Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

so gehts nicht mehr weiter

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Frage: so gehts nicht mehr weiter

Mitglied inaktiv

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hallo biggi, ich kann einfach nicht mehr. ich hoffe du kannst mir helfen.mein sohn ist im 14 Lebensmonat und derzeit nachts wirklich mit meinen nerven am ende.am tag ist es der liebste junge von der welt. ich stille ihn zum einschlafen und wenn er mag manchmal auch nachts. wir schlafen in einem bett. seit 4 tagen will er jede nacht min. 6 stunden am stück an der brust hängen.er trinkt nicht er nuckelt nur. aber ich kann mich nicht bewegen und fühle mich sehr eingeschränkt im bett. ich kann mich nicht drehen. und wehe ich drehe mich und er merkt die brust ist weg dann gibt es gejammere. er hat auch die angewohnheit an der freien Brust mit seinen händen im schlaf anzufassen oder an der brustwarze zu ziehen. alle versuche dies zu unterbinden sind fehl geschlagen. bitte versteh mich nciht falsch, ich liebe mein kind über alles und ich möchte mit dem stillen nicht aufhören aber diese nächte stressen mich extrem. und dadurch bin ich tagsüber unausgeglichen.wir sind alleine und ich kann niemanden meinem sohn mal in die hand drücken damit ich mal ne auszeit habe.er ist gerade am zahnen kann das ein indiz sein das er sooft an die brust möchte? ich hoffe du hast einen tipp für mich. danke und gruss anja


Biggi Welter

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Liebe Anja, ich denke sogar ganz sicher, dass dein Kleiner Probleme mit den Zähnchen hat und deshalb so oft an die Brust möchte. Durch das Stillen wird das Zahnfleisch massiert, das tut deinem Kind gut. Leider habe ich jetzt keinen guten Tipp, wie Du dein Kind zum Durchschlafen bekommst. Für viele Menschen unserer Kultur wird "guter Schlaf" mit "ununterbrochenem Schlaf" gleichgesetzt und für junge Eltern (und als Alleinerziehende ist es wirklich nicht leicht!!) ist es dann eine große Herausforderung mit dem Schlaf in "Häppchen" zurecht zu kommen. Genau zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen eine interessante Stellungnahme eines Gynäkologen gehört, der über das Thema "rooming in und Müdigkeit der Mutter" gesprochen hat: Er hat dargelegt, dass er aufgrund seiner Dienste und seiner Arbeit im Krankenhaus extrem selten mehr als drei bis vier Stunden am Stück schlafen kann und fünf Stunden ununterbrochener Schlaf sind für ihn bereits der Inbegriff des Luxus. Dennoch und obwohl dies schon seit mehr als zehn Jahren für ihn so ist fühlt er sich nicht unausgeschlafen oder empfindet seinen Schlaf als qualitativ beeinträchtig. Ich will damit sagen, dass unterbrochener Schlaf nicht mit Schlafmangel gleichgesetzt werden kann und dir deshalb das Abstillen in der Nacht nicht zwingend einen Vorteil bringen wird. Zumal es auch keine Garantie dafür gibt, dass dein Kind dann nicht mehr aufwachen wird, nur weil es nachts nicht mehr gestillt werden wird. Wenn Du dir aber für dich sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachteten Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Da ein Partner ja leider nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen, ich wünsche es dir von ganzem Herzen, denn deine Situation ist wirklich nicht leicht und es gefällt mir auch nicht, dass ich dir keine andere Antwort geben kann. Am liebsten würde ich dir anbieten, dass Du für ein paar Tage zu mir kommst - ich würde dich ins Bett verfrachten und deinen Kleinen den ganzen Tag verwöhnen, damit Du einfach nur schlafen kannst und selbst einmal ein wenig verwöhnt wirst! BITTE o nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... o Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen Kinder zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. o Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. o Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. o Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist 15 Monate alt, das gleiche Problem, hast du schon was erreichen können? Danke


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