Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Schmerzen beim Stillen und reicht meine Muttermilch?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Schmerzen beim Stillen und reicht meine Muttermilch?

Destma

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Liebe Biggi, mein Sohn musste aus gesundheitlichen Gründen am 03.03.2020 per Kaiserschnitt (10 Tage vor dem errechneten Termin) zur Welt gebracht werden. Ich hatte bereits am Anfang mächtig zu tun, dass das Stillen funktioniert. Wir haben es ganz gut hinbekommen. Nun aber habe ich seit einiger Zeit das Problem, dass ich an der linken Brustwarze ein sogenanntes Milchbläschen habe, dass sich immer wieder schließt und Schmerzen verursacht, kann ich irgendetwas machen, dass es erst gar nicht soweit kommt? Und meine 2. Frage bezieht sich auf meine Milchmenge, da mein Sohn mein 2. Kind ist und ich bereits auch meine Tochter gestillt habe, habe ich das Gefühl, ich kann in meiner Brust nicht mehr fühlen, ob genug da ist. Ich weiß nicht recht, wie ich es erklären soll. Bei meiner Tochter habe ich vor jeder Mahlzeit gemerkt, welche Brust „dran“ ist und wann es „Zeit wird“ für die nächste Mahlzeit. Bei ihm habe ich das Gefühl, meine Brüste sind immer „leer“. Er nimmt zu, aber für mein Empfinden wenig. Jetzt habe ich mal das mit dem Windeln sammeln über 24 Stunden versucht: 9 Windeln davon 7 gut bepullert, 3 mit Stuhlgang und davon eine auch richtig voll. Ich habe die Windeln gewogen und abzüglich des Gewichtes von 9 trockenen Windeln, kam ich auf ein Gewicht von genau 386 Gramm. Mein Sohn ist nun genau 4 Monate und 1 Woche alt. Mir erscheint das wenig. Ich hatte mir auch auf Rezept eine elektrische Milchpumpe von der Apotheke besorgt, um die linke, schmerzende Brust zu schonen und beim Abpumpen habe ich gerade so 90ml aus beiden Brüsten herausbekommen und das innerhalb von 30 Minuten. Als ich ihm die Milch mit der Flasche geben wollte, hatte ich leider keine Chance, er nimmt sie nicht an, da war ich dann völlig nervös, weil ich diese Milch ja somit „verschwendet“ habe. Das war vor ca. 3 Tagen. Seitdem habe ich nicht nochmal abgepumpt und stille ganz normal, aber immer mit unterschiedlich starkem Schmerz in der linken Brust... Vielen Dank schon mal für deine Hilfe! Liebe Grüße Maria


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Liebe Maria, gegen das Milchbläschen könnte die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen. Du solltest vor dem Stillen warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Achte dabei auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen. Die Hitze macht, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für einen eventuell vorhandenen Pfropfen durchgängig werden kann. AUch das Häutchen über dem Milchgang wird sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Wärme, der Milchspendereflex und das Saugen des Babys reicht in den meisten Fällen aus, um das Bläschen zu öffnen. Wenn das nichts bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer sterilen Nadel oder Kanüle (ggf. mit dem Arzt besprechen). Das Windelgewicht ist tatsächlich etwas niedrig, sollte aber auch nicht als einziger Faktor betrachtet werden, denn es hängt ja auch davon ab, wie die Gewichtsentwicklung deines Kleinen ist... Hast du es mal mit der Brustkompression probiert? (siehe https://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Brustkompression_150090.htm) Und was das Pumpen betrifft: Die Menge, die du dabei gewinnst, erlaubt keinen Rückschluss auf die tatsächlich verfügbare Milchmenge. Denn wenn dabei der MSR nicht ausgelöst wird (was oft der Fall ist), dann kommt nur wenig Milch. Dein Sohn könnte in der gleichen Zeit beim direkten Stillen viel mehr Milch aus der Brust bekommen, weil sein Saugen ganz anders ist als das, was eine Pumpe allein mit Vakuum erreicht. Lieben Gruß, Kristina


Destma

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Liebe Kristina, vielen Dank für deine Antwort. Das mit der warmen Kompresse hilft ganz gut, aber leider ist bereits alles so gereizt, dass es sicher noch eine Weile dauert, bis die Schmerzen weg sind. Heute habe ich mir solche kleinen Spritzen in der Apotheke besorgt, um das mit der „Sahne“ zu versuchen. Dazu habe ich noch eine Frage: da ich es vor dem füttern ja nicht erwärmen kann, habe ich die Milch nicht in den Kühlschrank gestellt, oder sollte ich alles im Kühlschrank aufbewahren und dann irgendwie erwärmen? Liebe Grüße!


Destma

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Jetzt habe ich bemerkt, dass ich über den Link von dir das falsche gelesen habe. Aber das ist egal, er bekommt heute versuchsweise die „Sahne“ und das mit der Brustkompression muss ich mir mal als Video anschauen, das klingt sehr kompliziert... :-]


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