Mitglied inaktiv
Meine Tochter ist knapp 2 Wochen alt und mittlerweile bin ich was das Stillen betrifft ein bißchen ratlos. Sie kommt in relativ unregelmäßigen Abständen (hin und wieder hält sie 5-6 Stunden durch, dann will sie schon nach 1 Stunde einen Nachschlag) und die einzelnen Stillmahlzeiten ziehen sich ziemlich in die Länge. Wenn ich sie anlege, trinkt sie anfangs recht gut, wird dann aber schnell müde, sodass ich sie ständig wecken muss. Nach dem Aufstossen (für das sie sehr lange braucht, oder auch mal gar nicht tut), kann es sein, dass sich das ganze an der zweiten Brust wiederholt oder sie diese zuerst gar nicht will, aber wenn ich sie dann in ihr Bettchen lege, nach einigen Minuten so bitterlich weint und mit ihren Fäustchen im Mund herumsucht, dass ich sie dann erneut anlege. Unsere Stillmahlzeiten ziehen sich so meist über mindestens 1-1,5 Stunden in die Länge und ich bin eigentlich ständig in Sorge, dass sie jetzt nicht genug bekommen hat. Dazu kommt, dass es sie zwischendurch durch das fehlende Aufstossen ziemlich viel zwickt. Können Sie mir vielleicht einen Rat geben, was ich falsch mache. Danke!
? Liebe Donald, was Sie beschreiben, ist das ganz normale Verhalten eines kleinen Babys und die vielen jungen Müttern nur zu gut bekannte Unsicherheit, die das Gefühl von Hilflosigkeit und „ich mache alles falsch“ hervorruft. Aber keine Sorge: Sie machen nicht alles falsch! Es ist absolut normal, dass ein Baby häufig und vor allem auch immer dann, wenn es sich nicht wohl fühlt an die Brust will, denn Stillen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Trost, Geborgenheit, Schmerzstillt, Mama-Tanken ... Es ist auch vollkommen normal, dass ein Baby, das hingelegt wird, wieder aufwacht. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ein Baby weint, wenn es abgelegt wird. Ein Tragetuch kann da wie ein Zaubermittel wirken. Ihr Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie das einmal. Eine Autorin nennt dies so schön `Perspektive teilenA. Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Schauen Sie sich Ihr Kind auch bitte einmal in Hinblick auf die folgenden Punkte an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln (um zu sehen wie nass `nassA ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Das sind die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby, die erfüllt sein sollten. Sind diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt, sollte das Kind genauer angeschaut werden und eine ausführliche Beratung durch eine Stillberaterin und die Kinderärztin/arzt (die im Idealfall zusammenarbeiten) ist unbedingt anzuraten. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ach und noch zum Aufstoßen: Das Aufstoßen ist keineswegs ein Muss. Ein gut angelegtes Kind, das korrekt saugt, schluckt nicht viel Luft und muss nicht unbedingt aufstoßen. Schauen Sie wirklich mal in eine Stillgruppe. Sie werden sehen, dass Ihr Baby sich nicht anders verhält als andere und Sie werden in das Muttersein bald hineinwachsen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
...das ist am Anfang ganz normal, was da bei Euch los ist. ;o) Einfach weiter so...alles laufen lassen, dann läuft auch die Milch! Liebe Grüße und herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Steffi
Mitglied inaktiv
HAllo, da kann ich mich nur anschließen. Mein Sohn ist jetzt zwar schon ein halbes Jahr, aber ich kann mich noch gut erinnern, daß ich manchmal gedacht habe, daß ich nie wieder vom Sofa (da war ist Stillplätzchen) herunter komme. Richte dich einfach nur nach Deinem Baby und Du wirst sehen, daß sich alles ganz von allein einspielt. Genieß die Zeit, beobachte, streichle Dein BAby....
Mitglied inaktiv
ja kann ich mich auch nur anschließen. Kann ich mich auch noch gut erinnern, daß das bei mir auch so war. Aber du mußt dir vorstellen, was das plötzlich für eine andere Welt für dein Baby ist, es muß doch erst lernen, wie man trinkt, daß man nicht ständig mehr über die Nabelschnur Nahrung kriegt, daß man jetzt verdauen muß und das manchmal zwickt...und dazu braucht es das einzig vertraute: Dich! Laß euch Zeit, es sind doch erst 2 Wochen. (Afrikanische Frauen bleiben 6 Wochen mit ihrem Baby allein, um sich aneinander zu gewöhnen.) Übrigens war meine Mutter in dieser Zeit bei mir und hat mir immer gut gekocht, weil ich dazu auch nicht wirklich kam (und einmal den Fehler mit Pizzadienst gemacht hab, was sich mit Blähungen bei Louis gerächt hat.) also falls du da jemand hast, der dich auf diese Weise unterstützen kann, ist das auch schon viel wert. Und übrigens: Geh ruhig raus, man kann auch im Park oder z.B. in Babyläden (Stillecke) gut stillen und du hast doch immer alles dabei (das weiß ich auch seeeehr zu schätzen), dann fühlst du dich vielleicht nicht so "angebunden". Aber das ist alles ne Sache der Gewohnheit. Ich stille Louis mittlerweile fast überall, allerdings geht es dann später (so nach 3 Monaten) auch viel schneller mit dem Stillen. Also Toi toi toi genieße jede Zeit, wie sie ist, ich wollte diesen Spruch auch immer nicht hören: "die Zeit ist so schnell vorbei" und jetzt ist Louis schon 8 Monate...
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