Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen beim Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schmerzen beim Stillen

Mitglied inaktiv

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Am 17.Januar bin ich zum ersten Mal Mama geworden. Und wenn's ums Stillen geht, krieg ich echt die Krise. Meine Brüste sind superempfindlich, tun bei jeder Berührung weh und beim Stillen könnt ich nur noch heulen. Außerdem sind sie sehr prall. Der Kleine hat dadurch Probleme beim richtigen "Zupacken". Ausstreichen funktioniert nicht gut. Eine Hebamme meinte, die Milch fließt nicht richtig und gab mir ein Oxitocin-Nasenspray. Seitdem geht`s auch besser, aber ich krieg nach der Anwendung jedesmal heftige Nachwehen. Und es muß doch auch ohne Medikamente gehn, oder? Weiters sind meine Brüste schon kurz nach dem Stillen schon wieder voll und "einsatzbereit". Das ist dann auch sehr unangenehm. Eine Bekannte hat mir in diesem Fall zum Abpumpen geraten. Aber das ist doch Blödsinn - so wird die Milchbildung ja noch mehr angeregt, oder? Für Tipps und Ratschläge wäre ich sehr dankbar! annelie


Biggi Welter

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? Liebe Annelie, so ganz unrecht hat die Bekannte nicht. Wenn die Brust so prall voll ist, dass der Brustwarzenhof so spannt, dass das Kind die Brust nicht gut fassen kann, dann ist es sinnvoll, die Brust entweder von Hand etwas auszustreichen oder - falls das Handausstreichen nicht funktioniert bzw. die Frau es nicht beherrscht - mit einer guten Milchpumpe vorsichtig gerade so viel Milch abzupumpen, dass die Brust weicher und besser fassbar wird. Auf diese Weise kann das Baby korrekt angelegt werden, gut saugen und die Brust entleeren. In den ersten Tagen und Wochen hat sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage noch nicht so eingependelt. Das braucht einfach eine Weile und so kann es sein, dass die Brust mehr Milch bildet, als zur Zeit gebraucht wird. Sie können hier unterstützend eingreifen, indem Sie Ihr Kind häufig anlegen und vor allem auch uneingeschränkt trinken lassen. Achten Sie dabei unbedingt auf korrektes Anlegen und Ansaugen. Sollte die Brust dennoch prall werden und spannen und das Kind mag nicht mehr trinken, dann können Sie gerade so viel Milch vorsichtig abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Anschließend können Sie die Brust kühlen (vor dem nächsten Anlegen dann eventuell etwas wärmen). Sie müssen keineswegs - was leider in dieser Situation manchmal noch geraten wird - Ihre Trinkmenge einschränken. Trinken Sie weiterhin entsprechend Ihrem Durstgefühl. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die jetzt eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Haben Sie etwas Geduld mit sich und Ihrem Baby und gönnen Sie sich viel Ruhe, das Stillen wird sich bald einspielen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hatte zwar keine Schmerzen an der Brust, aber bei mir war sie am Anfang auch extrem voll. Ich hab dann immer vor dem stillen nur einbisschen abgepumpt, so dass mein Sohn gut saugen konnte. Nach vier Wochen hatte sich das Problem von alleine gelöst und die Milchmenge war dem Bedarf von Luca angepasst. Nachwehen hatte ich auch immer beim Stillen, das ist aber am Anfang normal. Das Abpumpen hat noch einen Vorteil, du kannst die Milch einfrieren und später bei Bedarf mal füttern. Falls du mit dem Abpumpen versuchen willst, ein kleiner Tipp: Hol dir eine elektrische Intervallmilchpumpe. Die hat bei mir gut funktioniert. LG Natalie


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