Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter! Ich habe mal eine Frage. Ich habe 3 Kinder, wovon ich den mittleren mehr als 3 Jahre gestillt habe. Das war so nicht geplant, aber hat sich so ergeben. Dann kam ich mit meiner frischgeborenen Tochter nach Hause und mein Sohn war sehr eifersuechtig und nachdem es dann recht muehsam wurde, habe ich meine Tochter nur mehr nachts gestillt. Also voll gestillt habe ich sie dann wirklich nur wenige Monate und viel zu kurz insgesamt. Das tut mir sehr leid und eigentlich vermisse ich das Stillen. Schon alleine fuer mein Gewichtsmanagement. Ein anderer Faktor ist auch der postive Einfluss auf die Brustkrebsvorsorge. Ist das ueberhaupt so, dass es ein gewisser Schutzfakor ist und hoert der dann auf, wenn ich nicht mehr stille, oder wie ist das? Und macht das fuer irgendjemanden Sinn, wenn ich relaktieren wuerde? Und wie stelle ich das ueberhaupt an? Meine Tochter ist schon eine richtige Flascherlmaus, also wo andere Kinder in ihrem Alter (1 Jahr) laengst keines mehr brauchen oder auch wollen, da ist das bei ihr immer noch an oberster Stelle,. Ich wuerde ihr dann abgepumpte Milch geben, wenn das klappen sollte. Was halten Sie davon? Liebe Gruesse und vielen Dank im voraus Mary (37)
Liebe Mary, ja, es stimmt, dass Stillen das Brustrebrisiko senkt. Dazu wurde das Folgende veröffentlicht: "Stillen ist nicht nur für Babys Gesundheit äußerst wichtig, es hilft auch der Mutter. Denn wie die Forscherin Jenny Chang Claude vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg in einer gemeinsamen Studie mit Wissenschaftlern der Universitäten Heidelberg, Freiburg und Kiel herausgefunden hat, senken stillende Mütter ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Eine Stillzeit von sieben bis 12 Monate verringert die Gefahr um etwa 14 Prozent, wobei die Risikominderung bei Frauen über 25 Jahren deutlicher auffiel als bei jüngeren. Bei 13 bis 24 Monaten Stillzeit liegt die Minderung sogar bei rund 42 Prozent. Längere Stillzeiten dagegen bringen nur noch einen geringen Effekt. Entscheidend für die Risikominderung ist nicht die Anzahl der gestillten Kinder, sondern der Zeitraum, in dem eine Frau während ihres gesamten Lebens stillt. Dieser Zusammenhang weist auf eine mögliche Ursache des schützenden Effektes hin, denn Stillen unterbricht meist den Monatszyklus. Folglich verringert langes Stillen die Zahl der Zyklen, die eine Frau insgesamt von der Pubertät bis zu den Wechseljahren hat. Die Anzahl der Zyklen aber scheint ein bedeutender Risikofaktor für Brustkrebs zu sein." Es gibt eine große Analyse (immerhin wurden dabei 47 epidemiologische Studien aus 30 Ländern mit 50302 Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und 96.973 Frauen, die keinen Brustkrebs hatten analysiert), die 2002 im Lancet veröffentlicht worden, die belegt, dass das Risiko für diese Krankheit durch das Stillen sinkt. Bei Interesse können Sie sich diese (in englisch veröffentliche) Studie im Lancet 2002; 360:187 195 unter dem Titel "Breast Cancer and Breastfeeding: collaborative reanaylsis of individual data from 47 epidemiological studies in 30 countries ..." Collaborative Group on Hormonal Factors in Breast Cancer. nachlesen. Ob Sie nun tatsächlich noch in diesem Alter relaktieren möchten müssen Sie entscheiden. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine Stillberaterin in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche Ihnen alles Gute! LLLiebe Grüße, Biggi
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