Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Krümelline ist jetzt 5 Wochen alt und ich stille voll. Beim Stillen selber gab es von Anfang an keine Probleme. Die Hebammen im Krankenhaus sagten schon sie sei ein richtiges Natur-Talent. Jetzt habe ich eine Frage wegen dem Rhythmus. Ich stille immer nach Bedarf. Bis jetzt hat sie noch keinen erkennbaren Rhythmus. Bei meiner ersten Tocher die jetzt 4 1/4 Jahre alt ist, habe ich, wenn ich unterwegs war auch mal ein bisschen Tee gegeben. Sie hatte ziemlich schnell einen ca.4 Std. Rhythmus. Bis wann sollte sich ein Rhythmus eingespielt haben? Liebe Grüße Ellen
Liebe Ellen, bitte vergiss ganz schnell diesen immer wieder aufgeführten Vier-Stunden-Rhythmus. Der vielbeschworene Vier-Stunden- Rhythmus stammt aus einer Zeit, in der es noch keine adaptierte Säuglingsnahrung gab. Die in dieser Zeit übliche Flaschennahrung konnte zu einer Überfütterung führen und durfte deshalb nicht wie bei der Brusternährung üblich und notwendig nach Bedarf gegeben werden. Nachdem die Flasche ihren Siegeszug angetreten hatte, wurde dieser Rhythmus dann auch auf das Stillen übertragen und so hält sich heute hartnäckig immer noch der Mythos des Vier-Stunden-Rhythmus. Muttermilch wird sehr schnell verdaut, nach spätestens 90 Minuten ist nichts mehr davon übrig, so dass ein Baby sehr viel schneller als nach vier Stunden wieder Hunger hat. Es ist vollkommen normal, dass ein so kleines Baby keinen Rhythmus hat. Ein so kleines Baby wie deines, will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden in unregelmäßigen Abständen gestillt werden. Der vielbeschworene Rhythmus ist leider eine Idealvorstellung der Eltern, der nur sehr selten der Realität entspricht, auch wenn es noch so oft in Babypflegebüchern steht. Es ist als durchaus normal zu betrachten, wenn ein so kleines Baby noch keinen „richtigen“ Rhythmus hat oder seinen Rhythmus wieder verändert (es gibt Wachstumsschübe, Entwicklungsschübe, Zahnbeschwerden, Erkältungen oder andere Erkrankungen, eine unruhige Umgebung, eine überlastete und deshalb nervöse Mutter ... die Liste der Ursachen für ein verändertes Verhalten des Babys lässt sich wohl endlos fortsetzen). Im Laufe der nächsten Monate, wird sich irgendwann vielleicht so etwa wie ein „Rhythmus“ herauskristallisieren, dennoch gilt: am besten für das kleine Baby ist es, einfach nach Bedarf (und den macht dein Baby dir durch sein Verhalten unmissverständlich klar) anzulegen. Ein wirklicher Rhythmus bildet sich meist erst im zweiten Lebensjahr heraus. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Zur eingehenderen Information hänge ich dir den Artikel einer Kollegin an. Nur Mut, Babys bleiben nicht immer so klein und anstrengend, es wird mit zunehmendem Alter immer leichter . LLLiebe Grüße Biggi Ist zusätzliche Flüssigkeit für gesunde, voll gestillte Babys notwendig? Von Denise Both, IBCLC Immer wieder wird stillenden Müttern gesagt, dass Muttermilch alleine für ihr Kind nicht ausreichend sei und sie unbedingt Tee oder Wasser zugeben müssten. Die für diese Empfehlung angeführten Gründe sind vielfältig, stehen jedoch im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen zur Stillförderung, die UNICEF und WHO im Rahmen ihrer Initiative „Stillfreundliches Krankenhaus" veröffentlicht haben. Zusätzliche Gaben von Tee, Glukoselösung oder Wasser sind bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby, das ausschliesslich mit Muttermilch ernährt wird, nicht notwendig und können den Stillerfolg erheblich gefährden. Auch wenn unter unseren westlichen Verhältnissen nicht zu erwarten ist, dass das Kind durch verunreinigtes Wasser Schaden nimmt, so können sich zusätzliche Flüssigkeitsgaben bei einen Neugeborenen auf andere Weise auswirken. Zusätzlich gegebene Flüssigkeit füllt den Magen des Babys und verringert so sein Interesse am Gestilltwerden. Ein Baby, dessen Magen mit Tee gefüllt ist, erhält nicht genügend Kalorien. Tee und Glukoselösungen wirken sich störend auf das Stillen aus. Babys, die derartige Flüssigkeiten erhalten, neigen dazu, mehr an Gewicht zu verlieren als Babys, die ausschliesslich gestillt werden. Zusätzlich verabreichter Tee (oder Glukoselösung) trägt zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Untersuchungen haben ergeben, dass die Bilirubinwerte eines Babys um so höher liegen, je mehr Tee es in den ersten Lebenstagen erhalten hat. Das Mekonium (erster Stuhlgang) ist sehr bilirubinreich. Kolostrum hat eine abführende Wirkung und hilft dem Baby bei einer beschleunigten Ausscheidung des Mekoniums. Dadurch wird der Bilirubinwert niedrig gehalten. Zusätzlich gegebener Tee hingegen regt nicht zu Darmbewegungen an, verursacht eine Rückabsorption des Bilirubins in den Körper des Babys und trägt somit zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Auch während einer Phototherapie bei verstärkter Neugeborenengelbsucht sollte das Kind bevorzugt häufig Muttermilch statt Tee erhalten Wird Flüssigkeit mit einer Flasche gegeben, kann dies zu Stillproblemen, einer Schwächung der Saugfähigkeit oder Ablehnung der Brust führen. Ein Neugeborenes kann auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren. Eine Saugverwirrung kann zu gravierenden Stillproblemen führen. Auch bei heissem Wetter ist es nicht notwendig zusätzliche Flüssigkeit zu geben. Muttermilch genügt auch in dieser Situation als vollwertiges Nahrungsmittel und enthält genau das richtige Verhältnis von Flüssigkeit und Nahrung, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen. Wichtig ist jedoch, dass die Mutter das Baby nach Bedarf stillt, was bei heissem Wetter häufiger der Fall sein kann. Quellen: Mohrbacher und Stock: The Breastfeeding Answer Book, 1997 Lauwers und Shinskie: Counseling the Nursing Mother, 1999 Goldberg und Adams: Studie veröffentl. im Arch. Dis. Child, 1983 Sachdev, Krishna, Puri et al.: Zusätzliche Flüssigkeit für voll gestillte Kinder im Sommer in den Tropen, Lancet 1991
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