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Liebe Biggi! Mein Sohn Sebastian ist jetzt knapp 5 Monate alt und hat die ganze Zeit sehr gut zugelegt. Er wird bis jetzt noch voll gestillt und ich wollte dies auch auf jeden Fall bis Ende des 6. Monats weiter tun. Es ist jetzt allerdings so, dass der Kleine nach dem Stillen etwas unruhig ist, wenn er fertig mit Trinken ist - und es kommt dann auch keine Milch mehr. Kann es sein, dass die Milch nicht mehr so sättigend wirkt?! Und das nach über 4 Monaten. Es ist aber nicht so, dass er für die nächste Mahlzeit früher Hunger hätte. Wird es schon Zeit für Beikost? Spielt meine Nahrungsaufnahme eine Rolle, welchen Kaloriengehalt die Muttermilch hat oder ist das bei allen Mamis gleich? Viele Fragen :-)), vielen Dank für die Antwort! Liebe Grüße Alexandra
? Liebe Alexandra, Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Umgekehrt lässt eine besonders kalorienreiche Nahrung höchstens die Mutter zunehmen, nicht aber den Kaloriengehalt der Milch. Deine Milch ist jetzt auch nicht weniger „sättigend" als vor zwei Wochen oder drei Monaten, doch dein Kind ist vermutlich in einer Entwicklungsphase, in der es unruhiger ist. Ein Baby sollte erst dann feste Kost bekommen, wenn es seine Bereitschaft dafür zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Ein Buchtipp, der hilft ein Baby besser zu verstehen ist „Oje ich wachse" von Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij? In diesem Buch findest Du zwar auch keine Patentrezepte, aber Erklärungen, warum Kinder manchmal besonders unruhig sind und Hinweise, wie diese anstrengenden Zeiten besser zu meistern sind. Vielleicht ist dieses Buch etwas für dich. Ich wünsche dir Kraft, gute Nerven, Geduld und bald ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi
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