Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

problematisches Schlafverhalten?

Frage: problematisches Schlafverhalten?

BriddamitD

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Hallo, wir haben einen 8 Monate alten Sohn. Er ist unglaublich ausgegelichen, gut gestellt, offen und einfach einfach. Nur mit dem Schlafen klappt es nicht so. Mein Eindruck ist, dass er Angst hat, dass ich gehen könne und Ihn alleine zurück lassen könnte und er fürchtet sich im Dunkeln. Die ersten vier Wochen hat er wo er gerade gelegen hat geschlafen wann immer ihm danach war. Auch im eigenen Bett. Danach wurde es problematisch, er hat dann eigentlich nur noch auf dem Arm, gemeinsam mit uns im Bett, im Auto, im Kinderwagen oder in der Ergo Carrier geschlafen. Ich habe Ihn trotzdem immer ersteinmal ins Bett gelegt wenn er müde wurde und habe mit ihm gespielt, ihn gestreichelt oder Lieder gesungen. Raus genommen habe ich Ihn aus dem Bett wieder wenn er begonnen hat zu schimpfen und zu weinen. Mit etwa 5 Monaten plötzlich konnte er dann mit dementsprechender Begleitung im eigenen Bettchen einschlafen. Im Lauufe der Nacht hat er dann aber irgendwann immer nach meiner Nähe verlangt und die auch bekommen. Manchmal konnte ich Ihn wenn er wieder eingeschlafen war auch zurück in sein Bett legen. Seit etwa acht Wochen ist Schlafen aber wieder völlig negativ belastet. Es dauert mindestens eine halbe Stunde bis er einschläft (auch mal 1-1,5 Stunden), in dieser Zeit wird gemeckert, gejault, gespielt, gelacht und geweint. Irgendwann schläft er dann aber ein. Mich strengt das unglaublich an und ich will Ihn ja auch nicht quälen damit. Wenn er länger als 2-3 Minuten weint, nehme ich Ihn aus seinem Balkon raus und lege Ihn zu mir ins Bettchen. Ich bekomme von allen Seiten nur Kritik (mit Ausnahme meines Mannes), dass wir selber dran Schuld sein. Ich kenne viele Babys und Mamas. Die anderen Babys lassen sich tatsächlich in Ihre Bettchen legen und schlafen sofort ein. Ich habe bereits ich will bei euch schlafen gelesen, was mich sehr bestärkt hat auf Bjarnes Bedüfnisse einzugehen, aber im Moment bröckelt meine Fassade, weil es mich so viel Kraft kostet, häufig frustriert und die Angst bleibt etwas falsch zu machen. Ich habe gehofft es würde mit der Zeit besser und einfacher werden. Aber das wird es im Moment halt nicht und ich verliere ein bisschen die Geduld. Ich weiss nicht welchen Weg ich gehen soll? Weiter mit viel Geduld daran festhalten und Ihn ins Bettchen legen und in den Schlaf begleiten, trotz Protest oder Ihn einfach in der Ergo Carrier, bei uns auf Sofa,... schlafen lassen??? Es fällt mir im Moment total schwer eine Entscheidung zu treffen. Wenn ich Freunde und Famile frage heisst es ab ins Bett und schreien lassen. der erzieht Euch und nicht Ihr Ihn. Aber das kommt nicht in Frage für uns!!!!!!!!!!! Bjarne hatte eine 2 fache NU unter der Geburt und wurde dann mit der Zange geholt. Ich habe gelesen, dass häufig Babays nach NU ein Geburtstrauma haben weil Sie Todesangst erlitten haben, mit der Folge dass sie Angst vorm Schlafen, vor der Dunkelheit,... haben. Was meinen Sie dazu? Nachts kann ich Ihn auch gar nicht mehr zurück in sein Bett legen. Wann kommt diese Zeit wo es leichter wird? (Ich weiss dass man das nicht pauschal beantworten kann) Ich beschäftige mich einfach im Moment sehr viel damit was in der Zukunft wird? Noch lässt er sich einfach in sein Bett legen wo er eigentlich nicht rein möchte. Nun versucht er aber schon sich in mein Bett zu drehen, was nur nicht gekingt weil das Stillkssen davor liegt. Was wird wenn er krabbeln, sitzen, laufen kann? Ich kann Ihn doch nicht in sein Bett zwingen, immer und immer wieder, weil er es verlassen will??? Was wird wenn ich in 4 Monaten mit dem Stillen aufhöre? Manchmal bekomme ich Ihn im Balkon nur durch Stillen zum Schalfen. Fragen über Fragen!!! Entschuldigen Sie bitte! Aber ich weiss mir selbst keinen Rat und brauche einfach etwas Bestätigung oder konstruktive Kritik! LG Britta


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Liebe Britta, sie verändern sich ständig, diese kleinen Wesen die unsere Kinder sind. Und kaum denkst du: Jetzt weiß ich wie er oder sie es braucht, schon ist alles wieder ganz anders... Wichtig ist, was für EUCH ok ist. Ich weiß schon, dass die Mehrheit "da draußen" es für falsch hält, wenn das Baby bei den Eltern schlafen darf, oder es hochgenommen wird, wenn es weint. Aber: Woher kommt denn die Meinung? Wie viele dieser Menschen haben selbst Mangel erleiden müssen und können es schon deshalb nicht ertragen zu sehen, dass anderen Wesen ein besseres Schicksal zuteil wird... Wenn sie zugeben müssten, dass es GUT ist, wenn das Baby Nähe bekommt, wenn es sie braucht, dann müssten sie ja auch zugeben, dass sie selbst diese Nähe schmerzlich vermisst haben... Fakt ist: Es ist NORMAL, dass ein Baby bei den vertrauten Menschen schlafen will (oh, ich schlafe noch heute lieber ganz dich an meinen Partner gekuschelt als alleine in einem Zimmer...), und es ist NORMAL, dass es an der Brust am besten einschläft. Es ist NORMAL, dass ein so junger Mensch NICHT durchschläft (sie sind von ihrer neurologischen Reife noch gar nicht so weit...). Also, gerade wenn sein Start ins Leben nicht der glücklichste war, und sowohl dein Mann als auch du spüren, dass ihr ihm die Nähe schenken möchtet: Pfeift auf das, was andere sagen und geht EUREN Weg. Denn IHR seid verantwortlich für euren Sohn, niemand sonst. Und keiner außer euch kann besser wissen, was ihm gut tut. Und glaub mir: Ich habe Duzende Menschen kennengelernt, die über lange Zeit in den Schlaf gestillt wurden, bei der Mutter oder den Eltern schlafen durften, und deren Bedürfnisse ernst genommen und befriedigt wurden: Es sind wundervolle einfühlsame Menschen geworden, die die Bedürfnisse anderer erkennen und achten können, also solche, die die Welt bereichern. Keine Psychos... :-) Lieben Gruß, Kristina


MamaundMini86

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Hallo BriddamitD, das gleiche mache ich auch gerade durch. Mein Sohn ist 10 Monate alt und geht abends sehr schwer ins Bett. Er schläft auch bei uns im Bett. Das Beistellbett, in dem er ab und zu mal geschlafen hat, ist seit 4 Monaten zu klein. Da er nachts meistens alle 2-3 Stunden, zur Zeit auch jede Stunde kommt, möchte ich, dass er bei mir schläft. So werde ich kaum wach und bin fit für den Tag. Ich bekomme auch von außen ständig Kritik, aber es kommt für mich auch nicht in Frag, ihn in sein Bett zu legen und schreien zu lassen! Er tut mir dann total Leid. Er leidet auch etwas unter Trennungsangst, kuschelt sich nachts immer an mich. Mein Mann versteht mich, lässt sich aber auch immer wieder von anderen Leuten verunsichern! Ich höre weiterhin auf meinen Mutterinstinkt! Irgendwann, wenn der Kleine soweit ist, wird er alleine in seinem Zimmer schlafen können! Ich glaube, es geht vielen Müttern so, aber viele sagen es nicht. Dadurch stehe ich immer wieder als Exotin da! Nur weil ich es anders mache, aber jedes Kind ist anders und die Mutter weiß am besten was richtig ist. Also Augen zu und durch! Wenn die Kleinen groß sind, fragt kein Mensch mehr!


BriddamitD

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Danke für die schnellen und lieben Antworten. Das hilft einfach total ersteinmal und macht Mut. Im Moment bin ich auch absolut bereit seine Ängste ernst zu nehmen und Ihn so gut ich kann zu unterstützen. Ich habe einfach nur Angst dass kein Ende in Sicht ist, dass das noch Jahre so weiter geht oder das ich Ihm Schade indem ich Ihn jeden Tag in sein Balkon lege und er ersteinmal frustriert in den Schlaf finden muss, ehe er zu mir ins Bett darf. Wobei er bei mir im Bett auch nicht viel besser einschläft. Ich kann das so schlecht ertragen, dass er sich so in den Schlaf quälen muss und es zerrt unglaublich an meinen Nerven. Mein Mann kann mich da leider nur wenig entlasten, weil obwohl wir von Anfang an versucht haben uns mit dem ins Bett bringen abzuwechseln er kaum eine Chance von Bjarne dazu bekommt. Er macht deutlich das Mama das machen soll. LG


