Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Reicht stillen so aus?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Reicht stillen so aus?

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Liebe Kristina, mein Sohn ist 7 1/2 Monate alt. Die ersten 6 Monate habe ich voll gestillt, seit ca. 6 Wochen bekommt er mittags Gemüsebrei. Das läuft sehr gut. Nun möchte ich mit dem Abend-Getriedebrei+Obst beginnen, bin mir aber nicht sicher, ob ich diesen mit Wasser machen soll (vorausgesetzt, er mag das überhaupt) oder ob ich Milch nehmen soll (Pre ist ok? Enthält ja auch Kuhmilch, kein Problem wegen Allergien? Höre so viel Beunruhigendes - obwohl Papa und Mama ja beide keine Lebensmittelallergiker sind). Im Moment sieht unser Speiseplan so aus: Gegen 9:00 morgens: Stillen Gegen 13:00 Uhr: Gemüsebrei Gegen 18:00 Uhr: Stillen Gegen 23:00 Uhr: Stillen Gegen 4:00 Uhr: Stillen Nach Zwischenmahlzeiten verlangt er nur hin und wieder, manchmal an den heißen Tagen gegen 16:00 Uhr. Obwohl wir "relativ wenig" Mahlzeiten haben ist er ein echter Wonneproppen: Hatte bei der U5 schon 9,5 kg, mittlerweile sind es sicherlich schon über 10 kg. In seinem Alter braucht er drei Milchmahlzeiten, die hätte er ja (auch, wenn eine nächtliche Stillmahlzeit wegfällt durch den Abendgetreidebrei)? Ich bin einfach unsicher, ob ich ihm kulinarisch nicht "mehr bieten müsste" (auch feste Nahrung?), aber er wirkt wirklich sehr zufrieden. Danke für deine Einschätzung, viele Grüße Memem


Biggi Welter

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Liebe Memem, in der ersten Zeit der Beikostfütterung solltest Du das Wort "Beikost" wörtlich nehmen. Es ist Nahrung, die zum Stillen DAZU und nicht ANSTATT gegeben wird. Das mit dem Ersetzen der Mahlzeiten ist ohnehin eine recht fragwürdige Angelegenheit. Eine Still"mahlzeit" ist nun einmal nicht vergleichbar mit einer Flaschenmahlzeit. Zu Beginn des Zufütterns stellt Muttermilch immer noch den Hauptanteil im Speiseplan des Kindes und es ist ganz normal, dass es nach der Beikost noch gestillt werden möchte. Die Muttermilch zusätzlich zur Beikost hat auch viele Vorteile. So sorgt das in der Muttermilch vorhandene Laktoferrin zum Beispiel dafür, dass das Eisen besser aufgenommen werden kann, das Fett der Muttermilch verbessert die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine in der Beikost. Du kannst also nach dem Gemüsebrei ruhig auch noch anlegen und auch am Abend vor oder nach dem Getreidebrei. So musst Du keine Säuglingsmilch und auch keine Kuhmilch geben. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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