Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist inzwischen 15 Monate alt und ich war bisher fest überzeugt, dass er deshalb nachts nicht durchschlief, weil er bis vor kurzem bei uns im Zimmer in einem Bett an unseres herangeschoben schlief und weil ich ihn stille, sodass er natürlich, sobald er einmal aufwacht, sich sofort bedient. Inzwischen haben wir Mark zu seiner Schwester ins Kinderzimmer gelegt. Die beiden Betten stehen nebeneinandern, sodass er nicht alleine sein muß. Ich habe nun auch aufgehört, den Kleinen vor dem Hinlegen noch einmal zu stillen, habe andere Rituale eingeführt. Das funktioniert auch gut und er schläft ein, ohne zu weinen. Übrigens hat er einen Schnuller seit er drei Monate alt ist (hat auch mit dem Stillen immer recht gut funktioniert). Er geht ca. gegen 18 Uhr ins Bett mit seiner Schwester und das funktioniert auch gut, beide schlafen recht shnell ein. Die erste Nachthälfte schläft er dann meist gut, aber dann entweder schon gegen zwölf Uhr nachts oder dann gegen zwei oder drei Uhr nachts, wacht er auf und weint. Mein Mann versucht dann, im den SChnuller zu geben (denn wenn ich hineingehe, ist es ganz aus, dann läßt er sich nur mit Brust in unserem Bett beruhigen). Manchmal funktioniert das dann auch und er schläft wieder ein. Doch meistens gebe ich dann nach zwei oder drei Versuchen meines Mannes auf und er bringt mir dannd en Kleinen ins Bett. Dann nuckelt Mark seelig an meiner Brust ( ich bin dann übrigens auch seelig, denn schön ist es ja schon irgendwie)und manchmal schläft er ein. Wenn das so immer ginge, dann fände ich es auch prima. Aber es ist dann oft so, dass mein Sohn nach dem Stillen immer noch unruhig ist und sich ständig an mich inschmeißt, fast in mich hineinkriecht (wegdrehen darf ich mich auch nicht) und immer in Schüben weint, bis er dann nach der unruhigen Phase wieder einschlafen kann Das hat er auch schon gemacht, als er noch ganz bei uns war. Deshalb haben wir ihn auch "ausgelagert", weil wir dachten, dass werder er noch wir zu Schlaf kommen. Was kann ich tun, damit wir und damit Mark zu einem guten Schlaf kommen? Tagsüber kann ich mich nich thinlegen, daich noch drei weitere Kinder habe. Wielange dauert das unruhige Aufwachverhalten nachts denn an? Haben das mehr KInder? Was machen wir bloß falsch? Liegt es vielleicht doch am Stillen? Aber ich möchte keiensfalls damit aufhören, weil es ihm und mir guttut. Über einen RAt wäre ich Ihnen sehr dankbar, denn wir sind alle schon sher übernächtigt, mit vielen Grüßen Annette
? Liebe Annette, unruhige Nächte kennen unzählige Eltern von Babys und Kleinkindern und zwar unabhängig davon, ob die Kinder gestillt werden oder nicht. Alleine die Tatsache, dass es zum Thema Schlaf bzw. „wie bringe ich mein Kind dazu, dass es schläft" unzählige Bücher gibt, zeigt doch schon recht deutlich, dass es eben viele Kinder gibt, die nicht so schlafen, wie es sich Eltern wünschen. Und damit sind wir schon beim Punkt: wenn so viele Kinder nachts regelmäßig aufwachen, dann ist es wohl „normal" und das Problem ist nicht das Schlafverhalten unserer Kinder, sondern unsere Erwartungshaltung, die übrigens sehr stark kulturell geprägt ist. Die Vorstellung, dass nur ungestörter Schlaf „guter Schlaf" ist, wird keineswegs von Menschen auf der ganzen Welt so gesehen. Es ist also nicht so, dass Eltern etwas falsch machen, wenn ihr Kind nachts aufwacht oder unruhig schläft. Gerade wenn ein Kind - wie es in den allerersten Jahren ja der Fall ist - täglich neue Erfahrungen macht und immer wieder ganz neue Fertigkeiten lernt, dann ist das so aufregend, dass es sich auch auf den Schlaf auswirkt. Viele Babys, die gerade krabbeln lernen, krabbeln sogar noch im Schlaf und Kinder, die gerade Laufen lernen, sind nachts oft ganz besonders unruhig. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute-Nacht-Geschichte, Gute-Nacht-Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen - Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern - die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht - wie übrigens erwachsene Menschen auch - eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern - in guter Absicht - in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl- und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen.
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