Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Rund ums 'Reststillen'

Frage: Rund ums 'Reststillen'

lil_Mo.s_Mum

Beitrag melden

Guten Morgen! Nachdem ich bisher gerne in diesem Forum gestöbert habe und ich so schon in einigen Situationen hilfreiche Antworten oder Lösungen gefunden habe, werde ich nun doch auch selbst aktiv.  Mein kleiner Mann (erstes Kind) ist mittlerweile knapp 10,5 Monate (Dezemberkind) ich habe 7 Monate voll gestillt und peux-a-peux erst den Mittagsbrei, den GOB als Abendbrei und letzte Woche den Milchbrei (als Nachmittagsmahlzeit) eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich  vormittags 3x (ca. 8, 9, 10:30 Uhr) und nachmittags 2x (ca. 16h, 17.30 Uhr) gestillt, wobei bei und eine Stillmahlzeit = eine Seite mit Trinkdauer von 20-30 Min. bedeutet. Den Mittagsbrei gab es zw. 12 und 13 Uhr und den Abendbrei GOB um ca. 18.30. Nachts braucht lil Mo schon lange nichts mehr. Jede neue Mahlzeit wurde sehr gern angenommen und meist nach 3 Tagen hat unser kleiner unkomplizierter Allesesser bereits ca. 200 - 250gr verdrückt, so dass er die Brust max. zum einschlafen gebraucht hat. Letzte Woche hatte ich dann das Gefühl, dass sich der ganze Tag nur noch ums Essen dreht und habe am Freitag folgende Entscheidung/Veränderung getroffen, die unser Kleiner scheinbar problemlos annimmt ca. 7.30 stillen ca. 30 Min. ca. 9.00 stillen ca. 20 Min. dabei meistens einschlafen ca. 11.30 Gemüse(Fleisch)brei ca. 250 (manchmal auch 350gr) ca. 15 / 15.30 GOB ca. 150-200gr ca. 18.30 MilchGetreideBrei ca 200gr Somit stille ich statt 5x am Tag nur noch 2x (jede Seite 1x) und habe dazu folgende Fragen: - kann ich etwas machen, damit die Milch bleibt? Ich weiß, daß jede Frau anders reagiert und von kein Problem bis 'keine Milch mehr' alles sein kann, aber...helfen Malzbier& Co oder ist das in dem Fall Quatsch? Ob ich ihn zum nachmittagsschlaf stillen muss, wird sich zeigen, lil Mo schläft nicht alleine im Bett ein. Entweder er wird in den Schlaf getragen oder gestillt... Sagt man zu dem Thema eigentlich, dass ein Kind schon von alleine einschläft, wenn die Zeit reif ist (a la laufen lernen etc.)? Bin kein Freund von schreien lassen bzw jedes Kind kann schlafen lernen. - Wie ist das mit seinem Saugbedürfnis? Habe das Gefühl, dass er jetzt öfter den Schnuller nimmt (sonst nur zum einschlafen), hängt das mit reduziertem Stillen zusammen? Beginne im Januar langsam zu arbeiten (deswegen auch jetzt Milchbrei) und würde lil Mo dann noch einmal früh stillen (und das zweite Stillen durch 'feste' Nahrung ersetzen).  Wäre Saugbedürfnis mit 1x stillen gedeckt? Ich möchte an sich auf MuMi-Ersatz und Flasche verzichten, sofern möglich, aber dazu muss dann natürlich auch meine Milchproduktion fließen. Bei einer Stillmahlzeit/Tag besser beide Seiten anlegen? Ansonsten kommt jede Seite ja nur alle 48Std. ... Oh je, ich mach mir evtl. nen zu großen Kopf!? - wenn ich ab Januar wieder arbeite, wäre Sohnemann einmal/Woche bei Oma inkl. Übernachtung. Wäre es möglich, dass er da dann nicht gestillt wird (kann nicht immer dort schlafen), wenn er sonst morgens gestillt wird? Was würde er statt dessen bekommen? Abpumpen funktioniert leider seit ca 2 Monaten nicht mehr - Milchspendereflex wird nicht mehr ausgelöst, trotz Fotos von ihm ansehen oder bei ihm sein. Seinen Milchbrei mache ich ihm nach ner Woche noch mit Halb(Kuh)Milch,  wobei ich bzgl Kuhmilch wegen der konträren Meinungen total verunsichert bin, ob Kuhmilch im Brei jetzt ok ist und ab wann man als Trinkmilch geben darf (wir haben keine Allergien). Ach ja, ich hatte bei der Einführung des Milchbreis ein riesiges emotionales Problem, musste viel weinen. Das hat mich überrascht, da ich an sich nur 6 Monate stillen wollte. Da lil Mo aber sehr neugierig auf alles ist, was wir uns unter die Nase schieben und ich seine Neugier auch stillen :) möchte und weil es auch wichtig für seine Entwicklung ist und ich ab Januar wieder arbeite, habe ich die MilchbreiEinführung trotz meiner Trauer durchgezogen - unser kleiner hat das gut weggesteckt. So, da der Text schon sehr sehr lang ist, vertage ich die anderen Fragen besser auf ein anderes Mal... Herzlichen Dank schon im Voraus!!! Liebe Grüße von lil Mo und seiner Mama


