carla10
Guten Tag Frau Welter, mein kleiner Sohn ist 4 Wochen alt, ich stille ihn, genau wie mein 1. Kind ( hat sich mit 9 Monaten von heute auf morgen selbst entwöhnt) voll. Für mich käme nie etwas anderes als stillen in Frage, dennoch hat mein kleiner Sohn momentan immer nach dem Trinken große Probleme.Ich denke wir sind in einem Kreislauf aus Dauerstillen, zu viel trinken, Bauchschmerzen, Schreien, Luft schlucken, spucken, noch mehr Bauchschmerzen und sauer aufstoßen. Er hat einen sehr starken Saugreflex ( meine Brustwarzen war bereits am 2.Tag nach der Geburt blutig, mittlerweile ist aber alles ok) und er ist eins der Kinder, welches während des Stillens nicht bzw. nur sehr selten, nach einem Stillmarathon einschläft. Er hat bereits sehr lange Wachphasen und will ständig an die Brust. In den letzten 5 Tagen hat er 600g zugenommen!! und das obwohl er sehr viel spuckt ( ich denke er übertrinkt sich ständig). Seit seiner Geburt hat er 1,1kg zugenommen. Einen Schnuller nimmt er ( aber nicht wirklich gern), ich biete ihm diesen immer in meiner Verzweiflung an, wenn mit die Brustwarzen vom Dauerstillen mal wieder weh tun. Oftmals hat er denke ich keinen Hunger, sondern braucht einfach die Nähe. Er bekommt sehr viel Nähe, so schlafen wir auch ( natürlich unter Sicherheitsvorkehrungen ( keine dicken Decken und Kissen und er in seinem Schlafsack) in einem Bett. Mein 1.Kind ist nun mit 6 Jahren aus dem Familienbett ausgezogen. Ich habe mir einen Bondolino gekauft, da ich ihn auch tagsüber viel tragen möchte, jedoch mag er die aufrechte Haltung bis jetzt gar nicht. Auch wenn ich ihn ein Bäuerchen machen lassen möchte, sträubt er sich oftmals extrem gegen diese Haltung. Die Hebamme sagt, dass seine Muskulatur bereits extrem gut entwickelt ist (Köpfchen heben und Beinchen in aufrechter Haltung anziehen). Er liebt es in Wiegehaltung getragen zu werden, mein Gesicht zu sehen und leicht geschockelt zu werden. Vor der Wiegehaltung in einem Tragetuch habe ich jedoch Angst ( davor, dass er keine Luft mehr bekommen könnte). Nach dem Stillen bekommt er scheinbar sehr starke Bauchschmerzen, er drückt und drückt, wird dabei seeehr rot, vom Drücken kommt oftmals etwas Milch hoch. Er hat oftmals am Tag Stuhlgang und dieser ist ja auch breiig aber er drückt als wenn er Verstopfung hätte, auch hat er starke Blähungen. Dann beginnt er zu weinen, sein Bauch ist dann hart und sucht nach der Brust. Manchmal lässt er dann während des Trinkens ( wenn er eigentlich schon satt ist) wieder los und beginnt zu weinen, wenn scheinbar wieder Bauchschmerzen da sind, dann sucht er wieder nach der Brust. Man kann ihn mit nichts anderem als der Brust beruhigen. Mir macht auch ein Stillmarathon nichts aus, ich mache mir nur Sorgen weil er Schmerzen hat. Manchmal spuckt er auch im Schwall ( durch Mund und Nase) aber trotz allem nimmt er ja sehr gut zu. Manchmal spuckt er gar nicht, manchmal ein wenig, manchmal frische Milch, manchmal geronnene Milch. Nachts trinkt er ohne große Probleme. Er trinkt dann nicht so viel, nur eine Brust und schläft ohne Bäuerchen und ohne Probleme direkt weiter. Ich habe sehr viel Milch, vielleicht liegt es auch daran und daran, dass er zu hastig ist. Meinen Sie, dass ich mir Sorgen wegen einer Magenpförtnerverengung machen muss oder kann es sein, dass er eine Verengung im Darm hat? Gibt es so etwas bei so kleinen Kindern? Saab Simplex bekommt er nun schon. Denken Sie ich sollte es mal mit Fencheltee versuchen ( ich trinke diesen bereits). Wie gesagt, er ist ein sehr aktiver kleiner Mann, der in seinen Wachphasen (oftmals 3 Stunden) schon sehr viel mit seinen Augen erkundet. Er hat reichlich schwere nasse Windeln am Tag und nimmt gut zu. Wissen Sie vielleicht einen Rat oder Tipp?
Liebe carla10, Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Babys sind an zwei Stellen undicht oben und unten : ). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein äscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 150 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Das Marathonstillen kann für Sie sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Beobachten Sie einmal ganz genau, wie die Stillmahlzeit abläuft: Verschluckt sich das Baby sehr leicht? Haben Sie den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus der Brust fließt? Fließt dem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Sie die obigen Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann könnte es sein, dass Sie einen sehr starken Milchspendereflex haben und Ihr Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Es kann auch sein, dass Ihr Baby durch den Schnuller saugverwirrt ist und nicht korrekt an der Brust trinkt und deshalb viel Luft schluckt. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Fencheltee hilft nach meiner Erfahrung so gut wie nie und manche Babys reagieren gerade auf Fencheltee mit verstärkten Bauchproblemen (auch auf Milchbildungstee, den die Mutter trinkt). Sab Tropfen enthalten einen Wirkstoff, der entschäumt. Da Muttermilch aber nicht geschüttelt wird und deshalb auch keine Luftblasen enthält, wirkt dieses Mittel bei gestillten Kindern nicht wirklich. Der wichtigste Punkt zur Vermeidung von Blähungen ist das korrekte Anlegen und richtige Saugen und das kann eine Stillberaterin sich bei euch einmal ansehen. Ich hoffe, die Tipps helfen Ihnen weiter. LLLiebe Grüße, Biggi