Frage: Schmerzen nach dem Stillen

Hallo, meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt und seit Beginn der Stillzeit gab und gibt es immer wieder Probleme und ich habe schon oft ans Abstillen gedacht. Momentan habe ich nach dem Stillen immer wieder Schmerzen in den BW (prickelnd, stechend). Sie sind weiß. Die Schmerzen halten meist 1-2 Stunden an. Einen Pilz hat meine Tochter wohl nicht, da keine Beläge im Mund erkennbar. Auf der BW habe ich auch immer mal wieder glasige Bläschen. Teilweise werden die BW rissig und blutig. Es macht keine Freude. Teilweise schmerzt es auch beim Stillen. Ich stille mit Stillhütchen. Habe das Anlegen auch nochmal von meiner Hebamme kontrollieren lassen, is angelblich ok so. Milch habe ich, denk ich, genug. Hatte letztens erst einen Milchstau und streich jetzt immer fleißig nach dem Stillen noch aus, was noch drin ist. Meine Tochter trinkt auch meist nur eine Seite pro Mahlzeit. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Und wollte doch eigentlich 6 Monate voll stillen, aber so?! Was kann ich noch tun, damit es besser wird und ich Freude bekomme am Stillen? Liebe Grüße und Danke!

Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 09:29



Antwort auf: Schmerzen nach dem Stillen

Liebe truude, es gibt zwei Möglichkeiten für dieses Phänomen. Das eine ist eine ungute Trinktechnik des Kindes und das andere ein Gefäßkrampf (letzteres sieht man häufiger bei Frauen, die in der Schwangerschaft Magnesium genommen haben und es dann plötzlich abgesetzt haben). Aus der Ferne kann ich jedoch nicht sagen, was es ist und deshalb ist es am sinnvollsten, wenn Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden und sich beim Stillen zuschauen und die Brustwarzen unmittelbar nach dem Stillen anschauen lassen. Eine kompetente Beraterin kann Ihnen verschiedene Anlegetechniken zeigen, die den Schmerz lindern können. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Leider kann ein Soor nicht ausgeschlossen werden, wenn das Kind symptomfrei erscheint. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der undhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Bitte sprechen Sie mit einer Kollegin vor Ort, ich bin sicher, dass Ihnen geholfen werden kann! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 23.06.2010



Antwort auf: Schmerzen nach dem Stillen

Vielen Dank für die Antwort. Ja Mg hab ich in der Schwangerschaft genommen, aber "nur" als Brausetabl. bis zur 36 SSW. Soor - welche Anzeichen kann es denn dafür noch geben? Dann werde ich mich mal auf die Suche machen nach einer geeigneten Beraterin. Kommen diese auch nach Hause? Aber eine Frage habe ich noch (naja eigentlich habe ich viele ;). Meine Tochter trinkt wie gesagt oft nur auf einer Seite, wenn sie dann fertig ist und ich sie auf der anderen Seite anlegen möchte, dann beginnt sie meist zu schreien. Und schiebt das Stillhütchen wieder aus dem Mund bzw. beginnt absolut nicht zu saugen. Kann ich dann davon ausgehen, dass sie satt ist? Vielen Dank! Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 15:50



Antwort auf: Schmerzen nach dem Stillen

Liebe truude, LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Ihnen fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. Wenn Ihr Baby gut gedeiht, können Sie davon ausgehen, dass es mit einer Seite auch satt ist. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 23.06.2010