Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Seit sechs Monaten Schmerzen beim stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Seit sechs Monaten Schmerzen beim stillen

Doempipoempi

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Hallo, Ich stille meine Tochter nun seit sechs Monaten voll. Zu Beginn hatte ich die üblichen Anaugschmerzen, Wunde Brustwarzen, Risse und Co. Nach drei Monaten hörten die sehr starken Schmerzen endlich auf. Bis dahin war ich bei zwei stillberatungen, beim lasern, habe hoch dosiertes Magnesium genommen, Stillhütchen verwendet, zwei Gynäkologen um Abklärung gebeten, zwei Kinderärzte gefragt, ob es am zungenbändchen liegen könnte, beim chiropraktiker gewesen und diverse Salben/zinnhütchen/brustwarzendonouts/ multimam Kompressen genutzt. Die brustwarzen schmerzen aber weiterhin. Manchmal ist das anlegen eine richtige Qual. Auch nach dem stillen sind die brustwarzen sehr empfindlich. Ohne BH scheuert das leichteste Shirt, mit BH drückt es an der Brustwarze. Seit gut einem Monat habe ich die Stillhütchen rechts weg gelassen und nun auch links, ich hatte das Gefühl die scheuern noch mehr und meinte Tochter trinkt unruhiger damit. Ich bin verzweifelt. Was kann ich noch tun? Was kann das sein?


Biggi Welter

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Liebe Doempipoempi, das hört sich für mich eher nach einem Soor an. Ist der Schmerz ziehend und stechend? Hat dein Kind in der letzten Zeit einen Mund- oder Windelsoor gehabt? Musstest du Antibiotika nehmen? Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: • starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, • plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, • juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, • offene Brustwarzen, • stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, • schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, • Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monolia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: • Windelausschlag, • cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, • wiederholtes Herausnehmen der Brust durch das Baby, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), • Blähungen und Quengeln, • in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Trifft da etwas auf dich zu? Wende dich unbedingt einmal an eine Stillberaterin vor Ort, sie kann dir beim Stillen zusehen und so sehr viel gezielter nach der Ursache forschen kann und ein Saugproblem ausschließen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi


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