Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

psych. Probleme/wg. Stillproblemen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: psych. Probleme/wg. Stillproblemen

Mitglied inaktiv

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Hallo, kurz zu meiner Geschichte: Habe im Februar meine erste Tochter bekommen, sie wird morgen 6 Monate alt. Ich wollte sie unbedingt stillen, hatte auch keine Milchnahrung und Fläschchen usw. zuvor besorgt, weil ich mirs 100 %ig vorgenommen hab. Die Probleme fingen schon im KKH an mit entzündeten Brustwarzen, mit Blut und Krustenbildung. Heftige Schmerzen hatte ich, dass ich jedes Mal beim Anlegen geheult hab. Zuhause gings dann so weiter, drei Milchstaus mit Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Hab alles versucht mit Hilfe der Hebamme, Retterspitz, Quarkumschläge, Abpumpen, warme und kalte Wickel, ölen. Einfach alles was man sich vorstellen kann, das ging 4 Wochen so, musste dann auch zufüttern, weil fast nix kam. Irgendwann gab ich auf und gab nur noch Fläschen, ging auch super. Nur psychisch hab ichs bis heut nicht verkraftet und wenn ich dran denk, dass ich sie nicht stillen konnte, kommen mir wieder die Tränen. Dazu kommt noch, dass meine beste Freundin vorgestern einen Sohn bekommen hat, obwohl ichs nicht gedacht hätte, klappts bei ihr wunderbar. Mit meinem Mann kann ich nicht drüber reden, er sagt, die Kleine ist doch gut beieinander, ihr gehts doch gut.Er versteht das irgendwie nicht. Wir wollen noch ein Kind und ich wills wieder versuchen. Was könnte ich tun, dass es dieses Mal klappt ? Mir liegt so viel dran. Hab damit echt ein psychisches Problem. Vielen Dank für Antworten. LG Kerstin


Biggi Welter

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Liebe Kerstin, du bist enttäuscht und trauerst um den Verlust einer schönen Stillbeziehung. Es hat trotz deines intensiven Bemühens nicht geklappt. Denk daran, dass alle deine Bemühungen viel mehr Anstrengung erfordert haben als eine eingespielte Stillbeziehung. Du hast damit sehr viel für dein Baby getan. Auch damit hast Du eine Bindung aufgebaut. Die biologische Möglichkeit, ein Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse zu groß sind. Mangelnder Rückhalt in der Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst und Sorge, zuwenig oder falsche Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Informationen zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter zunichte machen. Du erlebst jetzt Versagensgefühle, aber halte dir all die erschwerenden Faktoren deiner Situation vor Augen. Denke daran, dass das Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter Kind Bindung zu ermöglichen. Aber Nicht Stillen schließt diese Bindung nicht aus. Lass deine Gefühle der Trauer und Enttäuschung und vielleicht auch Wut ("warum gerade bei mir, alle anderen können es besser") zu, aber bleib nicht bei ihnen stehen. Du hast die Möglichkeit, deinem Kind auf andere Weise die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würde. Vielleicht besuchst Du beim nächsten Baby bereits in der Schwangerschaft eine La Leche Liga Stillgruppe, um dich mit Informationen zu versorgen und bei eventuell auftretenden Problemen eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand zu haben. Noch viel Freude und eine glückliche Zeit mit deiner Tochter. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Kerstin, einen Rat kann ich Dir leider nicht geben, da ich genauso hilflos bin.Ich kann Dir nur sagen, Du bist nicht die einzige. Auch ich kämpfe bisher vergeblich um das Stillen (allerdings wegen zu wenig Milch), hatte vor der Geburt kein Fläschchen, kein Sauger o.ä. gekauft und könnte heuelen (und tue es auch), wenn ich daran denke, was für einen wichtigen Start ins Leben im meiner geliebten kleinenen Tochter nicht bieten kann. Mein Mann sagt dann immer (klingt unsensibel, aber vielleicht hat er ja recht): "Stillen zu können ist kein Verdienst und dementsprechend Nichtstillenkönnen kein Versagen der Mutter, sondern ein Geschenk Gottes. Also beschwerde Dich nicht, sondern Danke Gott dafür, dass unsere Tochter so gesund und munter ist, so gut gedeiht und ein glückliches, zufriedenes Baby ist." Viele Grüeße Irmi


Mitglied inaktiv

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hallo nonnolino, ich hatte auch wochenlang schlimme Stillprobleme und schwer daruntetr zu leiden, daß ich nicht stillen konnte, habe dann abgepumpt und per flache muni gefüttert, es hat mich so fertig gemacht und irgendwann hab ichs einfach wieder versucht und seitdem gehts problemlos außer zufüttern abends weil zu wenig milch abends. laß dir von biggi unbedingt eine lll-beraterin empfehlen ! falls nicht, denk bloß nicht, du seist eine schlechte mutter !!! ich weiß, leicht gesagt, hab ich auch immer zu hören bekommen! aber deine tochter liebt dich genauso wie ohne stillen !!! wenns halt nicht geht, dann nimms so an! lg


Mitglied inaktiv

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Hallo Kerstin, ich kann dir nur meine Geschichte erzählen um dich etwas aufzubauen. Mein erster Sohn kam 2003 zur Welt und ich wollte auch unbedingt stillen. Ich hatte damals auch totale Probleme beim stillen und habe mich nach nur 4 Wochen dazu entschlossen aufzuhören. Das schlechtes Gewissen wurde allerdings mehr von meiner damaligen Hebamme geschürt als von mir. Nach dem abstillen freute ich mich plötzlich wenn mein Sohn wach wurde. Vorher dachte ich immer "schlaf blos weiter" weil ich schon so Angst vorm stillen hatte. Von Stillberaterinnen hatte ich zu diesem Zeitpunkt keinen blassen Schimmer ! Meinem Sohn ging es mit dem Fläschen jedenfalls aber auch immer sehr gut. Jetzt habe ich vor 6 Wochen meinen 2. Sohn bekommmen und mich von Anfang an darauf eingestellt das es evtl. wieder nicht klappen könnte mit dem stillen. Also bin ich wesentlich entspannter an die Sache rangegangen. Aber es klappt absolut super ! Die Hebamme die ich diesmal hatte hat mir dabei sehr geholfen. Natürlich schmerzten die Brustwarzen anfangs auch ziemlich, aber es hat sich mittlerweile alles sehr gut eingependelt. Es kann also auch bei dir diesmal alles anders laufen. Also ich würde dir auf jeden Fall eine Stillberaterin empfehlen. LG Tanja


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielen Dank für die Antworten. Nun nur noch eine Frage, wo finde ich eine Stillberaterin in meiner Nähe ? Meine Postleitzahl leutet 76461 oder auch 76437. LG Kerstin


Biggi Welter

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Liebe Kerstin, Du kannst dich an Frau STÄBLER Bernadette, Tel.: 0721 888649 wenden, sie kann dir sagen, wer die nächste Beraterin für dich ist. LLLiebe Grüße Biggi


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