Mitglied inaktiv
Hallo!! Ich habe beim ersten Kind nach 2 Monaten aprupt mit dem Stillen aufgehört obwohl ich genug Milch hatte weil ich manchmal alle 15 min anlegen konnte und er dann nur ein paar Schluck nahm für die nächsten 10 min wo er dann wieder schrie und suchte. Nun habe ich seid 6 Tagen das zweite Kind und jetzt schon genug Milch. Man hört schön wie sie schluckt und die ersten Tage ass sie auch kräftig . Nun fängt das schon wieder an , habe gerade vorhin in einer halben Stunde 4 mal anlegen können und sie ass 2 min und war satt. Ich stille immer solange bis sie selber aufhört und dann den Mund nicht mehr aufmacht. Sie liegt dann da als wüde sie die nächsten Stunden nur schlafen aber nach 10 min fängt sie schon an und wenn ich sie nehme versucht sie schon überall zu suchen. Klar dass mich das Stillen schon wieder nervt. man liest immer dass die Kinder so alle 3h normal verlangen. Sind meine Kinder alle nicht normal??? Denke schon wieder nach die Flasche zu geben. Was ist da los??????????
Liebe juna, Ihre Kinder sind absolut normal, keine Bange. Dieses Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non-nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non-nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und dem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Juna, ich kann dich sehr gut verstehen, das ist ziemlich anstrengend, gerade in den ersten Tagen, wo man sowieso kaputt von der Geburt, dem Schlafmangel, der Hormonumstellung und der neuen Situation ist. Bei mir war es zwar nicht ganz so schlimm, aber meiner hat auch anfangs nie getrunken bis er satt war und dann brav 2-3 Std. bis zur nächsten Mahlzeit gewartet. Er kam meist nach 30 min wieder, weil er beim trinken eingeschlafen ist oder als er schon 2-3 Monate alt war fand er es viel spannender sich alles anzuschauen oder mit der Brust zu spielen. Aber Mamas "Milchbar" ist ja schließlich immer geöffnet, warum also nicht :-) Nachts hat er immer schlecht geschlafen (unser Fehler war aber auch dieser blöde Stubenwagen, den er gehasst hat, wir habens aber leider nicht verstanden und es immer wieder probiert und wenns dann nicht ging, kam er auf den Arm oder in unser Bett, selbst so kleine Menschen haben schon ihre Vorlieben und Abneigungen) Mittlerweile ist Jonas 7 Monate alt, nachts schläft er immer noch mäßig, ABER seit ich hier im Forum und beim Sandmännchen-Forum bin geht es besser, denn ich bin ruhiger geworden, mache mir keine Vorwürfe mehr, warum nur mein Kind so ist (komischerweise sind nämlich alle anderen Babys bei der Rückbildung und von Bekannten gaaaaanz pflegeleicht, schlafen quasi von anfang an durch und jaulen fast nie, da fragt man sich dann schnell, was man verkehrt macht. Das einzige verkehrte daran ist nur den anderen zu glauben, denn keiner mag zugeben, dass sein kind nicht immer pflegeleicht ist.) Jonas kam sonst alle halbe Std. bis 2 Std. das war hart, ein halbes Jahr Schlafentzug macht ein schwaches Nervenkostüm und ich hab auch noch einen großen Sohn, der zum Glück schon 7 Jahre alt ist und verständnis dafür hat, dass Mama mal genervt ist und wenigerer Zeit hat (schlechtes Gewissen kann man trotzdem nicht vermeiden). Nun schläft er besser, kommt anfangs nach 5-7 Std. und dann schläft er noch mal ca. 3-4 Std. Wenn ich Glück hab schläft er danach noch mal ein, wenn nicht, muss ich halt um 5 oder 6 Uhr aufstehen, aber ich richte mich nach ihm, auch wenn in diesen schlauen Büchern steht man soll das nicht, das ist Quatsch, denn du bist viel entspannter wenn du es so machst wie dein Gefühl es dir sagt. Sorry, dass es jetzt etwas länger geworden ist, aber ich war genau wie du an einem Punkt wo ich nicht mehr wollte und konnte und es hat mir sehr geholfen zu hören, dass andere auch ihre Probleme haben und es am meisten hilft, wenn man auf sein Gefühlt hört. Wie ist es eigentlich wenn dein Mann die kleine nimmt, will sie dann auch so schnell wieder trinken? War nämlich bei Jonas so, nachts kriegt mein Mann ihn viel besser ruhig, weil er bei mir einfach trinken will und bei Papa gibts nun mal nichts. Wenn du es schaffst, versuche die nächsten Wochen etwas ruhiger alles anzugehen, sei gelassen, wenn sie nach 15 Min. wieder trinken möchte, versuch vielleicht wirklich man sie rumzutragen, damit sie sich an längere Trinkpausen gewöhnt. Sicher ist das genauso anstrengend, aber wenn du hinterher etwas längere Pausen hast, lohnt es sich ja vielleicht. Ich denke dass deine kleine einfach etwas mehr Nähe braucht, darum will sie so oft trinken. Ich hoffe, dass du bald etwas mehr ruhe hast und wünsche dir viel Geduld dabei. Wie gesagt, du bist nicht alleine, auch wenn vielleicht alle anderen so pflegeleichte Babys haben, glaub nicht alles was du hörst ;-) Liebe Grüße Inga
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