Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schwierigkeiten beim Stillen sorry etwas lang

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schwierigkeiten beim Stillen sorry etwas lang

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Hallo Liebe Biggi Welter, ich bin kurz vorm verzweifeln. Mein Sohn (13 Wochen) habe ich bis vor 2 Wochen voll gestillt. Dann habe ich den Fehler gemacht das ich bei seinem Wachstumsschub mit der Flasche zugefüttert habe. Jetzt bekomme ich dafür die Quittung und er macht ein rießen Geschrei wenn ich ihn anlege. Nachts klappt es super, früh auch noch, aber am Tag funktioniert es gar nicht mehr. An zu wenig Milch kann es nicht liegen ich habe sehr viel. Beim Abpumpen kommen allerdings nur ca 100ml. Heute habe ich ihn mit dem Becher gefüttert das hatte auch gut geklappt, nur hat er nur 60ml getrunken. Wie kann ich es schaffen das er wieder richtig trinkt an der Brust? Habe auch schon alle Stillvarianten versucht was aber auch nicht mehr gebracht hatte außer Geschrei und das er sich richtig steif macht und den Kopf nach hinten wirft. Wäre um einen Rat sehr dankbar. By Janine mit Justin und Jason


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? Liebe Janine, Ihr Kind ist saugverwirrt. Es ist möglich ein saugverwirrtes Kind wieder an die Brust zurückzuführen, verlangt allerdings etwas Beharrlichkeit und Geduld und nach Möglichkeit die Unterstützung durch eine Stillberaterin. Wenn Sie mir Ihre Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die erste Maßnahme ist das Weglassen aller künstlichen Sauger und geduldiges Anlegen an die Brust. Wenn Sie Glück haben, genügt es schon, immer wieder geduldig anzulegen und eventuell ein wenig Milch vor dem Anlegen auszustreichen, so dass ein paar Tropfen als direkte „Belohnung" sofort beim Anlegen verfügbar sind. Es gibt aber auch Fälle, in denen es aufwändiger ist, das Kind wieder an die Brust zurückzuführen. Eine mögliche Vorgehensweise ist die Folgende: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es „gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Zusätzlich sollten Sie versuchen die Milchbildung durch Abpumpen aufrecht zu erhalten. Dabei ist es wichtig, dass Sie eine Pumpe verwenden, die effektiv arbeitet und zu Ihnen passt. Leider gibt es Pumpen, die für den ihnen zugedachten Zweck nicht geeignet sind und die Mütter sind nur frustriert und glauben, sie hätten nicht genügend Milch. Die besten Erfahrungen habe ich in Situationen wie dieser mit vollautomatischen, elektrischen Kolbenpumpen (wenn möglich mit Doppelpumpset) gemacht. Diese Pumpen werden im deutschsprachigen Raum von den Firmen Medela und Ameda vertrieben. Wenn dein Arzt dir ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Ich kann Ihnen allerdings wirklich nur nochmals wärmstens empfehlen sich noch die Unterstützung durch eine Stillberaterin vor Ort zu suchen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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