Currl
Hallo guten Morgen Ihr Lieben, mein Sohn hat ja seit er auf der Welt ist nie länger als 3 Stunden am Stück geschlafen. Und das waren schon Ausnahmenächte. Normalerweise kam er monatelang minimum alle 2 Stunden. Und selbst da nur mit viel Aufwand (Federwippe, Brust, Hängematte, Gymnastikball etc.) Dabei ist das Einschlafen gar nicht nicht mal unser größtes Problem. Mit etwas Aufwand bekomme ich ihn sogar ohne Brust zum Einschlafen. Dies wurde mir empfohlen, weil er angeblich sonst ständig aufwacht und die Brust sucht. Der Witz ist - es macht überhaupt keinen Unterschied WIE er einschläft. Nach 10 Minuten kommt er dann wieder an und da ist es dann schon deutlich schwieriger, ihn wieder zum Schlafen zu bringen. Generell sehen meine Nächte momentan so aus, dass er ca. 50-70% bei mir im Bett schläft und den Rest in der Hängematte. Er kommt im Moment auch alle 30-60 Minuten an und es geht dann NUR Brust. Er trinkt zwar jedesmal ein wenig, aber wirklich Durst/Hunger kann das ja eigentlich in dem Takt nicht sein. Anders ist er aber nicht zum Schlafen zu bringen. Ab und an hilft dann noch die Hängematte (aber nur, wenn er davor getrunken hat und trotzdem nicht einschlafen kann). Er ist insgesamt nachts wahnsinnig unruhig und ich habe nicht das Gefühl, dass er tief schläft. Tagsüber macht er Mittagsschlaf. Insgesamt so 2-3 Stunden. Allerdings auch da mit mindestens 2 Unterbrechungen, wo er an die Brust will, um wieder einzuschlafen. OBWOHL ich in der Regel sogar bei ihm liege. So wie immer. Im Moment bekommt er seinen 4. Zahn, lernt laufen (seit ca. 2 Monaten) und macht die Eingewöhnung in der Krippe. Ich denke also, es ist schon einiges los bei ihm. Aber wie gesagt ist das bereits seit Geburt so ein Drama. Meine Frage ist jetzt - ist DAS noch normal in dem Ausmaß? Ich hab ja jetzt schon panische Angst, wenn ich mal abstille?! Kann ich ihm irgendwie helfen, dass er mal ruhiger und tiefer schläft? Der ist morgens in der Krippe ja fix und alle! Ich weiß auch gar nicht, wie die ihn zum Einschlafen bringen wollen? Ohne Brust geht da ja echt gar nichts.... Wir waren schon bei einer Osteopathin. Die hat alles getan, was sie konnte. Liebe, verzweifelte Grüße, Sabrina
Liebe Sabrina, ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Aber das ist es gar nicht! Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Schau du, dass du gut auf dich achtest, Ruhepausen findest, vielleicht mal jemanden, der morgens oder am Nachmittag mit der Kleinen im Tragetuch spazieren geht, damit du dich ausruhen oder in die warme Wanne legen kannst. Und hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren, dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi
Alejo
Liebe Currl, vielleicht willst du das nicht hören, aber vielleicht kannst du auch etwas für dich daraus gewinnen. Unser erster Sohn war auch ein entsprechendes Schlafmonster. Kein Sauger, keine Federwiege, ein echtes Schreikind. Schlafen im Tuch im 30-Minutentak, da ich irgendwann nervlich nicht so viel Stillen wollte (krankhafte Milchüberproduktion etc). Geholfen hat uns nur die Zeit. Kurz vor dem zweiten Geburtstag hat er plötzlich durchgeschlafen! Abgestillt wurde er mit 13Monaten, da gab es dann Wasser aus der Flasche, alternativlos und mit anfänglichen schweren Akzeptanzproblemen. Jetzt geht er mit 25 Monaten in die Kita und nachts holt er sich wieder die Nähe, die er braucht. An Mittagsschlaf ist schon länger nicht zu denken, weder zu Hause, noch in der Kita. Entsprechend gelaunt ist er. Es ist anstrengend, aber es geht vorbei, irgendwann, ganz bestimmt. Dein Sohn ist echt jung und erlebt sehr viel derzeit. Vielleicht hilft es, wenn man weiß, das es vorbei geht. Eine Art Mantra. ;-) Alles Gute!
