Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Schreiphase

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Schreiphase

Mitglied inaktiv

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Hier bin ich mal wieder. meine kleine Maus (11 Wochen) die bisher recht pflegeleicht war, hat seit 2-3 Tagen eine richtige Schreiphase. Sie schreit immer wieder ohne erkennbaren Grund, manchmal direkt nach dem Trinken. Wenn man denkt, dass sie hunger haben müsste, weil sie schreit und an der Hand suckelt und man ihr die Brust anbietet, schreit sie noch stärker. Wenn sie doch an die Brust geht und gut trinkt und auch ein Bäuerchen gemacht hat und sie eigentlich satt und zufrieden sein müsste, schreit sie trotzdem. Das ist mir ganz neu, weil sie früher nie so lange und so heftig geschrien hat. Sie hat sich immer wieder schnell beruhigen lassen. Ich bin total ratlos. Weil sie oft so an ihrer Faust suckelt oder auch an Kleidung oder Arm...- kann es sein, dass es schon die ersten Zähne sind- ich weiß, dass es früh ist, aber ich weiß einfach nicht was sie sonst haben könnte...


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Liebe Fantasypucki, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Nun kann ich leider weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps geben. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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