Stanze1980
Hallo Biggi, mein Sohn ist heute 16 Tage alt. Wir haben ab dem 4. Tag etwas zugefüttert da die Milch etwas spät gekommen ist. Das ging ca bis zum 10. Lebenstag. Anschließend sind wir 3 Tage ohne Zufüttern ausgekommen. Ich muss seit Freitag Antibiotika nehmen, Cefurox morgens und abends. Seit Samstag Abend haben wir nun massive Stillprobleme. Er schreit die Brust an, windet und überstreckt sich richtig und trinkt fast gar nicht. Gestern am späten Nachmittag war ich nervlich so am Ende dass ich ihn wieder eine Flasche gegeben hab und auch nachts und heute Morgen. Immer jeweils 70 ml. Danach trinkt er an der Brust aber nur sehr widerwillig. Kann es sein, dass die Milch durch das Antibiotikum anders schmeckt? Oder kann es sein dass er von der Geburt solche Blockaden hat und wir deswegen diese Probleme haben? Ich würde so gern weiter stillen aber dieses Theater macht mich echt fertig zumal ich noch einen 1,5 jährigen Sohn habe der auch seine Mama braucht. Was soll ich tun? Lg Constanze
Liebe Constanze, ich befürchte auch, dass dein Baby saugverwirrt ist und deshalb nicht mehr korrekt und effektiv trinkt. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Die Stilhütchen kannst Du sicherlich abgewöhnen, doch im Moment ist es wichtig, dass dein Baby überhaupt an die Brust geht. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Stanze1980
Danke für die Vorschläge. Das habe ich alles schon probiert aber leider alles ohne Erfolg. Er schreit wie am Spieß und mir zerreißt es das Herz. Soll ich ihn schreien lassen? Die Milchpumpe bekomme ich erst heute Abend:(( Lg
Liebe Constanze, natürlich kannst Du dein Baby nicht hungern lassen, aber wenn möglich, gib deinem Baby die Milch mit einer alternativen Fütterungsmethode! Einfach ist das Füttern wirklich mit einem kleinen Becherchen, wenn Du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst Du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt und das kannst Du auch üben, ohne dass die Gefahr einer Saugverwirrung entsteht. LLLiebe Grüße Biggi