein Kleiner hatte mit 8 Wochen auch eine Soor Infektion. Die Empfehlung meiner Kinderärztin lautete: Mundgel nach jedem 2. Stillen auftragen außer Nachts und die Brustwarze nach jedem Stillen mit dem Mundgel behandeln. Ich habe dann Einweg-Stilleinlagen benutzt und diese nach jedem Stillen gewechselt. Die Wolle/Seide Stilleinlagen habe ich vorsichtshalber desinfiziert und erst nach überstandener Infektion wieder verwendet. Alles Liebe und gute Besserung Manu
Mitglied inaktiv
Hallo! Wir haben all diese Tipps von Biggi (die mir meine Stillberaterin vor Ort genauso auch gegeben hat) befolgt. Der Soor im Mund war nach 3 Wochen weg, am Po hat es leider 11 Wochen gedauert. Insgesamt sind wir jetzt, was Hygiene angeht, extrem pingelig geworden... Alles Gute! Sis
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