Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Phase?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Phase?

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Hallo, ich brauche dringend Ihren Rat! Meine Tochter, heute 5 Mon., trinkt alle 2 Std., seit 4 Wochen auch nachts. Das schlaucht fürchterlich. Davor hat sie sich nachts nur 1-2 mal gemeldet. Ist es möglich, das sie nicht mehr satt genug wird? Oder ist das nur eine Phase? Sie kann sich schon vom Rücken auf Bauch drehen und umgekehrt. Sie geniesst ihre Mobilität, in dem sie sich quer durch die Wohnung rollt! Meine anderen 3 Kids waren da viel pflegeleichter. Im Übrigen akzeptiert die Kleine keine Flasche, auch nicht von Papa. Sie hat in den letzten 10 Wochen 700g zugenommen,obwohl sie sooft trinkt!


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Liebe ‚schlumpfi01', gerade, wenn ein Baby so zögernd zunimmt, sollten Sie Ihr Kind möglichst oft anlegen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Beraterin vor Ort, die Ihr Bay sehen kann und feststellen kann, ob möglicherweise ein Saugproblem vorliegt. Für die Aufwachproblematik ist jedoch auch noch ein ganz anderer Faktor ausschlaggebend: Mit etwa vier bis fünf Monaten beginnt bei vielen Babys schlicht und ergreifend die Zeit, in der sie nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Das liegt nicht daran, dass sie nicht mehr satt genug werden durch Muttermilch (oder künstliche Säuglingsnahrung), sondern es ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga, jeder LLL Stillberaterin oder auch hier im Forum über den obigen Shop-Link bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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