Frage: Schwierigkeiten mit dem Bäuerchen

Hallo, ich weiß nicht, ob ich bei Ihnen richtig bin, aber vielleicht haben Sie auch ein Tipp für mich. Mein Sohn (4 Wochen alt) hat große Schwierigkeiten mit dem Bäuerchen. Er wird voll gestillt, wobei ich relativ viel Milch habe, so dass es ihm manchmal so entgegenschießt. Dadurch trinkt er sehr hastig und auch viel Luft. In der Regel schläft er beim Trinken an der Brust ein. Danach klopfe und streichele ich ihm bis zu 1 Std. auf seinem Rücken, aber ein Bäuerchen will er nicht machen. Sobald ich ihn dann aber hinlege, wacht er nach ca. 15 Minuten auf und zappelt. Hebe ich ihn dann hoch, macht er sofort sein Bäuerchen, so als ob ihn die Luft beim Schlafen gestört hat und er dadurch aufgewacht ist. Nach dem Bäuerchen weint er dann immer bitterlich und lässt sich nicht anders beruhigen, als an der Brust. Lege ich ihn wieder an, schluckt er wieder Luft. Und damit sind wir in einem Teufelskreis, aus dem ich nicht mehr heraus komme. Manchmal verbringe ich in der Nacht Stunden damit ihn zu stillen und mit dem Bäuerchen zu kämpfen. Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass ihm das Bäuerchen machen Schmerzen bereitet. Er drückt sich durch und zappelt mit den Armen und Beinen und schreit auf, wenn die Luft endlich hoch kommt. Sollte ich dies nochmal vom Kinderarzt überprüfen lassen? Vielen Dank für die Ratschläge. Viele Grüße, Alena

von Idi1980 am 04.11.2013, 21:07



Antwort auf: Schwierigkeiten mit dem Bäuerchen

Liebe Alena, es gibt zahlreiche Möglichkeiten ein Baby zum Aufstoßen zu bringen. Sie können es auf Ihre Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (legen Sie sich dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn Sie IhrBaby aufrecht halten, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben. Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Achten Sie darauf, dass Sie seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützen, solange es noch sehr klein ist, und lassen Sie es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter oder des Vaters gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 04.11.2013



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Bäuerchen ein Muss?

Guten Morgen Frau Welter, mein 11 Wochen altes Baby schläft nachts oft (eigentlich immer) beim Stillen ein und macht deswegen kein Bäuerchen, also lege ich ihn seit paar TAgen direkt ins Bettchen. Ist das richtig so? Er hat nachts und tagsüber (vermutlich) Bauchweh. Strampelt sehr mit den BEinchen und weint. Beim Stillen stößt er sich oft mit ...


Kein Bäuerchen beim Schlafen

Hallo Frau Welter, mein 14 Wochen alter Sohn hat Blähungen und ich nehme ihn nachts nach dem Stillen zum Aufstoßen aber er schläft so tief dass er im Schlaf nie Bäuerchen macht. Was soll ich machen? Danke ich Voraus.


Bäuerchen ja oder nein?

Guten Tag, meine 2 Monate alte Tochter weint meistens, wenn ich sie nach dem Stillen zum Bäuern hochnehme (sie macht auch nicht immer ein Bäuerchen). Was könnte der Grund sein? Wenn ich sie abgedockt in Wiegehaltung lasse oder rücklings vor mich lege, meckert sie nicht. Allerdings spuckt sie dann oft nach kurzer Zeit eine kleine Menge Milch wied...


Bäuerchen

Hallo, ich hab eine Frage, da mein Sohn nicht üblicherweise bäuerchen über meine Schulter machen kann, hab ich die Methode ihn auf mein schoß zu setzen und kreisen zu lassen. Jetzt hab ich gelesen man sollte ihn nicht in der taille beugen. Jetzt hab ich Angst ihn zu sehr nach vorne gebeugt zu haben. Können da innere Verletzungen entstanden sein...


Zu viel Stillen, Bäuerchen und Gelbsucht

Hallo, mein Sohn ist 8 Tage alt. Er leidet unter Neugeborenengelbsucht, die im 6. Tag auf 10,9 mg/dl gesunken ist und heute dann wieder auf 11,5 mg/ dl gestiegen ist. Das Problem ist, dass er meistens 4 Stunden am Stück gestillt werden muss. Dabei lege ich ihn an und er trinkt ca. 50-60 min mit Pausen, dann macht er ein Bäuerchen und spuckt dabei...


Bäuerchen

Liebe Biggi, unser Sohn ist fast 6 Monate und hat schon längere Zeit Probleme mit dem Bäuerchen. Er macht direkt nach dem Stillen ein gutes Bäuerchen, aber in der Zeit bis zum nächsten Stillen kommen immer noch weitere Bäuerchen hoch. Meist tut er sich schwer damit diese zu machen. Er dreht sich auf den Bauch und jammert, bis es nach mehreren Mi...


Bäuerchen nochmal

Liebe Biggi, vielen Dank für deine gestrige Antwort! Unser Sohn bekommt weder Schnuller noch Fläschchen. Sein Trinkverhalten ist unterschiedlich. Mal trinkt er hastig, mal ruhig. Nachts trinkt er einwandfrei. Kann es dann trotzdem an meinem Milchspendereflex liegen? Gestern und heute war es hinsichtlich dem Trinken nun ganz schlecht. Er...


Bäuerchen Update

Liebe Biggi, vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Deinen Tipp im Liegen zu stillen haben wir ausprobiert, aber leider mit mäßigem Erfolg. Er hat sich auch hier einfach nach etwa zwei Minuten weggedreht und wollte nicht mehr trinken. Ich bin dazu übergegangen, ihn dann in Ruhe zu lassen und ihm erst etwas später die Brust weiter anzubi...


Bäuerchen auch nach Einschlafen erforderlich?

Hallo, ist es notwendig ein Bäuerchen zu machen, wenn das Baby dabei einschläft (vor allem nachts)? Unsere kleine Spuckt nur manchmal ein kleines Schlückchen, wenn sie zu viel getrunken hat! Meistens trinkt sie alle drei Stunden und je nur eine Seite! Haben Sie noch einen Tipp gegen Schluckauf? Sie trinkt immer eher hastig und hat danach oft ...


Einschlafstillen und das Bäuerchen

Hallo Frau Welter, Meine kleine ist nun 17 Wochen alt und wird voll gestillt. Von Beginn an konnte sie ausschließlich durch das stillen einschlafen. Sie anderweitig zum schlafen zu bekommen ist ein aufwändiger Prozess und oft nicht erfolgreich. Das stört mich soweit eigentlich nicht. Nur haben wir ein Problem: sie hat große Probleme mit Bauchsch...