Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn (9 Wochen) schläft in der Nacht schon ziemlich lange. Er trinkt gegen 18.30 das letzte mal und dann wacht er entweder gegen 3.00 noch mal auf oder erst gegen 5.00 (ist das nicht zu lange?) Dafür holt er sich seine Tageschlafration während des stillens. Er will ca. alle zwei Stunden an die Brust. Ich wickel ihn vorher, weil er sich sonst oft auf der Wickelauflage übergeben hat. Dann trinkt er fünf Minuten und schläft für ca. 10-15 min ein. Dann wacht er auf und weint, woraufhin er wieder nur ca. 5 min trinkt und wieder einschläft usw. ... So könnte ich wahrscheinlich den ganzen Tag weitermachen. Nach ca. einer Stunde höre ich damit auf, dann ist er ca. eine Stunde ganz gut drauf und wird dann quengelig, weil wieder Hunger. Dann gehts von vorn los. Kann man denn da irgendwas machen, außer abwarten, dass es mal besser wird? Ich habe schon versucht, ihn zu wecken, aber dann schreit er nur rum und schläft wieder ein. Vielen Dank. M.
Liebe Marian, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Genießen Sie die langen Nächte und versuchen Sie sich die tage so einfach wie möglich zu machen. So anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi