Avraa
Liebes Stillteam, ich bin nun in der 20. Schwangerschaftswoche und stille meine 22 Monate alte Tochter noch. Im Grunde freue ich mich schon sehr auf das Tandem-Stillen, aber im Moment machen wir eine recht schwierige Phase durch. Ich habe quasi keine Milch mehr (sie schluckt nur noch 1 mal und dann nuckelt sie trocken weiter - sie stört sich da auch kein bisschen dran). Mir tut das Stillen nun weh, da sie die Brustwarze zu stark zwischen die Zähne saugt - es kneift richtig und ich habe Beißabdrücke. Ich sage ihr das auch immer und dass sie die Zähne auseinander nehmen muss (sie nimmt diese dann so weit auseinander, dass sie los lässt). Ich habe auch schon "weniger doll saugen" oder vorsichtiger sein versucht und ich merke auch, dass sie darauf reagiert und irgendwas ändert aber es klappt nicht, egal wie sie es versucht. Liegt das daran, dass einfach keine Milch da ist und es so schwieriger ist die Brust im Mund zu behalten? Wird sich das wieder geben, wenn nach der Geburt beim Tandenstillen die Brüste praller werden? Manchmal möchte ich nun schon gar nicht mehr recht stillen, wenn sie es braucht (eigentlich nur zum einschlafen und meist nach dem Aufwachen auch noch mal kurz). Das mach sie total traurig und wütend verständlicherweise. Ich habe etwas Angst, dass sich das nun nicht mehr ändern wird und das Tandemstillen dadurch nicht klappen wird. Ich weiß, dass ich sie damit sehr verletzen würde und das auch nicht verstehen könnte, warum das Baby darf aber sie nun plötzlich nicht mehr. Liebe Grüße Avraa
Kristina Wrede
Liebe Avraa, tatsächlich ist es so, dass im Laufe einer Schwangerschaft die Milchmenge (drastisch) zurückgehen kann (bei der einen Frau ja, bei der anderen nicht), und sie sich auch nicht mit den konventionellen Methoden (häufigeres Anlegen) erhöhen lässt. Das hat hormonelle Gründe und es ist kaum vorherzusagen, wie sich das bei dir weiterentwickelt. Es könnte nur vorübergehend so sein, oder aber bis zur Geburt des neuen Babys. Manche Frauen vereinbaren mit ihrem Kind, dass bis zur Geburt des Babys nicht mehr gestillt wird. Und manche Kinder trinken dann tatsächlich wieder, manche haben es bis dahin dann "vergessen" oder -so war es bei meiner Tochter- es schmeckt ihnen dann gar nicht mehr. Wichtig ist, NICHT verzweifelt zu reagieren (auch wenn die Situation natürlich sehr schwer ist für dich). Versuche mit deinem Kind zu reden (auch wenn es noch klein ist kann er ziemlich viel verstehen) und erzähle ihm, dass die Brust der Meinung ist, ein so großes Mädchen kann auch Milch aus einem Becher trinken, und mit der Brust "nur kuscheln". Versuche deinem Töchterchen das Gefühl zu geben, alles ist ok, auch wenn jetzt plötzlich alles anders ist als ihr das gewohnt seid. Allein deine Sicherheit kann einen großen Unterschied machen und auch bei deiner Maus zu Entspannung führen. Versucht, einen Weg zu finden, der für euch beide passt. Ihr schafft es ganz sicher, wenn du zuversichtlich und kreativ an die Aufgabe herangehst. Und dich nicht quälst oder "opferst" und dann leidest. Bis zur Geburt des Geschwisters ist noch viel Zeit, und was sie dann denken wird, wird sie dir mitteilen. Dann kannst du immer noch sehen, wie ihr weiter macht! Lieben Gruß, Kristina