Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

ronjas daten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: ronjas daten

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hallo biggi! schön das du immer so schnell antwortest! hier sind die daten von ronja: Geburtsgewicht 3260gr niedrigstes ca.3100 gewicht u2:3315 jetztiges gewicht:3810 sie trinkt alle 4 stunden( schläft den rest der zeit oder ist zufrieden-es kam heute einmal vor das sie zwischen den 4 stunden trinken wollte) nachts trinkt sie nach 5-6 stunden mann hört sie gut schlucken sie saugt kräftig-hab ich aber keine schmerzen bei anfangs schluckt sie nach jedem saugen und nach ca. 8 min nach jedem 2tem saugen nein die milch läuft bei mir nicht in einem schwall sie hat 6-8 nasse windeln und fast nach jeder mahlzeit (ungefähr 4-5mal) stuhlgang der stuhl ist sehr weich und manchmal wie schaum????? sie bekommt keinen schnuller( habs einmal aus verzeiflung probiert....wollte sie nicht) sie bekommt nichts anderes ausser die brust! habs mal mit abpumpen probiert, aber sie nimmt die flasche nicht an( könntest du mir dazu noch einen tipp geben?) das stillen geht meist ganz schnell. ertse brust ca. 10 min-dann wickel ich sie und danndie andere brust ca. 4-5 min das ist aber immer unterschiedlich. so, ich hoffe ich hab alles gut beantworten können und du kannst mir helfen! liebe grüße steffi


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Liebe Steffi, deine kleine Maus gedeiht ganz prächtig und ich denke, dass sie abends einfach etwas überreizt ist. Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über"-reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das „Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht. Vielleicht wartest Du mit dem Flaschengeben noch ein paar Wochen, gerade jetzt, wo dein Kind nicht so gut trinkt an der Brust. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich nämlich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muß das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Vor allem für ein Neugeborenes, das gerade lernt, an der Brust zu trinken, ist der Wechsel zwischen Brust und künstlichem Sauger eine sehr schwierige und verwirrende Aufgabe. Versucht ein Baby, an der Brust genauso zu saugen wie an der Flasche oder einem Schnuller, wird es schnell enttäuscht und reagiert vielleicht mit Geschrei, Quengeln und Verweigerung der Brust. es erhält nur wenig Milch und es kann Schwierigkeiten haben, korrekt an der Brust trinken zu lernen. Das Saugen an einem Beruhigungssauger kann auch die Milchbildung der Mutter und damit das Wachstum des Babys beeinflussen. Babys, die einen teil ihres Saugbedürfnisses mit einem künstlichen Sauger befriedigen, verbringen weniger Zeit an der Brust, diese wird somit weniger stimuliert. Dadurch kann die Milchbildung möglicherweise beeinträchtigt werden. Hier noch ein Tipp, den Du ausprobieren kannst. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ich wünsche dir eine gute Nacht, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung! LLLiebe Grüße Biggi


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