Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreikonzerte beim Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schreikonzerte beim Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, wieder mal ich. Meine Silvia ist nun mittlerweile 6 Wochen alt. Meine rechte Brust tut nach wie vor beim Stillen weh, was aber langsam etwas erträglicher wird - versuche es mit Homöopathie, positives Denken, etc... Jetzt ist es so, dass wenn wir das Stillen beginnen, die Kleine recht heftig ansaugt, dementsprechend bald der Milchfluß einsetzt und sie eine Seite in weniger als 5 Minuten scheinbar leer macht. Kann das wirklich sein, dass die Brust nach 3-5 Minuten leer getrunken ist??? Jedenfalls fängt sie dann an zu meutern, hochnehmen wegen Luft im Bauch etc. hilft nicht wirklich, sie nuckelt dann ein-,zweimal und schreit wieder. Meistens wechseln wir dann die Seite, wo sie dann auch trinkt, bis scheinbar wieder die Brust leer ist. Manchmal lässt sie sich dann überreden, dass sie sich in den Schlaf nuckelt, funktioniert aber eher selten und dann kommt der Schnulli zum Einsatz. Meine Stillbetraterin hat eine Saugverwirrung auf jeden Fall ausgeschlossen, sie trinkt auch recht brav wenn sie trinkt, aber sie lehnt es scheinbar ab, an der Brust einfach nur zu nuckeln..?! Kannst du mir einen Tipp geben, wie wir zu einem entspannteren Stillen kommen? Anfangs hat sie die Brustwarze eigentlich nie freiwillig losgelassen und ewig genuckelt, sodaß ich sie eigentlich immer lösen musste, hab öfter mal durch die argen Schmerzen auch laut "Au" und "Auslassen",etc. geschrien. Kann es sein, dass ich sie dadurch verschreckt habe? Ich bemüh mich jetzt, auch wenns recht wehtut so wenig wie möglich zu sagen und wenn recht leise. Bin mit meinem Latein ziemlich am Ende, würde mir so sehr eine harmonische Stillbeziehung wünschen! Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen, und kann es eben wirklich sein, dass nach 5 Minuten eine Seite leer ist, bekommt dann mein Baby auch die Hintermilch? Habe gelesen, dass das Kind mind. 15-20 Min. an der Brust sein sollte, damit es zu der kalorienreichen und sättigenden Hintermilch kommt. Das ist bei uns dzt. fast nicht möglich. Schon vorab besten Dank für deine Anteilnahme! Alles liebe, Sonja und Silvia


Biggi Welter

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? Liebe Sonja, mit zunehmendem Alter werden Babys geschickter und schneller an der Brust und es ist KEIN Dogma, dass ein Kind mindestens 15 bis 20 Minuten an der Brust trinken müsse. Ein gut gedeihendes Kind kann ohne festes Schema so kurz oder lange, oft oder selten, wie es mag an der Brust trinken. Was mir aber gar nicht gefällt, ist die Tatsache, dass Du immer noch Schmerzen hast. Schmerzen sind ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt und dann muss die Ursache gesucht und gefunden werden. Positives Denken ist gut und schön, aber allenfalls eine begleitende Maßnahme und nicht die Lösung des Problems. Hier sollte die Kollegin unbedingt nochmals nachschauen und dich eventuell auch an eine Ärztin/Arzt verweisen. Es gibt Kinder, die das Stillen weniger als Kuscheln und Nähetanken, sondern als reine Nahrungsaufnahme betrachten. Das ist zwar nur bei wenigen Kindern der Fall, aber es könnte sein, dass deine Kleine so ein Kind ist. Dann hat es keinen Sinn, sie zu längerem Nuckeln an der Brust drängen zu wollen. Ein Baby muss auch keineswegs bei jedem Stillen einschlafen, im Gegenteil: Babys sind von Geburt an gesellige Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden, kennen lernen wollen und am Alltag teilnehmen wollen. Vielleicht bringt es euch etwas, wenn ihr euren Alltag schlicht etwas verändert und das Kind an eurem Leben mit teilnehmen lasst. Wohl geborgen auf dem Arm oder Schoß der Mutter oder des Vaters oder auch im Tragetuch. Menschenbabys gehören in die Kategorie der Traglinge, die den anhaltenden Körperkontakt mit der Mutter brauchen. `Ableglinge" sind eine Wunschvorstellung unserer Gesellschaft, aber bisher wurden noch keine Säugelebewesen dieser `Art" gefunden. Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und die Mutter sich um den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragesack kann ebenfalls als Tragehilfe verwendet werden, ist jedoch lange nicht so vielseitig, wie ein Tuch und ein korrekt gebundenes Tuch ist aus orthopädischer Sicht günstiger zu beurteilen als ein Tragesack. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön `Perspektive teilenA. Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Du wirst vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallöchen! Meine Tochter hat damals, als sie das Stillen erstmal beherrscht hat, eine Brust in 5-7 Minuten geleert. Sie wollte in den ersten Wochen auch an der Warze nuckeln, hat dazu aber nur die Warzenspitze benutzt, was hölleweh tat. Hatte ständig Schorf auf den Warzen. Ich habe ihr dann auch einen Schnuller "angewöhnt". Sonst hätte ich wohl nicht weitergestillt. Bald war es so, daß sie nur wenn sie Hunger hatte, an die Brust ging, ansonsten hat sie sie verweigert. Fand ich persönlich nicht so schlimm, wir haben auch so viel gekuschelt und die eigentliche Stillsituation fand ich so recht harmonisch. Sie hat zügig und ruhig getrunken, dann losgelassen, Seiten gewechselt, wieder zügig getrunken, losgelassen und dann wurde so noch ausgiebig gekuschelt. Ist doch besser, als immer Angst vor Brustbissen zu haben, oder? Ich habe Lena übrigens 14 Monate gestillt. Lieben Gruß Claudia


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hallo, meine kleine wird am freitag 6 wochen alt. sie trinkt jetzt seit neuesten auch nur 5-8 min an einer brust und läßt sie dann los. will ich ihr die gleiche brust nochmal geben, schreit sie und verweigert. lege ich sie an dér anderen an, trinkt sie auch wieder 5-8 min und hört dann auf. ist sie dann schon satt? oder ist meine brust leer? ich wickle sie dann, damitsie wieder etwas wach wird und lege sie danach nochmal an, sie trinkt aber icht mehr richtig. nuckelt nur etwas an der spitze. deswegen hat sie auch den schnuller. ist das ok so? gruß steffi


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