Currl
Hallo Biggi, Das Problem ist gar nicht, ihn von der Brust wegzubekommen wenn er beim Einschlafen nuckelt. Es ist zwar etwas aufwändiger aber ich bekomme ihn auch ohne Brust abends zum Einschlafen. Das Problem ist: nach spätestens 20 Minuten steht er das erste Mal schon wieder auf der Matte. Und sitzt im Bett und jammert. Obwohl ich ihn kurz vorm Einschlafen gestillt habe. Dann hilft nur entweder Brust oder Hängematte. Das ist nicht immer gleich. Und das eben in sehr kurzen Abständen. Was ich gerne wüsste - was wäre wichtiger dem Kind abzugewöhnen - dass er an der Brust nuckelnd einschläft oder dass er bei Bewegung in der Hängematte schläft? Oftmals hilft weder das eine noch das andere. Manchmal nur das eine und beim nächsten Mal Aufwachen nur das andere. Und das eben in so extrem kurzen Abständen. Ich bin echt platt und Frage mich wie das gegen soll wenn ich im November wieder arbeite :-/
Liebe Sabrina, ich würde das abgewöhnen, worauf das Baby eher verzichten kann. Ich persönlich würde lieber stillen, als ewig rumzuhopsen ;-). Biggi
Currl
Du denkst also nicht dass er schlecht schläft weil er in den Schlaf gestillt wird und dann immer im Schlaf nach der Brust sucht sondern weil er die Schlafreife noch nicht hat? Im Umkehrschluss: wenn er sie Schlafreife hat, könnte ich ihn in den Schlaf stillen und er würde trotzdem einige Stunden am Stück schlafen? Weil so viele ja sagen dass es an dem stillen liegt...
Liebe Sabrina, deinem Kind tut es unendlich gut, dass du auf seine Bedürfnisse eingehst und sie ernst nimmst. Die Nähe, die du ihr dabei schenkst, wird dazu beitragen, dass sie ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt. Lass dich nicht von anderen verunsichern, wenn du selbst genau spürst, was für Euch das richtige ist! Leider gibt es viele Menschen, die versuchen uns immer wieder reinzureden und Angst zu machen, dass wir unsere Kinder verziehen, verwöhnen, verderben. Doch ich sag dir was: Ich habe La Leche Liga Familien gesehen, die sich eben NICHT davor gefürchtet haben, und die ihre Kinder mit liebevoller Aufmerksamkeit (und später dann auch mit liebevollen Grenzen) erzogen haben, und diese Kinder haben mich zutiefst beeindruckt! Es sind selbstbewusste, gesunde und starke Persönlichkeiten geworden. Ein Kind, das man schon von klein auf als "Gefahr" betrachtet, dessen Bedürfnisse man lieber nicht zu schnell befriedigt damit es nicht zum Tyrannen wird, laufen viel eher Gefahr, später dann mal einen Therapeuten zu benötigen um sich klar zu werden, warum das Selbstwertgefühl so schwach ist. Das klingt jetzt vielleicht etwas extrem, doch Bindungspsychologen bestätigen das immer wieder... Und natürlich MUSS "Mama" nicht gleich "Brust" oder „Tragen“ sein, doch es ist das natürlichste, eben das, was die Natur für dein Kind in diesem Alter vorgesehen hat, und alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Ersatzbefriedigung. Die nur mit viel Aufwand ein guter Ersatz sein kann… Und NEIN, das Kind kann nicht „verwöhnt" werden, wenn es viel Nähe und Zuwendung bekommt. Eine Kollegin von mir hat dazu einen schönen Text geschrieben, aus dem ich jetzt einen Abschnitt zitiere: „Das Kind wird verwöhnt und verzogen. "Ja, das ist jetzt schon total verwöhnt" "Ihr verzieht das Kind, nachher