Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Sättigende Breimahlzeiten bei Baby Led Weaning?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Sättigende Breimahlzeiten bei Baby Led Weaning?

ulme

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Hallo Frau Welter, ich möchte, dass meine Tochter Calra (jetzt 6 Monate) sich selbst ohne Zwang abstillt. Der Ansatz des Baby Led Weaning sagt mir grundsätzlich sehr zu und ich habe auch von Bekannten nur Gutes gehört, deren Kinder sich ohne Brei als Beikost abgestillt haben. Deswegen haben auch wir schon vor 2 Monaten mit erstem Fingerfood begonnen. Da Clara schon die ersten Zähne hat, knabbert sie schon recht fleißig an Obst und Gemüse herum. Aber natürlich nimmt sie noch keine nennenswerten Mengen zu sich, die auch nur annähernd sättigend wären. Nun ist es so, dass ich in zwei Monaten wieder arbeiten gehen werde und mein dann Mann zuhause ist. Dann kann ich die Kleine nur noch morgens, nachmittags, abends und nachts nach Bedarf stillen. Natürlich habe ich theoretisch Anspruch auf Still- oder Abpumppausen, das möchte ich jedoch weder mir noch meinem Arbeitgeber zumuten. Ich denke auch, dass Clara mit 8 Monaten so weit sein wird, auch mal ohne mich auszukommen. Aber es sind eben doch 7-8 Stunden täglich, die ich nicht da sein werde. Abgepumpte Milch aus der Flasche haben wir einige Male probiert, hat sie aber noch nie gemocht. Daher ist meine Idee, ihr vormittags/mittags/am frühen Nachmittag doch ein bis zwei Breimahlzeiten anzubieten. Nun meine Frage: Ist es sinnvoll, auf den klassichen Gemüse-(Fleisch-)Brei und Obstbrei zu setzen? Oder wäre es vielleicht eine Alternative, ihr einen Getreide-(Milch-)Brei zu geben, von dem man ja sagt, er sei sehr sättigend, damit sie bis nachmittags "durchhält"? Sonst isst sie ja schon recht "viel" Obst und Gemüse über das Fingerfood. Meinen Sie, es ist ernährungsphysiologisch relevant, was sie bekommt, wenn ich zusätzlich noch recht viel stillen werde, bis sie richtig am Familienessen teilnehmen kann? Oder sollen wir einfach ausprobieren, was sie mag und dann auch mal variieren? Ich freue mich auf Ihre Antwort! Ulrike


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Liebe Ulrike, wir sind leider keine baby led weaning-Expertinnen, auch wenn wir den Ansatz gut kennen. Allerdings ist auch für Fingerfood die 6-Monats-Grenze genauso gültig wie für Breikinder, und ich würde nicht mehr Nahrung anbieten, als sie sowieso schon zu sich nimmt. Mit 8 Monaten wird das vermutlich ganz von allein schon mehr geworden sein, so dass du dich heute nicht darüber sorgen musst. 2 Monate sind eine sehr lange Zeit im Leben eines Babys, da tut sich oft sehr viel! Wenn du ihr nun eine Alternative zur Brust bieten möchtest, dann kann es jeder Brei sein, da kannst du wirklich nach ihren Vorlieben gehen. Wichtig ist, dass du sie dann, wenn ihr zusammen seid, noch ausgiebig stillst, damit sie an die nötige Milch kommt. Lieben Gruß, Kristina


ulme

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Liebe Kristina, vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Es tut gut zu hören, dass man sich doch einfach auf sein Bauchgefühl verlassen kann. Die Natur hat das schon alles so eingerichtet, dass es funktioniert :-) Bin sehr gespannt, wie lange ich stillen werde. Ich hätte nie gedacht, dass ich einen anderen Weg gehe als "ab 6 Monaten Mahlzeiten langsam ersetzen, mit 9 Monaten abgestillt", wie es in meinem Umfeld die meisten getan haben. Obwohl ich so früh wieder arbeiten werde. Doch wir haben uns am Anfang wochenlang sehr schwer getan mit dem Stillen, wurden zwischendurch immer wieder verunsichert ("Ihr Kind ist zu dick, stillen Sie weniger" von der Kinderärztin; "Wie, ihr habt keinen regelmäßigen Rhythmus?")... Daher ziehen wir das jetzt durch. wie es nach unserem Gefühl am besten passt ;-) Liebe Grüße Ulrike


Mitglied inaktiv

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Du kannst auch mal versuchen, Brei mit abgepumpter Milch zu machen. Vielleicht mag sie das. Wir haben Baby-led-weaning gemacht, aber ich habe das nie so strikt gehalten wie es dann oft beschrieben wird. Wenn das Kind auch mal gern Brei isst, warum denn nicht auch mal füttern. Unsere Tochter liebte das eine ganze Zeit lang, weil sie da so schön gefüttert wurde, was ja sonst nicht der Fall ist. Ich hab ihr gern Hirsebrei gemacht, wegen des vielen Eisens. Den hat sie immer gern gegessen. Mit Obstsaft oder geriebenem Ost oder/und Mamas Milch oder was auch immer drin ist das schnell gemacht und gern gegessen. Öle sind umstritten, aber ich habe unserer Tochter immer gekühltes, verschlossen gehaltenes, gutes Öl, vor allem Leinöl (kleine Fläschchen kaufen und immer im Kühlschrank lagern, schnell aufbrauchen) dazugegeben und auf Anraten der Hebamme, die uns bezüglich BLW beraten hat, auch Ghee. Das mochte sie immer gern. Klappt bestimmt bei Euch! Alles Gute! Sileick


ulme

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Hallo Sileick, vielen Dank für den Tipp! Den Hirstbrei werden wir dann bei Gelegenheit probieren. Ist sicher nicht schlecht, wenn wir doch etwas Brei versuchen, denn sie macht jetzt Anstalten, nichts mehr vom Löffel zu wollen. Bisher hat sie ihre aufglöste Vitamin-D-Tablette begeistert weggeschlabbert, aber seit sie immer mehr Fingerfood knabbert, findet sie den Löffel anscheinend blöd. Da schadet ein bisschen Übung mit Brei sicher nicht...


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