Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Rhythmus im Eimer

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Frage: Rhythmus im Eimer

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter wird 11 Monate alt. Ihr Stillrythmus ist im Moment überhaupt nicht nachzuvollziehen. Erst dachte ich sie würde sich abstillen. Sie wollte drei Tage lang die Brust nicht. Die Milch geht bei mir rasant zurück. UNd dann wollte sie abends so viel Trinken. Es war enorm. Ich kam nicht mehr hinterher. Ich habe versucht hinterherzukommen. Aber nach mehreren sehr schwierigen Abenden habe ich ihr die Flasche gegeben. Sie trinkt abends nach dem Essen 250 ml. Ich bezweifel, dass meine Brüste das produzieren können. Es schwankt ja auch so. Ich gebe ihr immer erst die Brust. Dann versuche ich es ohne Flasche. Wenn sie aber überhaupt nicht einschlafen will bekommt sie doch etwas PRE. Ich dachte erst es sei eine Phase. Aber die hält nun schon Wochen an. Ein weiteres Problem ist das Trinken am Tag. Sie bekommt eigentlich nur Muttermilch. Aber an manchen Tagen verweigert sie die Brust. Ich habe Angst sie würde nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und gebe ihr dann etwas Wasser. Gehört das alles zum natürlichen Abstillprozess? Habe ich etwas falsch gemacht? Welche Vorgehensweise würden sie mir ans Herz legen?? Danke im Vorraus Moni


Mitglied inaktiv

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Liebe Moni, ist Ihr Baby tatsächlich 11 Monate alt und bekommt nur Muttermilch? Wenn es so ist, dann kann es tatsächlich sein, dass Ihr Kind sich langsam abstillt und durch die Gabe der Flasche das trinken an der Brust verlernt und diese dann verweigert. Wenn Ihr Baby allerdings erst elf Wochen alt ist, dann kann es sein, dass Sie zuwenig Milch mit einem Wachstumsschub verwechselt haben. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, umso mehr Milch wird gebildet. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Sie schreiben, dass Ihr Kind oft die Brust verweigert. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennen gelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihre Tochter anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihre Tochter sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihrer Tochter gut kontrollieren können und genau sehen, was sie macht. Vermeiden Sie es, Ihre Tochter am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihrer Tochter legen oder sie fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter ihren Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihre Tochter nicht an der Brust bleiben, nachdem sie sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der ihre Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass sie die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihre Tochter die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihre Tochter an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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