Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Tochter kam drei Wochen zu früh auf die Welt, wog bei Geburt nur 2330 g und hatte von Anfang Schwierigkeiten mit dem Saugen. Ich habe parallel immer angelegt und abgepumpt, denn sie bekam nicht genug aus der Brust und wurde immer schnell müde. Als ich zuhause war, empfand ich es als Streß (Abpumpen, per Flasche geben und zusätzliche Nahrung zubereiten) und habe mit dem Stillen aufgehört und pumpe zur Zeit nur noch ab. Als ich dann letzte Woche einen Milchstau bekam (vermutlich Streß als Ursache), wollte ich am liebsten ganz mit dem Abpumpen aufhören. Aber es wird mir immer wieder empfohlen, die vorhandende Muttermilch zu nutzen und weiter abzupumpen. Ich weiß aber nicht, was ich tun soll. Wir füttern sowieso mit Prenahrung dazu, da Jessica zunehmen sollte und meine Milch bei ihrem Hunger nicht reicht. Mittlerweile wiegt sie aber über 3200 g und saugt an der Flasche ganz gut. Die Frage ist: Weiter abpumpen oder auslaufen lassen? Und stimmt es, dass man mindestens drei bis vier Monate Muttermilch geben sollte? Und würde es Sinn machen, doch noch einmal mit dem Stillen zu beginnen?
Liebe Katja xyz, jeder Tropfen Muttermilch, den Ihr Baby bekommen kann, ist wertvoll für Ihr Kind. Deshalb ist es immer sinnvoll zu stillen oder zu pumpen, auch wenn es nur eine kurze Zeit sein sollte. Sie können auch relaktieren. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Ein wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus mit der Sie dann in aller Ruhe besprechen können, wie Sie vorgehen können, um die Milchmenge zu steigern und Ihr Kind an die Brust zu führen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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