Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Ich habe vor einigen Tagen das Stillen meines knapp 18 Monate alten Sohnes um das Mittagsstillen gekürzt. Ich stille ihn nun noch am Morgen beim Aufwachen, am Abend zum Einschlafen und während der Nacht. Dabei sind einige Fragen aufgetaucht: - Meine Milchmenge hat sich schon merklich reduziert. Ich habe vor, irgendwann später auch das nächtliche Stillen abzubauen, um dann bis auf weiteres nur noch morgens und abends zu stillen. Kann man solches nur noch 2maliges Stillen überhaupt über längere Zeit aufrechterhalten, oder geht die Milch dabei immer mehr zurück, weil die Brust zu wenig Anregung kriegt? - In der Nacht trinkt der Kleine seit der Reduktion auffallend häufiger, er scheint zu kompensieren. Dadurch dass ich nun weniger Milch habe, sind meine Brüste aber bald leer, und sein Saugen an der leeren Brust ist schnell unangenehm für mich. Ist es ein ungünstiger Rhythmus, tagsüber gar nicht zu stillen und in der Nacht dann schon? - Ab welcher Stillhäufigkeit muss ich ihm zusätzlich Milch geben? Danke für deine Antworten und liebe Grüsse Aha (PS: Vielen Dank für deine damaligen Ratschläge zum Milchstau am Telefon! Sie haben mir extrem geholfen, nur schon psychisch war es eine Hilfe, Unterstützung zu bekommen. Ich konnte die Probe am nächsten Tag dann machen :o) )
Liebe aha, danke für deine lieben Zeilen :-), sie freuen mich. Es kann eine Weile dauern, bis sich deine Brust umstellt, aber wenn dein Kind öfters trinkt in der Nacht, wird wieder mehr Milch gebildet. Es gibt Frauen, die noch jahrelang nur mehr einmal in 24 Stunden stillen und die Brust stellt sich problemlos auf nur mehr eine Stillzeit pro Tag ein. Es gibt aber auch Frauen, bei denen eine so seltene Stimulation der Brust nicht genügt, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten. Wie dies bei dir sein wird, kann ich dir nicht sagen, Du musst es ausprobieren. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird dieser Bedarf nicht mit Muttermilch gedeckt, dann braucht das Kind einen Ersatz. Das kann bis zum ersten Geburtstag entweder künstliche Säuglingsnahrung oder ein Milchbrei sein. Ab dem ersten Geburtstag kann das Kind Kuhmilch und Kuhmilchprodukte erhalten, es sei denn, es wäre eine Unverträglichkeit bekannt. Du MUSST aber keine Milch zusätzlich geben. Der Mensch ist das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen die Milch einer anderen Art weiterhin auf seinem Ernährungsplan stehen hat. Wobei dies keineswegs überall so ist, auch heute noch gibt es Kulturen, in denen keinerlei Milch nach dem Abstillen mehr verwendet wird. Es ist möglich nach dem ersten Geburtstag ein Kind milchfrei zu ernähren, wenn die übrige Ernährung entsprechend gestaltet wird. Darüber solltest Du dich jedoch falls eine milchfreie Ernährung gewünscht oder notwendig ist oder das Kind wirklich jegliche Milch und Milchprodukte ablehnt mit einer Ernährungsberaterin sprechen, da das Wissen um eine ausgewogene milchfreie Ernährung in unserer Kultur meist nicht allgemein vorhanden ist. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden und deshalb für ein Kleinkind noch nicht unbedingt so geeignet sind). Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen, wenn nicht, meld dich einfach noch einmal. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Danke für deine Antworten. Heisst das, dass auch ein Kind mit 18 Monaten noch mind. 2 Milchmahlzeiten braucht(vorausgesetzt ich gebe Milch)? Falls ja, reduziert sich die Anzahl der benötigten Milchmahlzeiten ab einem gewissen Alter auf eine? Ab welchem Alter? Liebe Grüsse Aline
Liebe Aline, um den Milchbedarf eines über einjährigen Kindes zu decken, muss das Kind nicht zwingend Milch trinken oder Milchbrei essen. Viele Kinder mögen keine Vollmilch (auch Kinder, die nie gestillt wurden). Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. LLLiebe Grüße Biggi
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