Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, vor 2 Jahren habe ich dich schonmal zum "Langzeitstillen" bei meinem Sohn gefragt, nun haben halten wir unseren zweiten Sonnenschein in den Armen und sind sehr glücklich. Ich möchte auch meine tochter wieder lange stillen. Sie ist nun 5 Monate. Meine Frage: Eine Bekannte sagte mir, sie hätte von ihrer Hebamme erfahren, das auf dem letzten Hebammenkongress die Experten geraten haben, nur 4- höchstens 6 Monate voll zu stillen, da die Schadstoffbelastung in der Mumi wieder gestiegen sei. Was ist an diesen Aussagen dran? Ich möchte eigentlich etwas länger voll stillen, so 8 Monate und auch dann weiter wie bei meinem Sohn neben der Breikost. Bei meinem Sohn konnte ich ganz auf die Flasche verzichten und er hat lange seine Mumi bekommen. Das möchte ich meiner Tochter, wenn sie mag, auch gönnen. Vielen Dank schonmal für deine Antwort. Schön, das es dieses Forum gibt! Birgit
? Liebe Birgit, ich möchte mal wissen, wo alle diese Experten ihr Wissen für solche Empfehlungen her haben. Es ist noch nicht ganz ein Jahr her, dass die WHO gemeinsam mit UNICEF die neuen Stillempfehlungen herausgegeben hat und dort wurde eine Änderung vorgenommen: es heißt nun nicht mehr vier bis sechs Monate voll stillen, sondern SECHS Monate und weiter stillen mit geeigneter Beikost, bis das Kind mindestens zwei Jahre alt ist und darüber hinaus solange Mutter und Kind dies wollen. Wäre es wirklich so, dass es Anlass zu Bedenken gäbe, wegen des Schadstoffgehaltes, dann würden Organisationen wie WHO und UNICEF sicher keine solchen Empfehlungen herausgeben. Ich hänge dir die Empfehlungen an die Antwort an. Weiterhin eine schöne (Still)zeit und viel Freude mit euren beiden Sonnenscheinen. LLLiebe Grüße Biggi Neue Empfehlungen von WHO und UNICEF zur Säuglingsernährung zusammengefasst von Denise Both, IBCLC Stillen gibt Babys den besten Start ins Leben. Schätzungsweise mehr als eine Million Kinder sterben jedes Jahr an Durchfall, Atemwegserkrankungen und anderen Infektionen, weil sie nicht angemessen gestillt werden. Viele weitere Kinder leiden an Krankheiten, die nicht aufgetreten wären, wenn diese Kinder gestillt würden. Wie ein Baby in den ersten Tagen und Monaten seines Lebens ernährt wird, hat eine entscheidende Bedeutung für sein späteres Leben. In dieser wichtigen Zeit wächst das Kind sehr schnell, braucht ein Höchstmass an Schutz vor Krankheiten und Infektionen sowie Mangelernährung, die Mutter-Kind-Bindung entsteht und die Grundlage für eine gesunde Lebensweise wird gelegt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Weltkinderhilfswerk UNICEF empfehlen daher: Ausschliessliches Stillen während der ersten sechs Monate Muttermilch ist die natürliche erste Nahrung für Babys und Babys sollten sechs Monate lang ausschliesslich gestillt werden. Muttermilch enthält alles, was ein Baby für ein gesundes Wachstum braucht und bietet zusätzlich durch ihre antiinfektiösen Eigenschaften Schutz vor Durchfall und anderen Infektionen. Aufgrund der Ergebnisse von Expertengesprächen über ausschliessliche Muttermilchernährung empfiehlt die WHO volles Stillen für die ersten sechs Monate und anschliessendes Weiterstillen mit zusätzlicher, angemessener Beikost bis zum Alter von zwei Jahren oder darüber hinaus. Auch unter schwierigen Bedingungen (z.B. Notfallsituationen, geringes Geburtsgewicht, HIV-Situationen) sollte das Stillen unbedingt in Betracht gezogen werden. Muttermilch hat die folgenden Vorteile für das Baby § sie enthält exakt die Nährstoffe, die ein Baby für sein Wachstum und seine Entwicklung braucht § sie ist leicht verdaulich und wird vom Organismus des Babys optimal verwertet § sie schützt das Baby vor Infektionen Stillen generell hat die folgenden Vorteile § es kostet weniger als künstliche Säuglingsnahrung § es hilft Mutter und Kind beim Bonding – das bedeutet, eine enge und liebevolle Beziehung zu entwickeln § es unterstützt die Entwicklung des Kindes § es kann dazu beitragen eine erneute Schwangerschaft hinauszuzögern § es schützt die Gesundheit der Mutter. Stillen unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter, dadurch verringern sich die Blutungen und es wird einer Anämie vorgebeugt. Stillen verringert auch das Risiko für Eierstockkrebs und möglicherweise das Brustkrebsrisiko bei der Mutter. Unterschiede zwischen Muttermilch und Tiermilchen Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Baby braucht. Tiermilchen unterscheiden sich von Muttermilch im Gehalt und der Qualität der Eiweisse, dem Gehalt an Fettsäuren, Vitaminen und Eisen. Muttermilch ist nicht nur eine Nahrung für Babys, es ist eine lebendige Flüssigkeit, die weisse Blutkörperchen enthält und hilft, das Baby vor Infektionen zu schützen, solange sein Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Um das Stillen zu fördern haben WHO und UNICEF im Jahre 1992 die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus" gegründet. Die Grundlage dieser Initiative sind die „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen", die zusammen mit weiteren Informationen unter http://www.stillfreundlich.de/index.html nachgelesen werden können.
Mitglied inaktiv
Liebe Birgit, hier kann ich Dir etwas Genaues sagen: ich habe an einer Muttermilchstudie unseres Gesundheitsamtes mitgemacht (wurde in Zusammenarbeit mit der WHO gemacht). Ich habe das nicht gemacht, um die Ergebnisse zu erfahren, sondern um dazu beizutragen, dass dieses (sorry) dämliche Argument der Schadstoffe, das seit den 70er Jahren kursiert, mal entschärft wird. Die Ergebnisse hab ich aber jetzt bekommen. Ich wohne einer Grossstadt, lebe normal (nicht sonderlich gesund, nicht sonderlich ungesund - normal halt) und siehe da, die meisten Schadstoffe sind n.n., das heisst nicht nachweisbar. Ein paar sind vorhanden, aber in lächerlich niedrigen Konzentrationen. Und, was viel wichtiger ist: AUF DEM ERGEBNISBLATT STEHT DIE AUSDRÜCKLICHE EMFPFEHLUNG; WEITERZUSTILLEN SO LANGE ALS MÖGLICH! Soweit zu diesem Argument. Ich meine, was soll man geben, wenn an abstillt? alles andere, was man dem Kind füttert (ob Beikost oder künstl. Milchnahrung) wird auch nicht vom Mars importiert, unterliegt also auch gewissen Schadstoffrisiken. DA sind die Vorteile der Muttermilch noch nicht enthalten. Manchmal werden Ergebnisse von Studien zusammenhangslos falsch weitergetragen. Hierunter würde ich auch die von Dir genannte Empfehlung abbuchen..... ausserdem: es kommt doch sehr auf die Lebensweise, die LEbensumstände und die individuelle Verfassung der einzelnen Mutter an. Ich nehme mal nicht an, dass Ihr auf einer Autobahnraststätte wohnt, Du jeden Tag stundenlag an irgendwelchen Abgasen schnüffelst und Dich ansonsten nur von Kunstdünger ernährst...? Nein? Also. Mein Kind ist auch 5 Monate alt, und ich denk überhaupt nicht dran, andere (ebenfalls schadstoffbelastete) Lebensmittel zu geben.... nicht verunsichern lassen... lg Doro
Mitglied inaktiv
Hallo Doro! Danke für deine Antwort. Denke genauso, aber (auch beim zweiten Kind) ist es gut, nochmal von anderen so etwas zu hören. Wünsche euch und uns noch eine tolle Stillzeit! lg Birgit
Mitglied inaktiv
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