will es nur noch auf den Arm" "So lernt das Kind ja nie alleine einzuschlafen, alleine zu spielen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..." "Wie soll das Kind denn seinen Rhythmus finden, wenn Du es ständig mit der herumziehst". So und ähnlich lauten viele Aussagen wohlmeinender Freunde, Verwandte und auch wildfremder Menschen, von denen man auf der Straße angesprochen wird. Was ist dran an dieser Theorie, dass das Baby durch die Zuwendung, die es erhält verwöhnt und verzogen wird? Bernadette Stäbler beschreibt in ihrem Buch "Mama" die Angst, sein Kind nicht richtig zu erziehen: "Und schon ist sie da, diese Angst, sein Kind zu verziehen. Welche Ursachen hat sie? Denn, wer dieses unschuldige Baby anschaut, fühlt sich sehr glücklich. Niemand kann sich vorstellen, dass es eines Tages unerwünschte Handlungen vollbringen wird. Wenn wir also von "verziehen" sprechen, haben wir ein älteres Kind vor Augen. Das Kind im Trotzalter, das immer "nein" ruft, lässt seine Mutter denken: "Was für einen Dickkopf habe ich mir großgezogen. Sicher habe ich es falsch gemacht!" Ist es wirklich so wichtig, dass unsere Kinder vor der Zeit lernen, alleine zu schlafen, alleine zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen? Ist es notwendig, dass wir Erwachsenen unseren Lebensrhythmus ändern und an das Baby anpassen, damit sich das Kind gut entwickelt? Auch hierzu möchte ich wieder aus dem Buch von Bernadette Stäbler zitieren: "In vielen ursprünglich lebenden Kulturen, die wir "primitiv" nennen, wurden inzwischen Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse eine Umwälzung unserer Ansichten über die herkömmliche Kindererziehung mit sich brachten. Ich möchte eine afrikanische Studie herausgreifen und vereinfacht darstellen: Die erste Gruppe gebar ihre Babys zuhause und ließ diese keinen Moment allein. Geborgen bei der Mutter, wurden sie nach Bedarf gestillt und mussten niemals schreien. Bald ging die Mutter wieder auf das Feld, um die gewohnte Arbeit zu verrichten, das Neugeborene in ein Tragtuch geschlungen. Die Kontrollgruppe bekam ihre Babys im Krankenhaus mit aller medizinischen Hilfe, einschließlich schmerzlindernden Medikamenten. Gleich nach der Geburt wurden Mutter und Kind getrennt, um zu ruhen. Die Babys bekamen Fläschchen und Schnuller, weil dies "das Moderne" war. Daheim schliefen die Kinder in ihrem Bettchen, in ihrem eigens dafür hergerichtetem Zimmer. Allein, ohne Körperkontakt. Alles ging recht zivilisiert zu, nämlich nach einem genauen Zeitplan, denn die Kinder sollten sich früh an ein geordnetes Leben gewöhnen und weder kleine Tyrannen noch nervös werden. Ein Jahr später offenbarte sich das Unerwartete: Die Kinder der ersten Gruppe waren in allem den anderen voraus: Sie waren intelligenter in ihren Verhaltensweisen und auch viel sozialer eingestellt, selbst die körperliche Entwicklung war besser, obwohl sie die ganze Zeit "festgebunden" waren. Ähnliche Ergebnisse ergaben vielseitige Studien in den verschiedensten Kulturkreisen. Wenn wir versuchen, dies mit einer natürlichen, einfühlsamen Intelligenz nachzuvollziehen, wissen wir, warum das Ergebnis so ausfallen musste. Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter geborgen. Es muss seine Kräfte nicht für das Weinen verbrauchen. Der mütterliche Körper gibt ihm Wärme. Wenn das Baby sich an seine Mutter schmiegt, fühlt es ein wenig von dem Glück, das es neun Monate lang im Mutterleib haben durfte. Es kennt von daher ja auch schon die Herztöne seiner Mutter, es kennt sogar schon ihre Stimme und nun sieht es endlich ihr Gesicht, ihre Augen und darf an der Brust trinken, wenn es möchte. Das ist das Glück, die mütterliche Liebe, die Impulse gibt für die Intelligenz und das soziale Verhalten. Wenn das Baby sich an die Körperbewegungen der Mutter anpassen muss, während sie ihre alltägliche Arbeit verrichtet, übt es in wundervoller Weise seine Muskeln und den Gleichgewichtssinn." (Aus: Denise Both: „Tragen") Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Die meisten Mütter haben durchaus noch ein Gefühl dafür, was ihre Kinder brauchen und schaffen es, trotz aller Ratschläge von außen, doch ihrem Gefühl zu folgen. Einige Frauen haben zwar noch das Gefühl, dass ihr Kind Bedürfnisse hat, die gestillt (ist es nicht interessant, dass hier von „stillen" gesprochen wird) werden müssen, sind aber so verunsichert, dass sie gegen ihre innere Stimme handeln. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi
Currl
Liebe Biggi Danke für Deine lange Antwort. Ich habe das schon bei meiner Grossen genau so gemacht. Sie schlief von Anfang an bei mir im Bett und wurde nach Bedarf gestillt. Sie hat relativ schnell viel geschlafen. Mit 9 Monaten signalisierte sie mir dass sie mehr Platz braucht. Ich habe ihr ein Bett neben meins gestellt und sie schlief von Anfang an super darin. Ich hätte ihr die Brust weiterhin nachts angeboten aber mit diesem Umzug wollte sie gar nicht mehr bzw hat zu tief geschlafen und sich somit dann quasi selbst abgestillt. Beim Kleinen hab ich alles genauso gemacht. Unser Bett von Anfang an, nach Bedarf gestillt und tagsüber viel getragen, wobei ER komischerweise diesen ganz engen Körperkontakt gar nicht mal so mochte (Thema Tragetuch). Auch heute im Ergo hält er es nur aus wenn ich mich bewege. Bei Stillstand rastet er aus. Er ist sehr aktiv. Ihn stille ich auch tagsüber noch ein paar Mal wenn er das möchte. Mir ist ziemlich egal, was andere sagen und ob sie denken könnten, dass ich ihn verwöhne. Mir geht es eher um ihn und mich. 1. Bekomme ich selbst ja wahnsinnig wenig Schlaf ab, muss aber bald wieder arbeiten und 2. Tut er mir total leid wenn er nachts einfach nicht richtig zur Ruhe kommt trotz Brust und/oder Hängematte. Er wirft sich viel rum und findet schlecht wieder in den Schlaf. Deshalb eben meine Frage ob das vom Stillen kommen kann (eine Schlafberaterin kam eben mit der These dass Kinder, die mit der Brust einschlafen nachts immer wieder danach suchen und daher oft aufwachen ). Wenn du jetzt aber sagst dass das nichts mit dem Stillen zu tun hat und es wirklich rein von Gehirn her kommt (Stichwort Schlafreife), dann weiss ich dass es nichts gibt, das helfen kann. Das ist echt hart weil ich nicht weiss wie es mit dem Arbeiten gehen soll. Aber dann stille ich halt weiterhin nachts im 30 bis 60-Minuten Takt und hoffe dass es irgendwann besser wird :-/ Wie gesagt - selbst wenn ich ihn vorm Einschlafen von der Brust löse, schläft er kacke.
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