Steffi E
Liebe Stillberaterinnen, ich stille meinen 5 Monate alten Sohn voll. Er ist mein zweites Kind, so dass ich schon Erfahrung mit Stillen habe. Bislang klappte alles super. Die Milch ist reichlich geflossen, auch in stressigen Zeiten (mein älterer Sohn ist knapp 2 Jahre alt). Gestern Nachmittag noch war alles normal - und dann am Abend und in der Nacht kam plötzlich fast keine Milch mehr. Der Kleine hat gesaugt und gesaugt, aber es war wirklich deutlich weniger Milch. Gefühlt kam nur ein Viertel der gewöhnlichen Menge. Normalerweise läuft zB die Brust, die ich gerade nicht stille aus, so dass ich immer Stilleinlagen trage, die nach ein paar Stunden oder der Nacht voll sind - auf einmal ist alles trocken. Mein Sohn nimmt keine Flasche: ich habe es gestern Abend aus Verzweiflung mit PreMilch versucht, damit er satt wird. Aber es hat nicht geklappt. Wir sind vor rund 10 Tagen umgezogen und es war alles gerade dabei sich neu einzuspielen und zu entspannen (in den richtig stressigen Phasen hatte ich keine Probleme mit der Milch). Und nun das. Was kann ich tun? Ich esse - bis auf gestern Mittag - reichlich und ausgewogen. Meint Ihr es wird wieder besser? Bin ganz traurig und verunsichert. Weil mein Kleiner keine Flasche nimmt, fühle ich noch mehr Druck, dass die Milch wieder richtig fließt. Wollte eigentlich die kommenden Tage mit Beikost beginnen. Versuche mich heute viel mit ihm hinzulegen und zu entspannen. Bei einem weiteren Kleinkind ist das allerdings nicht so einfach. Danke für euren Rat und liebe Grüße Steffi
Liebe Steffi, viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du Dich für ein paar Tage mit Deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und Dich um nichts anderes kümmerst als um Dich und Dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Vielleicht kann Dir eine Freundin oder die Oma unter die Arme greifen und Dein größeres Kind betreuen. Lieben Gruß Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen