Leni1203
Liebe Stillberaterinnen, ich mache mir gerade ziemliche Sorgen und ärgere mich über mich selbst. Unser Sohn ist 10 Monate alt und isst seit vier Wochen am Familientisch mit, da er dann Brei ablehnte. Ich stille ihn aber weiterhin nach Bedarf, was noch ganz schön oft ist und wir beide genießen die Nähe dabei sehr, so dass auch erstmal kein Ende in Sicht ist. Aber da machen wir uns auch keinen Druck. Dem Brei unseres Sohnes habe ich stets das von der "Ökotest" „gut“ getestete Beikostöl zugegeben. Seit er nun „handfeste“ Nahrung und keinen Brei mehr isst, gab es für ihn nur ganz vereinzelt mal etwas Gebratenes, welches ich dann separat für ihn zubereitet habe. Was ich nun bezüglich meiner "Stillsorge" schildere, betrifft nicht das Essen unseres Sohnes, sondern zum Glück nur das von meinem Mann und mir: Die komplette Schwangerschaft über haben wir in einer anti-haft-beschichteten Pfanne ganz ohne Fett oder aber mit Kokosöl gebraten. Seit ca. sechs Wochen sind wir leider dazu übergangen, mit Olivenöl oder auch Butter zu braten. Wir braten momentan aufgrund des Stillens generell nichts scharf an und ich denke, die Temperaturen dabei sind moderat (untere bis mittlere Stufe). Nachdem ich jetzt las, dass man viele Fette – vor allem native – nicht bei zu starker Hitze anbraten soll, da sich schädliche/krebserregende Stoffe bilden (Stichwort „Acrolein“) können, bin ich nun ziemlich aufgewühlt. Unser Bio-Olivenöl ist kaltgepresst nativ extra, welches anscheinend einer Hitze zwischen 180-205 Grad standhält. Die haben wir die letzten Wochen ziemlich sicher auch nicht überschritten. Neulich ist es mir aber in meiner "Stilldemenz";-) z.B. passiert, dass ich am Herd stehend die Temperatur der Pfanne mit Öl drin vergessen habe runterzustellen. Es begann zu dampfen (der Rauchpunkt war anscheinend erreicht), dies war vielleicht zwei Sekunden der Fall, bevor ich die Pfanne von der Kochstelle nahm. Gerochen hat nichts. Dummerweise habe ich mir dabei aus Unwissenheit nichts gedacht und das Fett dann nach etwas Abkühlung weiter zum Braten verwendet. Einmal ist es mir auch passiert, dass ich mich in der Flasche vertan und aus Versehen Pfannkuchen in nativem Sonnenblumenöl gebraten habe, welches ja nun anscheinend so gar nicht zum Braten geeignet ist. Davon abgesehen hat mein Mann vielleicht vier, fünf Mal etwas mit Butter gebraten. Dampfentwicklung oder Geruch gab es dabei zu keinem Zeitpunkt und er meint, die Temperatur war auch niedrig eingestellt. Nun meine Frage: Ich gehe mal davon aus, dass die entstandenen Schadstoffe in die Muttermilch gegangen sind. Studien gibt es zum Übergang Acroleinsäure wohl noch nicht. Ich habe ganz normal weitergestillt, weil ich bezüglich „Rauchpunkt & Co.“ bisher ja auch nicht informiert war und frage mich, ob das Weiterstillen an den entsprechenden Tagen oder dann generell ein Fehler war. Zwar könnt Ihr mir natürlich auch nicht sagen, was da nun genau übergegangen ist, aber über eine Einschätzung und im besten Fall Beruhigung würde ich mich freuen. Mein Verstand sagt mir, dass es sich um Einzelfälle handelt und die Mengen in der Muttermilch nicht so riesig sein sollten, zumal der Körper den Großteil der Stoffe ja schnell wieder ausscheidet. Ich würde sehr gerne noch länger weiterstillen. Es ist auch wirklich verrückt. Man möchte alles richtig und besonders gut machen, sucht schöne Rezepte raus usw. und macht dann doch so wichtige Sachen verkehrt. Wir haben uns nun erstmal ein spezielles Bio-Bratöl zugelegt … Entschuldigung für den langen Text. Tausend Dank und viele Grüße.
Liebe Leni1203, GANZ SICHER wird Ihr Baby keinen Schaden davon tragen, wenn Sie ab und zu das Öl stark erhitzt haben! Wir müssen damit leben, dass wir in einer Welt leben, in der es auch Schadstoffe gibt und ja, auch Muttermilch enthält sie, genau wie Kuhmilch, Schafmilch, Ziegenmilch, Sojamilch, und ebenso, wie Obst und Gemüse (auch BIO-Ware) Pestizide enthalten. Doch bisher gibt es keine wirklich nachgewiesenen Schädigungen des Kindes durch Schadstoffe in der Muttermilch und demgegenüber stehen die Risiken des Nicht-Stillens. Es ist natürlich in unserem Interesse und im Interesse unserer Kinder, dass wir versuchen Schadstoffen aus dem Weg zu gehen und auch selbst die Belastung unserer Erde so gering wie möglich zu halten. Stillen gehört zu den Dingen die wir tun können, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden, denn es müssen weder Energie noch Wasser Rohstoffe besonders verbraucht werden, um ein Kind zu stillen, während die Herstellung von künstlicher Säuglinsnahrung ein industrieller Prozess ist, der die Umwelt belastet. LLLiebe Grüße Biggi
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