MamaundMini86

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ja das ins Bett bringen ist bei uns auch Mama-Sache! Ich stille ihn immer in den Schlaf. Manchmal schläft er auch so ein. Ich habe mir das abgewöhnt, ihn erst woanders hinzulegen. Er schläft gleich mit im Bett. Ich habe so ein Gitter am Bett, dass er nicht rausfällt. Das passt alles wunderbar. Er schläft zur zeit auch sehr unruhig, strampelt und windet sich. Scheint ein Schub zu sein und die Zähne. Irgendwann ist das auch vorbei! Habe das schon von vielen gehört! Die Kleinen lernen ja auch jeden tag was neues!


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Ich kann deinen Frust und deine Angst gut verstehen, denn ich habe sie selbst erlebt. Glaub mir, es geht NICHT ewig. Am Anfang ist das so, dass wir Mamas alles sind für die Babys. Die Papas haben wenig Chance, aber das ändert sich. Ein sehr sehr erfahrener Papa, Dr. William Sears, Vater von 8 Stillkindern, hat damals für sich entdeckt, dass es die Bindung zwischen ihm und dem Baby stärkt, wenn er es ins Tragetuch nimmt und mit ihm spazieren geht. Seine Frau war dankbar, denn so bekam sie auch mal ein Stündchen Pause... Und während dem Spazierengehen brummte der Papa dem Kleinen Väterworte zu - Babys lieben das tiefe Brummen der männlichen Stimme - und das Vertrauen wuchs auf ganz natürliche Weise, auch ohne dass er Brüste gehabt hätte. Vielleicht wäre das auch in eurem Fall eine große Hilfe?? Was das einschlafen betrifft: Probiere doch mal aus, ob es einen Unterschied macht, wenn du eine Stunde früher oder später versuchst, ihn zum schlafen zu bringen. Oft haben wir einfach eine bestimmte Uhrzeit im Kopf, die aber nicht mit dem Biorhythmus der Kleinen übereinstimmt. Kaum ändern wir das, schwupps, da klappt es plötzlich viel viel besser. Lieben Gruß, Krsitina


Mitglied inaktiv

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Liebe BriddamitD, das war bei uns genauso. Erst schlief unsere Kleine ganz fein, dann wars plötzlich vorbei. Sie brauchte ganz viel Nähe. Als wir das verstanden hatten und sie viel im Tuch trugen, wurde es etwas besser. Heute ist sie 16 Monate alt und kann schon viel besser schlafen. Sie muss auch nicht mehr zum Einschlafen gestillt werden, ganz ohne Schreienlassen, und sie lässt die Brust von selbst los, wenn sie genug hat, auch beim nächtlichen Stillen. Sie lässt sich tagsüber auch vertrösten, wenn es gerade nicht geht und wartet dann geduldig, bis Mama Zeit hat. Will dir Mut machen: Nimm das Bedürfnis so an, wie du es schon tust, wenn es für dich so gut ist, und vor allem, lass die Leute unken! Es gibt Berge von wissenschaftlichen Studien NEUEREN Datums, dass das Nähegeben auch zum Schlafen die Entwicklung fördert und das ganze Gerede von wegen das Kind würde die Eltern erziehen kalter Kaffee ist. Die Leute leben noch gestern, wenn sie so reden und schließen, wie schon gesagt wurde, von eigenen schmerzlichen Erfahrungen darauf, dass das alle so durchmachen müssen. Zum Thema Geburtstrauma kann ich dir empfehlen, dir mal die Seite www.greenbirth.de anzusehen. Dort findest du ggf. bei Kontaktaufnahme auch Hilfe. Greenbirth ist ein gemeinnütziger Verein von Fachfrauen und Eltern, der sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen und Babys und Familien zu Geburt und allem, was damit zu tun hat, zu unterstützen. Die Leute sind sehr kompetent und die Seite ist sehr informativ. Es ist schon hilfreich, das abzuklären, auch für dich. Für noch mehr Beruhigung ist auch die Seite www.stillkinder.de hilfreich, gestaltet von einer Stillberaterin und Hebamme und gespickt mit vielen nützlichen Infos und Erfahrungsberichten. Alles Gute, viel Nähe, viel Wärme und Kuscheln! Sileick


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