Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter Ich bin momentan gerade sehr am Zweifeln, was das Stillen meines Sohnes (3 W. alt / geb. 15.5.) anbelangt. Er schreit direkt nach dem Stillen, aber auch "einfach mal" so extrem fest. Ich weiss gar nicht wie ich das Schreien beschreiben soll, er lässt sich dann durch nichts beruhigen, kein Umhertragen oder ähnliches nützt. Ich biete ihm dann die Brust nochmals an, weil ich immer das Gefühl habe, er kriegt vielleicht zu wenig (trinkt ca. 5 - 10 Min. an jeder Brust, manchmal mehr, manchmal weniger). Kann es sein, dass durch das häufige Trinken, teilweise trinkt er alle 1 1/2 - 2 Std. Blähungen hat und ich daher eine gewisse Zeit (wieviel??) warten sollte, bevor er wieder trinkt?? Oder können die Milchbildungsglobuli von Similasan (weiss nicht ob sie diese kennen, die sind bei uns in der Schweiz erhältlich) Blähungen verursachen? In den Globulis ist folgendes enthalten: Alfalfa D6, Lac caninum D10 und Urtica urens D6 zu gleichen Teilen und Hilfsstoffe Xylit und Calciumcarbonat. Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe!!! Liebe Grüsse Linda (2Jungs)
Liebe Linda, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Vorsichtshalber können Sie die Globuli einmal verzichten, um zu sehen, ob das Baby evtl. darauf reagiert. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort!! Da ich in der Schweiz wohne, wird es sehrwahrscheinlich schwierig für Sie sein, eine Stillberaterin für mich herauszusuchen, oder?! Ich werde mich an meine Geburtsklinik wenden und mich da mal erkundigen. Nochmals herzlichen Dank! Liebe Grüsse Linda
Liebe Linda, Sie können unter http://www.stillberatung.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=37 nachsehen, ob es eine LLL-Beraterin in Ihrer Nähe gibt. LLLiebe Grüße Biggi
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