Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, seit Tagen ist mein Sohn (9Wochen)beim Stillen, aber auch beim Fläschchengeben (muss zufüttern) so unruhig und quengelig, dass das Stillen praktisch unmöglich geworden ist und ich abpumpen muss. Ich bin ziemlich sicher, dass es mit seiner Verdauung und den damit verbundenen Beschwerden zusammenhängt, war aber nie so schlimm wie jetzt. Oft musste ich ihn schon mit sanfter Gewalt zum Stillen überreden, aber nun klappt das gar nicht mehr. Könnte es vielleicht an etwas anderem liegen? Er bekommt jetzt Nestle BEba Sensitive, hat es anfangs auch super vertragen, nach der Beba Start HA pre war das schon eine deutliche Besserung. Zwischendurch hat er einige Portionen Comformil bekommen, was aber nicht so gut ankam, daher jetzt wieder Nestle. Was kann denn mit ihm los sein? Gibt es noch andere Möglichkeiten, was das sein könnte? Er windet sich, fängt an zu weinen, so richtig jämmerlich, tut mir sehr leid. Nach ein, zwei mal Saugen läßt er wieder los und ich muss erneut kämpfen, um ihn anzulegen. Vielen Dank für Ihre Antwort, vielleicht haben Sie eine Idee, was das sein könnte?
? Liebe Muttilena, ich fürchte, Ihr Kind kommt mit dem Wechsel zwischen Brust und Flasche nicht zurecht, denn es zeigt das klassische Verhalten eines saugverwirrten Babys. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Am besten wenden Sie sich jetzt schnellstmöglich an eine Kollegin vor Ort, mit der Sie gemeinsam daran arbeiten können, Ihr Baby wieder an die Brust zu führen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter