Mitglied inaktiv
Ich bin auf alle Obstsorten allergisch. Jetzt überlege ich, ob ich mein Baby stillen soll, da ich mich ja nicht wirklich "gesund und vitaminreich" ernähren kann. Im Winter nehme ich Vitaminpräparate ein, um mich etwas zu "schützen". wäre es sinnvoller Säuglingsmilch zu füttern, die ist doch bestimmt gesünder als meine Mumi, oder?
Liebe Sille75, ich bin immer wieder betroffen und betrübt, wenn ich erleben muss, dass eine Frau so verunsichert ist, dass sie Angst hat, dass ihre Milch nicht das Beste ist, was es als Nahrung für ihr Kind gibt. Sie müssen sich keine Sorgen um die Qualität Ihrer Milch machen. Es gibt keine zu dünne oder zu wenig nahrhafte Muttermilch. Auch ohne Obst können Sie sich gesund und abwechslungs- und vitaminreich ernähren. Ich zitiere jetzt aus dem „Handbuch für die Stillberatung" Mohrbacher, Stock, 1. Auflage 2000: „Untersuchungen in Entwicklungsländern und anderen Teilen der Welt zeigen, dass selbst leicht unternährte Mütter genügend Milch von guter Qualität für ihre Babys bilden. Erst wenn die Mutter vom Hungertod bedroht wird, beeinträchtigt die Ernährung der Mutter ihre Milchmenge oder die Zusammensetzung ihrer Milch (Perez Escamilla 1995; Prentice 1994). Selbst bei Nahrungsmangel kann die Milchbildung der Mutter nur leicht beeinträchtigt sein, wenn ihr Körper über genügend Reserven verfügt, die er für die Milchbildung einsetzen kann (Smith 1947). In einigen Entwicklungsländern, in denen die Lebensmittelversorgung eingeschränkt ist, konnte nicht festgestellt werden, dass die Babys der Frauen, die zusätzliche Nahrung erhielten, mehr an Gewicht zunahmen, als die Babys der Frauen, die keine zusätzliche Nahrung erhielten (Prentice 1983). Bei allgemein gut ernährten Müttern bleibt die Zusammensetzung der Milch meist gleich, selbst wenn sie sich nicht gut ernähren. Chronisch unterernährte Frauen, mit nur geringen Energiereserven und unzureichender Ernährung können Milch bilden, die einen geringeren Vitamingehalt aufweisen, einschließlich der Vitamine A, D, B6 und B12 (siehe auch im Abschnitt „Vegetarierinnen"). In diesen Fällen kehrt der Vitamingehalt ihrer Milch auf einen normalen Wert zurück, wenn die Ernährung der Mutter verbessert wird oder sie zusätzliche Vitamine erhält. Die Fettsäuren in der Muttermilch variieren in Abhängigkeit von der Ernährung der Mutter. So neigen zum Beispiel Mütter, die mehr ungesättigte Fette essen, dazu, Milch mit einem höheren Gehalt an ungesättigten Fetten zu bilden als Mütter, die mehr tierische Produkte essen (Sanders 1992). Dies scheint einer normalen Schwankungsbreite zu entsprechen." Riordan und Auerbach schreiben in „Human Lactation" 2nd edition 1999: „Ob sie (die Frau) auf den Berggipfeln im fernen Tibet, in einem staubigen mexikanischen Dorf oder in einem amerikanischen Vorort oder einer Stadtwohnung lebt, die stillende Frau bildet Milch, die erstaunlich homogen in der Zusammensetzung ist, trotz der ungeheuren Unterschiedlichkeit der konsumierten Nahrung. Nur die Milch einer Frau, die ernsthaft unterernährt ist wird eine messbare Verringerung im Nährstoffgehalt und der Menge aufweisen weil zunächst die körpereigenen Speicher geleert werden, ehe die Milch leidet" Ich gehe nun einmal davon aus, dass wir hier in Europa normalerweise nicht in die Situation kommen, dass eine Frau so extrem unterernährt ist, dass sie kurz vor dem Hungertod steht. Es gibt eine (extrem seltene) Erkrankung der Mutter, bei der die Qualität der Muttermilch so verändert ist. In diesem Fall ist die Zusammensetzung der Fette und Fettsäuren so verändert, dass die Milch nicht adäquat für die Ernährung des Babys ist. Doch diese seltene Situation lässt sich auch nicht über die Ernährung der Frau positiv beeinflussen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Darf ich mich mal einmischen,...man bekommt das aber leider immer noch so gesagt von Ärzten und auch Hebammen,...daß die Ernährung Voraussetzung ist für genug nahrhafte Muttermilch. Meine Hebamme empfielt mir auch Tee zuzufüttern was ich natürlich nicht mache. lG Conny
Liebe Conny, wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Conny, es ist leider wirklich so, adß alle meinen, beim Thema "Stillen" m itreden zu können, aber die wenigsten wirklich viel Ahnung davon haben. Kinderärzte sind für die Behandlung von krankheiten ausgebildet, über´s Stillen lernen sie (bestenfalls) wenig. Und Hebammen haben in ihrer Ausbildung etwa zwei Stunden zum Thema "Stillen", das ist auch viel zu wenig, um wirklich in Problemfällen helfen zu können. Manchmal hat man Glück, un die entsprechende Person hat sich weitergebildet und wirklich Fachwissen. Leider viel erzählen aber auch viele "Fachleute" sehr viel veraltetes über´s Stillen. Martina A.
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