Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen in einer Brust beim Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Schmerzen in einer Brust beim Stillen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo zusammen, ich brauche mal wieder Hilfe! Nach ganz schlimmen ersten Stillwochen (Brustwarzen kaputt, jetzt momentan eine Brustentzündung) hat sich das Stillen an meiner linken Brust sehr gut eingestellt. Ich kann meine Tochter prima anlegen, sie trinkt gut, nichts tut weh. Auf der rechten Seite war es von Anfang an schlimm. Ich habe bei jedem Stillen dort Schmerzen, vor allem in der Brustwarze. Jetzt ist dort auch die Entzündung, weil ein Milchgang verstopft war, den meine Hebamme geöffnet hat. Das Anlegen ist für mich jedes Mal eine Überwindung, ich tue es trotzdem für meine Tochter. Nun meine Frage: Wie kann es sein, dass es auf der einen Seite klappt und auf der anderen nicht? Da ich keine Stillberatung in der Nähe habe und meine Hebamme alles "okay" findet, hab ich hier im Forum schon viel gelesen. Ich achte auf das richtige Anlegen, versuche mich zu entspannen, pumpe ab, wenn meine Kleine länger schläft und die Brust spannt...trotzdem sticht und schmerzt die rechte Seite. Wenn meine Tochter trinkt habe ich das Gefühl, sie zieht dabei die Brustwarze sehr in die Länge und je länger diese wird, um so mehr "reibt" und quetscht sie daran. Das tut unheimlich weh! An der Saugtechnik der Kleinen kann es doch eigentlich nicht liegen, sie trinkt ja links ganz wunderbar. Schnuller oder Flasche bekommt sie auch nicht. Kann es einfach an der Beschaffenheit der Brustwarze liegen? Sie sehen bei mir komplett verschieden aus. Ein Stillhütchen möchte ich nicht nehmen, da sie damit nicht zurecht kommt und ich denke, es muss auch ohne gehen. Was mache ich falsch? Muss ich damit leben, dass ich rechts solche Schmerzen habe, die auch über das Stillen hinaus anhalten, wenn die Brustwarze sehr "traktiert" wurde? Wie gesagt, ich habe keine Stillberaterin in meiner Nähe :(((


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Dana-Joy, wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Wenn Ihnen das Stillen auf dieser Seite zu viele Schmerzen bereitet, können Sie auch einseitig stillen. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Es könnte auch sein, dass immer noch ein Milchausgang verstopft ist oder immer wieder neu verstopft, die Hebamme soll bitte noch einmal darauf schauen. Es tut mir leid, dass ich aus der Ferne nicht mehr dazu sagen kann. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, danke für deine Antwort! Es hilft schon sehr, wenn man sich nicht allein gelassen fühlt!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Aber sag mal, wenn ich jetzt nur noch an einer Seite anlege, was passiert dann mit der nicht-stillenden Brust? Da wird doch weiter Milch produziert, wenn auch in kleinerer Menge, oder? Muss ich dann nicht Milchstau oder ähnliches befürchten? Wie gehe ich da am besten vor?


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Dana-Joy, anfangs müssen Sie sicherlich noch abpumpen oder anlegen, aber mit der Zeit wird sich die Milchmenge auf der „ungebrauchten“ Seite verringern und versiegen. Sie könnten auch auf der Seite abpumpen (wenn das besser klappt) und die Milch als Vorrat einfrieren. LLLiebe Grüße, Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 20 Monate alt und wird noch gestillt, vor allem beim Einschlafen. Sowohl beim Mittagsschlaf als auch abends und nachts (er wacht noch mehrmals in der Nacht auf) einschlafstille ich ihn noch – sprich: Das Schlafen läuft vollkommen über mich. Um nach knapp zwei Jahren jedoch wieder etwas mehr Flexibilität zu er ...

Guten Abend,  Unsere Tochter ist gerade 12 Monate alt. Sie schläft sehr wenig, manchmal nur 3mal 30min. Und diese Zeit fast in immer in dem Armen. Nicht weil sie nicht müde wäre, sondernd weil sie nicht schlafen kann, wenn Sie keinen Körper Kontakt hat, aber auch mit. Findet sie manchmal fast nicht in den Schlaf.  Sie hat sehr Mühe damit sic ...

Liebe Frau Welter, unser Sohn ist 9,5 Monate alt. er ist ein absoluter Tragling und hat seine derzeit zwei Schläfchen von 1 - 1 1/2h immer in der Trage gemacht und abends beim Einschlafstillen im Bett. dezeit steht der Schlaf irgendwie Kopf. Ich vermute die Regression/Trennungsangstphase sind ein Part davon. seit einer Woche möchte er ...

Hallo Frau Welter,  Ich hoffe ich bin hier richtig. Und zwar bin ich zur Zeit ein wenig verzweifelt. Ich stille meine kleine Maus, die jetzt 1 Jahr alt ist tags und nachts weiterhin. Nun wird es nachts aber immer schlimmer. Sie schläft an meiner Brust ein und ich lege sie dann ins Bett neben mir. Derzeit wacht sie rund alle 10-30Minuten suchend ...

Hallo Biggi, mein Kind ist 9 Wochen alt. Das Stillen klappt an sich bisher gut: er ist sehr groß und schwer für sein Alter, er trinkt gut, ich habe keine Schmerzen an den Brüsten. Allerdings gibt es seit bestimmt 4 Wochen ein Problem beim Einschlafstillen: er trinkt dann ca. 10 Minuten, schläft fast ein, doch dann dockt er ab und schreit. Dann geh ...

Hallo :) meine kleine Tochter trinkt seit gut 2 Wochen an der Brust nicht mehr. Dafür an der Flasche mittlerweile recht gut. Wurde voll gestillt. Wir hatten bisher immer das Problem, dass sie nicht genug zugenommen hat und wir dann über eine Sonde in den Mund beim Stillen zugefüttert haben.  Eine gute Trinkerin war sie noch nie, hat immer ewig ge ...

Guten Tag Frau Welter, Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und ich stille sie noch nachts. Seit mehr als 3 Monaten schmerzt meine rechte Brust sehr, wenn sie saugt. Der Schmerz fühlt sich stechend an, dauert die ersten 5-10 Sekunden des trinkens und ist dann im wieder vorbei. Je mehr Zeit vergeht zwischen den Trinkepisoden, umso schmerzhafter wird ...

Hallo, seit gestern stille ich meine 3 Wochen alte Tochter an der Brust voll und bis dahin hab ich die Milch abgepumpt und ihr gegeben. Wor waren heute beim Kidnerarzt und jetzt hat sie 60 gramm verloren. Geburtsgewicht: 3650 Entlassung: 3590 und heute 4060 Ist es normal, dass bei der Umstellung, die kleine Maus an Gewicht verloren hat? Mus ...

Liebe Biggi, mein Sohn ist 2 Jahre alt. Im Dezember haben wir abgestillt, weil er sowieso nur mehr zum Einschlafen trank und dabei aber nicht mehr zur Ruhe kam sondern mit der Brust im Mund wild rumturnte bzw alle 5 Sekunden die Brust wechselte. Es war für uns beide ok und gab keine Tränen. Als Ersatz fürs Einschlafnuckeln hat begann er, mei ...

Hallo,  ich bin aktuell in der 35 SSW mit unserem ersten Kind schwanger.  Schon immer leide ich unter meinen großen Brüsten (70F). In der Schwangerschaft (vor allem in den letzten drei Monaten) sind meine Brüste extrem gewachsen, sodass ich mittlerweile BHs in Größe 70K benötige. Die Situation belastet mich sehr und ich fühle mich sehr unwohl ...