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe lil_Mo.s_Mum, zunächst möchte ich Sie bitten, die Anzahl der Fragen jeweils einzeln ins Forum zu stellen. Es fällt mir dann viel leichter zu trennen und ich muss nicht immer wieder alles neu nachlesen. In so ziemlich jeder Kultur gibt es irgendwelche Nahrungsmittel oder Getränke, denen milchbildungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, doch letztlich bringt nur ein Weg mehr Milch: Die Stimulation der Brust, sprich häufiges Anlegen und effektives Trinken des Kindes. Wenn die Milchmenge gesteigert (oder auch erhalten geblieben) werden soll, dann muss das Kind häufiger angelegt werden oder – wenn die Situation es erfordert – zusätzlich abgepumpt werden. Zaubermittel, die die Milch einfach so fließen lassen, gibt es leider nicht. Von Durchschlafen spricht man, sobald ein Baby fünf Stunden oder länger in einem Stück schläft. Um welche Tageszeit das ist, spielt keine Rolle für den Begriff „durchschlafen“. Die Fähigkeit längere Zeit am Stück zu schlafen ist unabhängig von der Ernährung. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Auf welche Weise das Saugbedürfnis eines Kindes gestillt wird, hängt in hohem Maße vom Kind ab. Es gibt Kinder, die mit einem Jahr so weit sind, dass sie nichts mehr zum Saugen brauchen, andere müssen erst deutlich älter werden bis sie so weit sind. Das Saugbedürfnis kann nicht nur an der Flasche oder einem Schnuller befriedigt werden. Es gibt auch Finger, Daumen, Schmusetuch, Lutschpuppe ... lassen Sie einfach ihr Kind entscheiden. Vielleicht ist es für Ihr Baby aber doch etwas schnell gegangen mit dem Ersetzen der Mahlzeiten und es braucht deshalb vermehrt den Schnuller. Wenn Sie dann arbeiten, sollten Sie auf alle Fälle abpumpen oder ausstreichen (haben Sie das schon versucht?), schon alleine, um einen Milchstau zu vermeiden. Welche Pumpe benutzen Sie denn im Moment? Noch zur Kuhmilch. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Machen Sie sich keine so großen Sorgen, es wird schon werden! So lange Sie und Ihr Baby das Stillen genießen, besteht kein Grund zur Eile beim Abstillen und ich kenne wirklich unzählige Frauen, die jahrelang nur noch zum Einschlafen gestillt haben :-). Und wenn Ihr Kleiner bei der Oma ist, kann er dann ganz normale Milch trinken oder Brei essen. Ich hoffe, ich konnte alle Fragen beantworten, melden Sie sich gerne wieder! LLLiebe Grüße, Biggi


lil_Mo.s_Mum

Beitrag melden

Liebe Biggi, endlich komme ich zum antworten.  Sorry für die vielen Fragen - Anfängerfehler :) Versuche mich zu bessern und bleibe jetzt beim Thema stillen & arbeiten. Danke auch für die ausführliche Antwort zum Thema schlafen. Mir ging es jedoch nicht um's durch-, sondern um's einschlafen, aber dazu melde ich mich separat. Ab Januar werde ich 1x die Woche arbeiten, da ist lil Mo 12,5 Monate alt. Derzeit stille ich noch 2x morgens und nachmittags gibt es Einschlafstillen. Zu Ihren Fragen Brust ausstreichen und abpumpen...  Brust ausstreichen hat bei mir selten funktioniert. Milch kam kaum, trotzdem hab ich dadurch drohenden Milchstau verhindern können.  Pumpe verwende ich eine Mini Electric Plus von Medela. Mit der hat es ja schon funktioniert, aber seit den letzten beiden aufreibenden Versuchen vor einigen Wochen, habe ich es nicht mehr versucht. Es war einfach frustrierend. Wollte abpumpen als eine Stillmahlzeit ersetzt wurde (idealer Zeitpunkt). Trotzdem mein Kleiner entweder im Raum war oder ich Bilder von ihm angesehen habe, der Milchspendereflex wurde nicht ausgelöst, nach 20-30 Min. waren es gerade mal 10 ml. Ich würde dem kleinen - wenn ich 1x die Woche arbeite - lieber Muttermilch geben (lassen), aber woher nehmen... Zudem hatte er auch seit ewigen Zeiten kein MuMi- oder sonstiges Fläschchen.  Derzeit trinkt er nur Wasser aus Trinklernflaschen mit Softtülle. Wasser oder Tee aus einem Fläschchen hab ich mal versucht, weil er sehr wenig getrunken hat - hat er verweigert...  Was ich auch nicht weiß... Er wacht zur Zeit zwischen 7 und 8h auf, wird gewickelt und angezogen und ca ne halbe Std später das erste Mal gestillt. Ich muss zum arbeiten aber spätestens um 7h das Hsus verlassen, wecke ich ihn dann auf, damit ich ihn wenigstens 1x stillen kann? Herzlichen Dank & Liebe Grüße! Mo's Mum


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.