Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Probleme beim Stillen nach 3 Monaten

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Probleme beim Stillen nach 3 Monaten

Mitglied inaktiv

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Hallo, bis jetzt hat die Stillzeit bei mir und meiner Tochter sehr gut geklappt. Leider haben wir nur immer abends das gleiche Problem, sie trinkt um 17.00 um 18.00 um 19.00 und 20.00 und das immer nur ein bißchen und schläft dann ein. Am Anfang dachte ich immer das pendelt sich ein, aber nach 3 Monaten ist es immer noch das gleiche. Leider habe ich von meinem Mann abends keine Unterstützung, da er meist bis ca. 20.00 Uhr in der Arbeit ist. Wir haben jedoch noch einen 2-jährigen Sohn, der eigentlich in dieser Zeit zu Bett gehen sollte. Mittlerweile bin ich ehrlich gesagt mit den Nerven am Ende - jeden Abend das gleich Gezeter - ohne jegliche Veränderung. Nun bin ich am Überlegen, ob evtl. eine Milchflasche das ganze verändern würde, ich weiß sie sind sehr fürs Stillen eingestellt, aber ich weiß nicht mehr was ich tun soll, ich kann mich nicht teilen. Neuerdings trinkt sie nun auch seit 3 Tagen immer nur ein bißchen und schläft dann wieder - kommt ca. alle 2 Stunden, trinkt aber nicht viel. Nun habe ich das Gefühl, daß mir langsam auch die Milch ausbleibt - was kann ich tun. Vielen Dank im voraus Brigitte


Biggi Welter

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? Liebe Brigitte, das klingt ganz nach einem Wachstumsschub und das passende Alter hat Ihr Baby auch. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Ich kann verstehen, dass die Flasche für Sie jetzt verlockend erscheint, doch was machen Sie, wenn sich das Verhalten Ihres Kindes dann nicht ändert? Die Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bietet keine Garantien. Haben Sie schon mal versucht, das Zubettgeh-Ritual für Ihren Sohn so zu gestalten, dass Sie das Baby dabei im Arm halten und stillen können? Eine Gute-Nacht-Geschichte kann sehr gut vorgelesen werden, während Sie das Baby stillen (und Ihr Großer kann die Seiten umblättern). Möglichweise ist es auch ein Weg, dass Sie sich mit dem Baby und dem Großen gleichzeitig hinlegen, das Baby stillen und Ihrem Großen eine Geschichte erzählen oder vorlesen. Auch ein Tragetuch kann in dieser Situation eine gute Lösung sein. Im korrekt gebundenen Tuch haben Sie viel Bewegungsfreiheit und mindestens eine Hand frei, um mit dem Großen zu Abend zu essen, ihn für die Nacht umzuziehen, Zähne zu putzen usw. Mit etwas Übung kann ein Baby auch im Tuch gestillt werden, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Ihr Baby schon einfach durch den Körperkontakt und die Nähe zu Ihnen zufrieden sein, vielleicht sogar ein wenig schlafen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Sie werdenvielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und - wie oben schon erwähnt - ist es überhaupt ein guter Gedanke einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Vielleicht hat die "kleine" soganannte Entwicklungs- & Wachstumsschübe. Da kam es vor, dass mein Sohn so ca. 2-3 Tage auch fast stündlich gestillt werden wollte. Er holte sich nur das was er brauchte. Nach diesen anstrengenden Tagen war alles wie gewohnt, und er hatte seinen 2 Stunden-Takt wieder. So ab dem 4.Monat habe ich ihm dann immer abends, vor dem schlafen gehen, eine Flasche gegeben, auf die er sich sehr gefreut und gewartet hat! Probier es einfach aus! Wenn sie gut damit klar kommt, behalte es einfach bei. Das hat uns auch sehr gut getan. Denn die Abendflsche kann dann auch der Papa geben, damit die zwei auch noch was voneinander haben! Liebe Grüsse Twix


Mitglied inaktiv

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Liebe Brigitte, mein kleiner hatte abends auch immer seine Problemchen beim Stillen. Ich habe mir jetzt angewöhnt, morgens Milch abzupumpen (durch die lange Nachtpause ist der Zeitpunkt recht gut) und ihm die dann abends aus der Flasche zu geben. So brauche ich keine Bedenken haben wegen stillen oder nicht stillen. Viel Glück Andrea


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